»Es war nicht mehr zum Anschauen«

Drei Tage nach dem Härtetest gegen Jahn II, bei der sich die Fortuna trotz einer 2:5-Niederlage nicht schlecht präsentiert hatte, müssen sich SV-Trainer Zeiml und seine „rechte Hand“ Arber Morina eingestehen, dass die Fortuna-Kicker noch nicht das abrufen können, was sie in weiten Strecken der bisherigen Punktspielrunde gezeigt hatten. Bereits kurz nach Szücs´ Führungstreffer (19.) kam der niederbayerische Landesligist Ergolding per Freistoß durch Niels Wagensonner (26.) zum Ausgleich. Das Ergoldinger Siegtor erzielte nach dem Seitentausch Mouhamed Gueye (77.).

Zeiml war nach dem Spiel wenig zufrieden mit dem Auftreten seiner Spieler. Im ersten Durchgang hätte man zwar gefühlte 80% Ballbesitz gehabt, erklärte er, ohne aber etwas daraus zu machen. „Wir waren präsent und feldüberlegen, konnten uns aber trotzdem nur wenige Torchancen herausspielen“, resümierte Zeiml: „Auch nach hinten waren wir sehr fahrlässig und ließen etliche Konterchancen Ergoldings zu. Der sehr tiefstehende Gegner hat uns vor Probleme gestellt.“ Zu Beginn der zweiten Hälfte hätte das Team noch dominiert, dann sei das spielerische Niveau jedoch immer schlechter geworden, erklärte Zeiml: „Wir waren bei Konter sehr anfällig, und vorne ist der letzte Pass nicht angekommen.“

Die gelb-rote Karte für Emrah Destanov (79.) wegen Meckerns hätte laut Zeiml zu diesem „Tag zum Vergessen“ gepasst. Zwar probierte er viel aus und setzte summa summarum 18 Akteure ein, eine Entschuldigung für die schwache Vorstellung solle dies aber nicht sein, betonte Zeiml. Deutliche Worte fand auch Co-Trainer und Teamkapitän Arber Morina. „Wir haben es verpasst, mal über den Flügel auszubrechen und zielstrebig zum Tor hinzuarbeiten“, murrte er: „Dann bringt uns auch der ganze Ballbesitz und der Spielaufbau nichts.“ Wie gegen die Jahn-U23 hätte in der Offensive die letzte Konsequenz und die Durchschlagskraft gefehlt. Anders beim defensiv ausgerichteten und effektiven Gegner: „Er machte aus seinen wenigen Chancen zwei Tore“, sagte Morina.

Der Feinschliff soll im Trainingslager verpasst werden

Morina fand aber auch ermunternde Worte für seine Schützlinge: „Wir dürfen uns von einem schlechten Spiel nicht die Vorbereitung, die im Großen und Ganzen ordentlich war, schlecht reden lassen“, merkte er an, um abschließend seine Mitspieler anzusprechen: „Es wird Zeit, dass unsere schnelle und technischen Spieler ihr Potenzial ausnutzen.“

An diesem Wochenende wird Zeiml seinen Schützlingen den Feinschliff für die Restsaison verpassen. Von Freitagmorgen bis Sonntagabend wird die Fortuna im oberbayerischen Miesbach ein Trainingslager abhalten. „Es wird ein abwechslungsreiches Trainingslager, bei dem Kopf, Körper und Co. abgefragt werden“, erzählt Zeiml: „Dabei wird natürlich auch der Spaß nicht zu kurz kommen.“ Erfreulich für den Fortuna-Coach: bis auf Friedrich Wolf sind alle Mann an Bord. Das Ende der Testspielreihe wird der Test am Samstag gegen den heimischen Bezirksligisten 1. FC Miesbach darstellen, bevor der SV am 7. März seinen Punktspielauftakt bestreitet.