Erst Tiefschlaf, dann großer Kampf

Zur Pause sah es eigentlich nach allem aus, nur nicht nach einem Dreier für die Gastgeber. Ob diese mit ihren Gedanken bereits bei der anschließenden Mallorca-Party waren, ist nicht bekannt, beim Spiel waren sie jedenfalls nicht. „Die Vorfreude und die Motivation, die zuvor deutlich zu spüren gewesen war, war verschwunden. Wir haben eine katastrophale erste Hälfte abgeliefert“, ging Trainer Paul Esser mit seinen Schützlingen hart ins Gericht.

Während die Gäste gefällig kombinierten und dann immer wieder gefährlich in die Tiefe starteten, wirkten die Platzherren fahrig und schlecht organisiert. „Einzig die Außenverteidiger Simon Koch und Tobias Kropp haben Paroli geboten“, analysierte Esser. Den Rückstand verhindern konnten allerdings auch sie nicht. Das 0:1 war übrigens symptomatisch für das Geschehen vor der Pause, die Erftstädter kamen fast immer zu spät.

Zum einen konnte die Abwehr den Heber, der zunächst gegen den Pfosten klatschte, nicht unterbinden; zum anderen reagierte Dominik Simoes Ribeiro deutlich schneller und staubte zur fälligen Führung ab (12.). Wenn man dem VfL anschließend einen Vorwurf machen konnte, dann den, dass er nicht entschlossener auf das 2:0 drängte. So retteten sich die Germanen, die bei zwei Handspielen im eigenen Strafraum Glück hatten, dass die Pfeife in beiden Fällen stumm blieb, mit einem blauen Auge in die Kabine. Im zweiten Abschnitt konnte es im Grunde nur besser werden und genauso lief es dann auch. „Wir haben kämpferisch deutlich zugelegt und die Umstellung, Karsten Kochems zurück und Kapitän Basti Schmoll nach vorne zu ziehen, ist ebenfalls voll aufgegangen“, freute sich Paul Esser. Dennoch musste der Übungsleiter bis zur 72. Minute ausharren, ehe Schmoll per Kopf der Ausgleich gelang.

Nur 180 Sekunden darauf hämmerte René Mager den Ball aus 20 Metern volley ins Netz – die Partie war gedreht. Für den Schlusspunkt sorgte schließlich Tobias Kropp (90.), der nach dem Wechsel offensiver agierte und seine gute Leistung mit einem Tor krönte.

Bereits am Mittwoch um 20 Uhr steht der nächste Spieltag auf dem Programm: Erftstadt-Lechenich reist zum FC Inde Hahn, der SV Nierfeld spielt in Vichttal, die gegen Erftstadt jüngst den Kürzeren zogen.