ETSV Weiche Flensburg zeigt die richtige Reaktion

Jurgeleit hatte den gelbgesperrten Patrick Thomsen durch Matthias Hummel ersetzt und außerdem Christian Jürgensen von Beginn an aufgeboten und im Mittelfeld rochiert: Marc Böhnke rückte nach rechts, Hendrik Ostermann auf die linke Außenbahn, Fiete Sykora hinter die drei Spitzen, von denen Florian Meyer und Josef Shirdel auch viel Arbeit auf den Flügeln verrichteten.

,,Die ersten zehn Minuten sind wir gut ins Spiel gekommen", berichtete Co-Trainer Marc Peetz. Meyer vergab bereits in der Anfangsphase eine hochkarätige Möglichkeit. Den ersten Bruch in der Partie gab es nach 16 Minuten.

Nach einem harmlosen Foul von Meyer an Eros Dacaj trat der am Boden liegende Braunschweiger nach und wurde von Schiedsrichter Henrik Bramlage vom Platz gestellt. ,,Das war natürlich ein Vorteil für uns", wusste Jurgeleit, ,,und die Mannschaft hat das dann auch ruhig umgesetzt." Daran änderten auch die teilweise von der Eintracht-Bank ins Spiel gebrachte Hektik sowie der überraschende Gegentreffer nichts.

Auf der rechten Abwehrseite präsentierten sich die Flensburger in dieser Szene schlecht gestaffelt, Stefan Valentini setzte sich auf dem Flügel durch, bediente den Ex-Lübecker Morten Rüdiger, der aus zehn Metern trocken verwandelte (24.).

Weiche ließ sich nicht beirren. ,,Wir haben geduldig auf unsere Chancen gewartet und die dann auch bekommen", erklärte Jurgeleit. Nach einer Ecke von Meyer traf Fiete Sykora mit einem platzierten Kopfball zum 1:1 (36.). ,,Tim Wulff hat ihn da auch gut frei geblockt", lobte Peetz.

Wenig später hatte Wulff selbst nach einer Ostermann-Flanke schon die Chance zur Führung. Die fiel dann erst kurz vor dem Pausenpfiff. Nach einer schönen Flanke von Böhnke war abermals Sykora mit dem Kopf zur Stelle und erzielte das schon zu diesem Zeitpunkt verdiente 1:2 (45.).

Nach dem Seitenwechsel hätte Weiche dann früh alles klar machen müssen. Doch die Möglichkeiten wurden vergeben. Wulff setzte einen Heber in die Arme von Keeper Marcel Engelhardt (49.). Sykora setzte einen Kopfball zwar gegen die Laufrichtung des Torhüters, aber auch knapp am Tor vorbei (51.), Hendrik Ostermann scheiterte wiederum an Engelhardt (52.).

Die Vorentscheidung schien zu fallen, als sich Torge Paetow auf dem rechten Flügel gut durchsetzte und im Strafraum von Mohammed Baghdadi umgegrätscht wurde. Doch der sonst bombensichere Elfmeterschütze Sykora setzte den Strafstoß in die Wolken (57.).

,,Danach war Leerlauf im Spiel, wir haben den Gegner noch einmal zurückkommen lassen", kritsierte Peetz. Allerdings: Mit Ausnahme eines Distanzschusses von Ex-Profi Denis Dogan hatte die Eintracht keine Torchance.

,,Da hat ein bisschen noch die Angst bei uns mitgespielt, so ein Spiel noch aus der Hand zu geben", erklärte Jurgeleit, der aber die kämpferische Einstellung in dieser Phase herausstellte. Auch ansonsten war der Coach zufrieden.

,,Die Umstellungen haben gepasst. Wir waren präsent, lauf- und zweikampfstark, haben aber über weite Strecken auch fußballerisch überzeugt", befand der 52-Jährige. Tabellenplatz zwei war der Lohn. ,,Wichtiger als Platz zwei war, dass wir nach dem Meppen-Spiel die richtige Antwort auf den Platz bringen", sagte Peetz. ,,Das hat die Mannschaft geschafft."