2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Der Vorsitzende der SSV Dillingen, Christoph Nowak (links), und der zurückgeholte Spielertrainer Andreas Mayer schwören sich gemeinsam auf die Frühjahrsrunde in der Kreisliga Nord ein. 	F.: Walter Brugger
Der Vorsitzende der SSV Dillingen, Christoph Nowak (links), und der zurückgeholte Spielertrainer Andreas Mayer schwören sich gemeinsam auf die Frühjahrsrunde in der Kreisliga Nord ein. F.: Walter Brugger

Es gibt nur noch Endspiele

Kreisliga-Schlusslicht SSV Dillingen will das „Unmögliche“ schaffen +++ Derby mit Tim Wiese

Mit der Personalie Tim Wiese ist die SSV Dillingen zwar seit Monaten in den Schlagzeilen und der ehemalige Nationalkeeper wird auch tatsächlich am 1. April in der Kreisliga Nord auflaufen, doch eigentlich gibt es für die Kreisstädter ein noch wichtigeres Thema: Nämlich die Arbeit an einem sportlichen Wunder.

Soll & Haben

Nur ein Erfolgserlebnis (3:1 gegen Altisheim) kann die SSV Dillingen bis dato in der Kreisliga Nord aufweisen. Mit sechs Pluspunkten findet sich die Elf abgeschlagen am Tabellenende wieder. Wie bekannt, hat Trainer Yilmaz Celikörs das Handtuch geworfen. Sein Nachfolger Andreas Mayer, der zuvor schon bei der SSV als Spielertrainer wirkte, zeigt sich über das magere Abschneiden etwas überrascht: „Ich habe das Ganze aus der Ferne verfolgt und wundere mich schon etwas.“

Coach & Co

Die unrühmliche Trennung im Sommer 2016 haben SSV-Vorsitzender Christoph Nowak und Andreas Mayer beigelegt. So viel dazu von Nowak: „Für mich war Andreas jetzt eine logische Lösung. Er kennt die Mannschaft und wird uns als Typ genauso wie als Spieler weiterhelfen.“ Der 44-jährige Burgauer und Ex-Profifußballer kommt für die restlichen zehn Partien ohne Assistenten aus. „Ich habe den Verein zu keinem Co-Trainer gedrängt. Mit meiner Erfahrung traue ich mir das auch alleine zu“, gibt sich Mayer angriffslustig.

Hin & weg

Für bundesweite Schlagzeilen sorgte die Verpflichtung von Ex-Nationaltorhüter Tim Wiese. Er wird am 1. April (kein Scherz!) im Derby gegen den TSV Haunsheim im SSV-Tor stehen. Trainer Mayer und Oktaj Abazi (Stadtwerke SV Augsburg) verstärken die Donaustädter in der Restrückrunde sowieso. Nicht mehr zum Kader zählt derweil Angreifer Yanislav Delov.

Glücks- und Sorgenkinder

Als technisch versierter Spieler gilt Neuzugang Oktaj Abazi, der dem Schlusslicht beim „Himmelfahrtskommando“ sicherlich weiterhelfen kann. „Aber auch Dominik Riedinger ist für uns ein wichtiger Mann“, baut Mayer auf die Erfahrung des 31-jährigen Mannschaftskapitäns. Die „Schichtler“ innerhalb der Mannschaft, die nicht regelmäßig an den Übungsabenden teilnehmen können, bereiten dem Coach schon Sorgen.

Plus & Minus

In den Reihen der Blau-Gelben steckt eine Menge fußballerisches Potenzial. Daraus folgert Andreas Mayer: „An einem guten Tag können wir in der Liga jeden Gegner schlagen.“ Die immer wiederkehrenden Undiszipliniertheiten passen da weniger ins Konzept. Der spielende Trainer bedauert dies einerseits, zeigt im gleichen Atemzug aber auch Verständnis: „Der Fußball ist nun mal ein Sport mit Emotionen.“

Philosophie & System

„Wir richten uns nicht nach dem Gegner“, verteidigt Andreas Mayer vehement seine Ansichten und weist eine spezielle Taktik weit von sich. Vielmehr will er all seine Erfahrungen der sportlichen Vergangenheit in die Waagschale werfen.

Wunsch & Wirklichkeit

Bei drei Festabsteigern fehlen den Dillingern im Augenblick neun Zähler zum rettenden Ufer. Andreas Mayer meint zu der schier ausweglosen Situation: „Ich bin überzeugt, dass es in der Liga mindestens drei Mannschaften gibt, die schlechter sind als wir.“ Knackpunkt für die Donaustädter ist allerdings die verbliebene Anzahl von Spielen, was auch der Trainer realistisch einordnet: „Es sind ja nur noch zehn Spiele. Eigentlich dürfen wir uns nicht mal mehr ein Unentschieden leisten.„ Ein Sieg zum Auftakt gegen den FC PUZ sei da schon Pflicht.

Prognose

Wenn alle SSV-Kicker sich engagiert und diszipliniert in den Dienst der Mannschaft stellen, ist bei den noch 30 zu vergebenden Zählern vielleicht was möglich. Der Klassenerhalt käme aber schon einem kleinen Fußball-Wunder nahe. Mit oder ohne Wiese …

Aufrufe: 08.3.2017, 07:11 Uhr
Donau-Zeitung / Günther DirrAutor