2024-05-10T08:19:16.237Z

Relegation
Egal, ob Männer, Frauen oder Kinder: Aufstiegsspiele locken in den meisten Fällen die Massen auf den Fußballplatz. Doch in einigen Fällen verzichteten heuer Mannschaften auf die Teilnahme an der Relegation.	F.: Walter Brugger
Egal, ob Männer, Frauen oder Kinder: Aufstiegsspiele locken in den meisten Fällen die Massen auf den Fußballplatz. Doch in einigen Fällen verzichteten heuer Mannschaften auf die Teilnahme an der Relegation. F.: Walter Brugger

Fahnenflucht vor der Relegation

Die Saison ist vorbei, die Teilnehmer der Aufstiegsspiele stehen nun endgültig fest +++ Doch der eigentliche Saisonhöhepunkt bekommt heuer Kratzer

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Die Arbeit war für Kreisspielleiter Benjamin Adelwarth und seinen Unterallgäuer Spielgruppenleiter Polykarp Platzer schon mal leichter. Nachdem die unteren Ligen am Samstag ihre Saison beendet hatten, trafen sich die Spielgruppenleiter am Sonntag, um die anstehenden Relegationsspiele zu terminieren. Und, um in manchen Fällen überhaupt Gegner zu finden. Denn in zwei Ligen – der B-Klasse Allgäu 3 und 9 – verzichteten reihenweise Mannschaften auf ihr Aufstiegsrecht.

So kommt es zu der paradoxen Situation, dass etwa der Tabellenfünfte der B-Klasse 3, der FC Blonhofen III, am Relegationsspiel um den Aufstieg in die A-Klasse teilnimmt. „Offenbar wollen viele Vereine wieder zurück zur Reserverunde“, sagt Adelwarth. Auch, weil man wohl im vergangenen Jahr gesehen habe, wie es Reservemannschaften in der A-Klasse ergeht. „Markt Wald II ist letztes Jahr abgestiegen, Bad Wörishofen II und Buchloe II in diesem Jahr. Da wollen viele eben nicht das Kanonenfutter sein“, mutmaßt Adelwarth. Er deutet diese Absagewelle als „klares Zeichen, das die BFV-Funktionäre in München hoffentlich richtig deuten“. Nämlich, dass – zumindest im Bereich Unterallgäu – der Drang nach Reserverunden groß ist. Möglicherweise werde man wieder zu Reserverunden zurückkehren. Das Problem: „Wenn nur die Hälfte der betroffenen Vereine wollen, dann lohnt es sich nicht. Dann muss eine Aufstiegsrunde angelegt werden“, erklärt Adelwarth.
Doch das ist angesichts der anstehenden Relegationsspiele erst einmal Zukunftsmusik. Erst einmal muss diese Spielzeit zu Ende gespielt werden – und das ist sie erst mit Abpfiff des letzten Entscheidungsspiels. Den Auftakt machen heute Abend unter anderem die Vizemeister der Kreisklassen in Oberegg und Sulzberg. Für sie geht es um den Aufstieg in die Kreisliga Mitte und Kreisliga Süd.

Und das, obwohl aus den beiden Allgäuer Kreisligen je vier Teams absteigen. „Wir können nicht Meister und Vizemeister der Kreisklassen aufsteigen lassen“, sagt Adelwarth. Zum einen wolle man die Mannschaftsstärke der Kreisligen auf 14 (statt der bisherigen 16 Teams) senken, zum anderen müsse man die vor der Saison geplanten Relegationsspiele austragen. „Im Jugendbereich ist es möglich, dass Aufstiegsspiele nicht mehr ausgetragen werden, wenn kein Bedarf da ist. Im Seniorenbereich sind die Planungen jedoch bindend“, erklärt Adelwarth.

Auch hat der Vizemeister der A-Klassen heuer eine Relegations-Hürde zu nehmen. Stieg man als Zweiter einer Allgäuer A-Klasse in der vergangenen Saison direkt auf, müssen nun Relegationsspiele bestritten werden. Hier tritt der FSV Dirlewang (2. A-Klasse Allgäu 2) am Mittwochabend (18.30 Uhr) in Eggenthal gegen den SC Untrasried (2. A-Klasse Allgäu 1) an. Der Sieger muss dann noch einmal ran, ehe er den Aufstieg in die Kreisklasse feiern kann.

Die meisten Aufstiegsspiele gibt es einmal mehr bei den B-Klassisten. Allerdings mit zum Teil kuriosen Teilnehmern. So tritt etwa der FC Blonhofen III als Fünfter (!) der B-Klasse 3 an, weil außer Meister SV Oberostendorf sämtliche besser platzierten Teams ihr Aufstiegsrecht nicht wahrnahmen. Ähnlich sieht es bei der B-Klasse Allgäu 9 aus. Hier verzichtet gar Meister SV Mattsies II, sodass der Vizemeister SV Stöttwang II direkt aufsteigt. Als Dritter spielt nun der SVO Germaringen III die Relegation.

Aufrufe: 026.5.2015, 14:49 Uhr
Mindelheimer Zeitung / Axel SchmidtAutor