Erneut Schicksalsspiel in der Lohrheide

Das Bochumer Lohrheidestadion ist für den KFC Uerdingen eine ganz besondere Spielstätte. Denn in keinem anderen Stadion waren die Uerdinger bislang häufiger zu Gast. 21 Spiele hat der KFC dort bereits ausgetragen, 20 waren es in Leverkusen (davon zwei im Pokal) und 19 in Essen. Die meisten Spieler in der Lohrheide, nämlich 19, stiegen gegen die dort beheimatete SG Wattenscheid. Einmal, damals noch mit Pele Wollitz als Trainer, ging es dort gegen Schalkes U23, und einmal auch gegen die U23 des VfL Bochum. Und dieses Spiel ging in die Geschichte des KFC ein. Es ging mit 0:4 verloren, und diese Niederlage war zugleich das letzte Spiel unter Leitung von Trainer Eric van der Luer.

Diese Geschichte könnte sich nun wiederholen, wenn nicht nach einem Dutzend Spielen ohne Sieg kein Dreier geholt wird. Bei einer erneuten Niederlage dürfte der Stuhl, auf dem KFC-Trainer Murat Salar sitzt, so stark wackeln, dass er sich vielleicht nicht mehr darauf wird halten können. Gegner im Spiel, das vielleicht also über die nähere berufliche Zukunft des Trainers entscheiden könnte, ist die SG Wattenscheid 09, die Partie wird um 14 Uhr dort angepfiffen. Kein Wiedersehen wird es dort mit dem ehemaligen Uerdinger Burak Kaplan geben, der gesperrt ist.

Die Situation in der Tabelle ist nach wie vor prekär für die Blau-Roten. Als derzeitiger Tabellen-13. mit 28 Punkten hat der KFC einen Zähler Vorsprung auf Wattenscheid, das sich mit einem Sieg also vor den KFC schieben würde. Auf dem ersten Abstiegsrang, Platz 15 liegt Bochums U23 mit 23 Zählern- wobei das Abschneiden des VfL dem KFC ziemlich wurscht sein kann, da die Bochumer ihre U23 bekanntlich nach dieser Spielzeit zurückziehen, sie also als erster Absteiger bereits feststeht. Dahinter aber lauert die wieder erstarkte U23 von Schalke 04 (22 Punkte) und die Sportfreunde Siegen (21 Punkte), die aber ein Spiel weniger ausgetragen haben als die Uerdinger, also mit einem Sieg in diesem Nachholspiel näher heranrücken würden.

Diese ernste Lage hat sogar die Ultras des KFC dazu gebracht, ihre aktuellen, schon seit Monaten schwelenden Zwistigkeiten mit der Führungsebene des KFC in den Hintergrund zu stellen. Wie berichtet, rufen sie über ihre Internetseite dazu auf, den KFC-Tross nach Wattenscheid sozusagen als 12. Mann zu begleiten. Der Zug gen Bochum fährt um 11.42 Uhr ab Krefeld Hauptbahnhof ab.

Die Mannschaft dürfte dann freilich schon im Bus sitzen. Allerdings sind dort einmal mehr ziemlich viele Plätze frei, weil erneut eine ganze Reihe von Akteuren fehlen werden. Verletzt sind Dominik Oehlers, Gökhan Aktas, Patrick Jöcks und Fabio Fahrian. Abdelkader Maouel ist zwar zurück im Mannschaftstraining, ein Einsatz könnte aber noch zu früh kommen. Tim Knetsch (eingeklemmter Nerv) dürfte trotz Trainingsrückstandes zum Kader zählen. Nicht mit dabei sind zudem die beiden gesperrten Ioannis Alexiou (Gelb-Rot) und Armand Drevina (5. gelbe Karte). Offen ist noch, wie schwer die Verletzung ist, die sich der Japaner Toshinori Uefune bei einem Zweikampf im Training zugezogen hat - gut möglich, dass auch er nicht dabei sein kann. Nicht die besten Voraussetzungen also, um endlich mal wieder drei Punkte zu holen und den wackelnden Trainerstuhl zu festigen.