Erste Heimniederlage für den KFC

Entscheidend für die Niederlage war, dass das teils überfallartige Konterspiel der Gäste die Uerdinger Abwehr und hier besonders die linke Seite immer wieder vor Probleme stellte. So auch in der elften Spielminute, als Wattenscheids Eren Taskin erst mit Stefan Grummel und dann mit Lucas Oppermann Doppelpass spielte, um dann flach unter Robin Udegbe das 1:0 zu markieren.

Und Uerdingen? Zwei Minuten später drehte sich Aliosman Aydin im Strafraum um zwei, drei Gegenspieler, doch der Schuss der Uerdinger Torgarantie ging knapp über das Gehäuse. Auch im weiteren Verlauf der Partie wurde es nichts mit Treffer Nummer neun für den Uerdinger Sturmführer. Denn das Mittelfeld fand keinen Weg durch die beiden Wattenscheider Abwehrriegel. Statt den Ball zu spielen, wurde zwar schnell, aber viel zu lange am Fuß mit ihm gelaufen. Anders die Wattenscheider, die nach einer guten halben Stunde einen weiteren Konter fuhren, der nur durch ein Foul an der Strafraumgrenze gebremst wurde. Beim anschließenden Freistoß, der noch leicht abgefälscht wurde und deshalb Udegbe unglücklich aussehen ließ, traf Burak Kaplan zum 2:0 (33.). Ausgerechnet der ehemalige Leverkusener Erstligaspieler Kaplan, der in der Winterpause der vergangenen Spielzeit 13/14 mit riesigen Vorschusslorbeeren ausgestattet, nach Uerdingen gewechselt war und in elf Partien für Uerdingen wie auch in den ersten sieben bisher für Wattenscheid keinen einzigen Treffer erzielte. Schon vor diesem Treffer hatte er sich Schmähgesänge der Uerdinger Anhängerschaft anhören müssen. Von einem besonderen Treffer wollte Kaplan aber auch nicht angesichts seines noch nicht beendeten Gehaltstreits mit dem Verein sprechen. "Ich habe ja nichts gegen den Verein, und das mit dem Gehalt wird sicherlich bis zum Gerichtstermin am 17.Oktober auch geklärt sein. Ach ja, und auch die Fans...", sagte er nach der Partie, und alles klang schon sehr generös.

Zur zweiten Hälfte kam Seymus Atug für den verletzten Ioannis Alexiou (Verdacht auf Muskelfaserriss), und der Ex-Wattenscheider Nico Buckmaier sollte den Sturm verstärken. Doch mehr als der Treffer zum 1:2-Anschlusstor, als Rico Weiler mit feiner Schussleistung einen Freistoß aus zwanzig Metern über die Mauer ins Tor zirkelte, sollte den Uerdingern an diesem Tag nicht gelingen. Dafür trafen noch einmal die Gäste und zwar in der 73. Minute, als sich Ridvan Tasci schön in den Strafraum kombinierte und mit einem Flachschuss aus 14 Metern flach ins untere linke Eck zum 1:3-Endstand traf. Auch da gab es für Udegbe nichts zu halten.