2024-05-14T11:23:26.213Z

Ligavorschau
"Team und Trainer genießen mein uneingeschränktes Vertrauen", sagt Franz-Josef Wernze (l.), hier mit Coach Claus-Dieter Wollitz- Foto: Dahmen , Foto: Rainer Dahmen
"Team und Trainer genießen mein uneingeschränktes Vertrauen", sagt Franz-Josef Wernze (l.), hier mit Coach Claus-Dieter Wollitz- Foto: Dahmen , Foto: Rainer Dahmen

"Es gibt keinen Grund, zu zweifeln"

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Viktoria-Mäzen Franz-Josef Wernze spricht über die Situation des Regionalliga-Teams, den Trainer und die Zukunft der Höhenberger: Trotz der zuletzt enttäuschenden Ergebnisse glaubt er weiter an den Aufstieg in die 3. Liga

Herr Wernze, der FC Viktoria Köln hat in der Fußball-Regionalliga seit mittlerweile sieben Wochen kein Spiel mehr gewonnen. Wie beurteilen Sie diese Entwicklung?

Ich denke nicht, dass die Mannschaft in einer Krise steckt. Der Begriff „Ergebnisschwäche” beschreibt die Situation meiner Ansicht nach besser. Hinzu kommt sicher, dass wir aufgrund der verletzungsbedingten Ausfälle von Fatih Candan und Silvio Pagano einen Wechsel im System vornehmen mussten und uns auch das Glück derzeit etwas fehlt. Aber es ist besser jetzt eine Schwäche zu zeigen als am Saisonende.

Wenn Sie Trainer wären, welche Änderungen würden Sie vornehmen?

Überhaupt keine. Der Trainer ist jeden Tag mit der Mannschaft zusammen, und ich konnte auch bei meinem Besuch in der Kabine am vergangenen Sonntag keinem ansehen, dass er neben der Spur ist. Team und Trainer genießen mein uneingeschränktes Vertrauen.

Wird Claus-Dieter Wollitz auch noch Ihr Vertrauen genießen, wenn es am Samstag gegen RW Oberhausen wieder keinen Sieg gibt, oder muss er um seinen Posten bangen?

Nein, das ist doch absoluter Unsinn. Es ist ja nicht unser Trainer, der im Moment die Bälle am Tor vorbeischießt, sondern einzelne Spieler. Die Jungs sind konditionell in einer Top-Verfassung, das ist ein Verdienst des gesamten Trainerteams. Es gibt keinen Grund, an etwas zu zweifeln — nur die Ergebnisse stimmen nicht.

Gab es denn schon Gespräche mit anderen Trainerkandidaten, oder ist Herr Wollitz der richtige Mann für Viktorias Zukunft?

Absolut. Wir sind äußerst zufrieden mit seiner Arbeit und werden rechtzeitig eine Verlängerung des Vertrages mit unserem Trainer besprechen. Über mögliche andere Trainer haben wir uns noch nicht unterhalten — weder unter vier Augen noch bei einem Bier.

Es ist auffällig, dass gerade sogenannte Führungsspieler wie Timo Staffeldt, Gaetano Manno oder Timo Röttger nicht an ihre Leistungsgrenze gelangen.

Ich würde da gerne unseren geliebten 1. FC Köln als Beispiel anführen: Da gibt es doch auch Leute, die im Fokus stehen müssten, es aber momentan eben nicht tun. Kapitän Miso Brecko etwa kommt bekanntlich auch nicht immer zum Einsatz. Vom Engagement her kann ich den genannten Spielern überhaupt keinen Vorwurf machen. Sie genießen meinen größten Respekt.

Timo Staffeldt wurde zu Beginn der Saison aus dem Mannschaftsrat zum neuen Kapitän bestimmt. Ist er in diesen etwas unruhigen Tagen der richtige Mann für den Job?

Der Junge ist ein sehr guter Fürsprecher des Teams und vertritt mit aller Überzeugung die Anliegen seiner Mitspieler. Auch im Mannschaftsrat hat sein Wort großes Gewicht, davor ziehe ich den Hut. Am wichtigsten ist aber doch, dass der Trainer zu Timo Staffeldt ein absolutes Vertrauensverhältnis hat. Und das ist offenbar der Fall.

Wie gehen Sie eigentlich persönlich mit der von Ihnen zitierten „Ergebnisschwäche” um? Rumort es in Ihnen, weil der Aufstieg eventuell erneut verpasst werden könnte?

Wir haben bislang überhaupt noch nichts verspielt, abgesehen von einem einst komfortablen Punkte-Vorsprung. Bei noch 19 ausstehenden Partien gibt es für alle Mannschaften noch viel zu verlieren und eine Menge zu gewinnen. Ich bin überzeugt davon, dass wir unser Ziel erreichen werden, weil sich unsere professionelle und harte Arbeit am Ende des Tages auszahlen wird.

Falls der Aufstieg erneut nicht gelingen sollte: Würden Sie sich als Mäzen der Viktoria ein weiteres Jahr Regionalliga antun?

Es ist kein Geheimnis, dass mir diese Liga allmählich reicht und ich auch sehr gut auf sie verzichten könnte. Definitiv. Wenn wir es aber nicht schaffen sollten, werden wir uns mit Sicherheit rechtzeitig um die notwendigen Korrekturen bemühen. Ich möchte aber auch betonen, dass wir bislang sehr viel richtig gemacht haben.

Aufrufe: 013.11.2014, 18:14 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger /Oliver LöerAutor