2024-05-02T16:12:49.858Z

Im Nachfassen
Nur gemeinsam geht's: Trainer Daniel Jurgeleit (links) im Kreise seiner Spieler nach dem 1:0 gegen Braunschweig II. Foto: Kirschner
Nur gemeinsam geht's: Trainer Daniel Jurgeleit (links) im Kreise seiner Spieler nach dem 1:0 gegen Braunschweig II. Foto: Kirschner

Fairplay ist ein großes Thema

Daniel Jurgeleit wird vom Deutschen Fußball-Bund ausgezeichnet

Ein bisschen durchatmen, das war beim ETSV Weiche erlaubt. ,,Das war wichtig, das tut gut", freute sich Siegtorschütze Patrick Thomsen über das 1:0 gegen Eintracht Braunschweig II, der die Flensburger zumindest ein Stückchen in der Tabelle voran brachte. Wenn in einer Woche Halbzeit der Saison ist, wollen die Flensburger noch drei Zähler mehr auf dem Konto haben. In dieser Woche steht aber erst einmal ein anderes Thema im Vordergrund.

,,Wir sind heiß darauf, jetzt auch in Rehden zu gewinnen", betonte Kapitän Marc Böhnke. ,,Wenn man bedenkt, wie schlecht wir gestartet sind, wären wir dann ganz gut dabei", stellte Thomsen fest. Mit 13 Zählern aus den letzten sechs Spielen hat der ETSV sich voran gearbeitet. Aus den letzten vier Heimspielen - darunter drei gegen Teams aus der oberen Tabellenhälfte - gab es zehn Punkte. ,,Wir haben uns mit den Ellenbogen ein wenig von unten herausgearbeitet", so Böhnke.

Mit den Ellenbogen - das ist nicht wörtlich gemeint. Nach mehreren gewonnenen Fair-Play-Wertungen in den Vorjahren stehen die Flensburger auch in dieser Saison wieder an der Spitze der Regionalliga. Am Freitag wird das bundesweit dokumentiert, wenn Jurgeleit und Fußballobmann Frank-Peter Meier für unterschiedliche Aktionen in Nürnberg mit dem DFB-Preis ,,Fair ist mehr" ausgezeichnet werden. ,,Darauf sind wir stolz", sagte Geschäftsführer und Mäzen Harald Uhr, der die beiden Preisträger zur Ehrung begleiten wird. ,,Das ist ein Stück Philosophie", betonten er und Jurgeleit unisono.

Der Trainer lobt die Einstellung seiner Schützlinge nicht nur wegen ihrer Fairness: ,,Es geht nur zusammen. Schließlich haben wir mit unseren drei bis vier Trainingseinheiten in der Woche schlechtere Voraussetzungen als viele andere, gerade die zweiten Mannschaften, die unter Profi-Bedingungen arbeiten."

Trotz des Sieges gegen die auswärts starken Braunschweiger ist er weit davon entfernt, sich zurückzulehnen. ,,Man sieht ja, dass andere Mannschaften auch punkten", erklärte er. ,,Wer hätte schon damit gerechnet, dass Neumünster in Lübeck gewinnt?" Auch deshalb bleibt der 50-Jährige vorsichtig.

Vorsichtig ist derzeit auch die Spielweise der Flensburger. Jurgeleit rief den kritischeren Teil des Publikums dazu auf, die derzeitigen Leistungen noch mehr anzuerkennen. ,,Wir sind in der jetzigen Situation nicht in der Lage, ein Spektakel zu bieten", stellte der Trainer klar. ,,Es geht nur um Punkte und darum, die Regionalliga in Flensburg zu erhalten."

Und darum kümmert sich der Coach auch während seiner Reise nach Nürnberg. Am Donnerstag startet er in die fränkische Metropole, am Sonnabend fliegt er zurück - und besteigt am Hamburger Flughafen den Bus, der ihn und die Mannschaft zum Auswärtsspiel beim BSV Rehden (Anpfiff 15 Uhr) bringt.

Aufrufe: 011.11.2014, 16:15 Uhr
SHZ / cjeAutor