Erneute Ettmannsdorfer Pleite

Nach der 0:5-Pleite in Vilzing am Donnerstag hatte sich die Mannschaft die Wiedergutmachung in diesem Heimspiel zum Ziel gesetzt. Im Vorfeld zeigten sich die Spieler entschlossen, und auch Timo Studtrucker war bester Dinge, dass diese Niederlage beim Titelfavoriten seinen Mannen die Augen geöffnet hatte - obwohl er kurzfristig den Ausfall von Stürmer Holger Zitzl verkraften musste. Doch schon nach wenigen Minuten hatten die Mitterteicher erkannt, dass der SCE nahtlos an die Nachlässigkeiten der vergangenen Wochen anknüpfte.

Fehlende Zweikampfstärke und Laufbereitschaft prägten im ersten Durchgang das Spiel, es fehlte der unbedingte Wille, den Gegner schon bei der Ballannahme zu stören. Erst in der zweiten Halbzeit und nach einer entsprechenden Ansprache des Trainers trat bei den Ettmannsdorfern eine Änderung ein. Nun wirkten die Aktionen konzentriert, die Räume wurden eng gemacht und eigene Angriffe gefahren, die immer wieder für Gefahr sorgten. Unverkennbar waren aber die Probleme in der Offensive, die sich bietenden Möglichkeiten auch zu nutzen. Dennoch wäre mindestens ein Unentschieden in dieser Phase des Spiels möglich gewesen.

Der SV Mitterteich agierte zunächst defensiv und in der Abwehr kopfballstark. Mit zunehmender Spieldauer wurden die Gäste mutiger, sie profitierten bei ihren beiden Toren innerhalb von sieben Minuten von Fehlern in der SC-Hintermannschaft. So konnte Nedbaly nach einer halben Stunde den Ball ungehindert annehmen und aus kurzer Entfernung das 0:1 erzielen. Beim 0:2 achtete niemand auf den im Strafraum weilenden Bächer, der nach einer Freistoßflanke seine Kopfballstärke unter Beweis stellte. Die einzige gute Gelegenheit des SCE hatte Sebastian Fischer in der 45. Minute, sein Kopfball strich jedoch knapp vorbei.

Nach dem Seitenwechsel sahen die Zuschauer einen ganz anderen SC Ettmannsdorf, der sich wehrte, den Kampf annahm und zu eigenen Chancen kam. Um Zentimeter verfehlte Jens Solfrank in der 61. Minute das Mitterteicher Gehäuse. Der Gast wurde immer weiter zurück gedrängt, es entwickelte sich eine kampfbetonte und durch viele Fouls geprägte Partie. Als Philipp Rettig endlich auf 1:2 verkürzte, witterten die Gastgeber Morgenluft, zumal wenig später der eingewechselte Göhlert aufseiten der Gäste mit der Ampelkarte vom Platz musste. Alle Bemühungen waren aber vergebens: Der SC Ettmannsdorf verlor eine der wichtigsten Begegnungen gegen einen Mitkonkurrenten. Entsprechend verstimmt zeigte sich hinterher Timo Studtrucker, der es als unverständlich bezeichnete, dass seine Mannschaft die Spielweise in der Landesliga noch immer nicht erkannt hat. “Das einzig Positive war, dass die Spieler Charakter gezeigt und sich in der zweiten Halbzeit gesteigert haben. Doch auf Dauer reicht eine gute Hälfte nicht aus, um in der Liga bestehen zu können!”