Ex-Bundesliga-Schiri übernimmt wieder die Leitung

Seine ersten Worte nach der Wahl waren markig: "Die Fußstapfen, in die ich trete, sind wahrlich groß. Doch ich werde in meinen eigenen Schuhen gehen." Hans-Peter Dellwing ist ein erfahrener Ehrenamtler.
Der 65-Jährige will die erfolgreiche Arbeit seines Vorgängers Bernd Marx fortführen, ihn aber nicht nachahmen. "Ich möchte die jüngst von atmosphärischen Störungen geprägte Zusammenarbeit mit dem Verbandspräsidenten Walter Desch wieder intensivieren und unseren Fußballkreis wieder mit mehr Präsenz in den Gremien ausstatten."

Der frühere Verbands-Schiedsrichterlehrwart ist zum Beispiel darum bemüht, Vertreter in den Schiedsrichterausschuss des Fußballverbands Rheinland zu integrieren. "Unser Fußballkreis stellt die meisten höherklassigen Schiedsrichter im gesamten Verband. Dass Kameraden in den Verbandsgremien sind, ist einfach unausweichlich."

Daneben möchte Dellwing die jüngste Kostenspirale im Verband kritisch hinterfragen: "Das Ganze soll sachlich und ohne Vorurteile passieren."

Der neue Kreischef hat zudem seine Unterstützung für das von Marx und Michael Herrmann gegründete Projekt "Förderverein Mach mit, Fußballer helfen" zugesagt (siehe Hintergrund auf der linken Seite).
Dellwing stand seit 1974 auf der Schiedsrichterliste des Deutschen Fußball-Bunds. Acht Jahre lang leitete er Spiele in der zweiten Liga, bevor er von 1982 bis 1994 Partien in der Bundesliga pfiff. Verletzungsbedingt musste der Zollbeamte aus Osburg seine Karriere vorzeitig beenden.

Sein erstes Bundesligaspiel leitete der heute 65-Jährige 1982 beim Duell des Hamburger SV gegen Arminia Bielefeld. Dellwing erinnert sich aber an ein weitaus prägnanteres Ereignis seiner Karriere: "Ein besonderes Spiel fand am 9. November 1989 in Stuttgart statt. An jenem Tag des DFB-Viertelfinalspiels VfB Stuttgart gegen Bayer Leverkusen fiel die Mauer. So etwas vergisst du nicht."

Nach seiner Zeit als Bundesligaschiedsrichter war Dellwing sechs Jahre Verbandslehrwart und bis 2003 Beobachter für den DFB in der zweiten und ersten Bundesliga.

Er ist verheiratet und hat zwei Söhne im Alter von 26 und 29 Jahren. Beide spielen für den FSV Osburg. Einige Jahre war Dellwing auch Vorsitzender des FSV Osburg: "Wenn es die Zeit erlaubt, bin ich bei allen Heimspielen der ersten und zweiten Mannschaft vor Ort dabei."