2024-04-29T14:34:45.518Z

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Eine von vielen Zweikämpfen geprägte Partie: In dieser Szene drängt der Mehringer Jan Brandscheid (links) den Pfeddersheimer Tobias Bräuner ab.	Foto: Photoagenten / Andreas Stumpf
Eine von vielen Zweikämpfen geprägte Partie: In dieser Szene drängt der Mehringer Jan Brandscheid (links) den Pfeddersheimer Tobias Bräuner ab. Foto: Photoagenten / Andreas Stumpf

Erleichterung und doch wieder nicht

Pfeddersheim gewinnt durch kurioses Buch-Tor, verliert aber Bräuner und Müller durch Platzverweise

Pfeddersheim. Die TSG Pfeddersheim hat die am Horizont aufziehenden dunklen Wolken erst einmal vertrieben. Im Heimspiel gegen den SV Mehring erkämpfte der Fußball-Oberligist am Mittwochabend einen verdienten 1:0 (0:0)-Erfolg, der freilich bis in die Nachspielzeit am seidenen Faden hing, als dem sich heftig wehrende Aufsteiger ein Freistoß am anderen rund um den TSG-Strafraum zugesprochen wurde. ,,Ein Glück, dass die keinen richtigen Spezialisten für so was haben", stöhnte Pfeddersheims Trainer Norbert Hess, als der ,,vierte" Schnippelball weit über den Kasten von Keeper Thorsten Müller geflogen war.

Dann endlich die Erleichterung. Der Heimdreier war im Sack und der drohende Fehlstart mit den Punkten vier, fünf und sechs nach fünf Spielen verhindert. Dass in der Nachspielzeit Tobias Bräuner sich noch die Gelb-Rote Karte wegen wiederholten Foulspiels eingehandelt hatte, war zu diesem Zeitpunkt erst einmal ziemlich schnuppe. Dass der Angreifer am Samstag im Spiel beim Schlusslicht SVN Zweibrücken nicht mittun darf, juckte erst mal niemand so richtig. Dass sich dann aber im Abgang Keeper Thorsten Müller noch ein verbales Scharmützel mit dem Schiedsrichter lieferte, der dem 40-Jährigen prompt die Rote Karte zeigte, versaute Trainer Hess den Abend aber noch mächtig. ,,Wir haben die drei Punkte und dann fangen wir mit dem Schiedsrichter an", ereiferte sich Hess.

Gründe für Aufgeregtheiten hatte es freilich einige gegeben. Gerade die Vielzahl der Freistöße in der Schlussphase, bei denen das Gespann um Referee Fabian Knoll gefühlt lediglich in 50 Prozent der Fälle richtig lag, ließ die Emotionen hochkochen. Sollte so ein ,,blödes Ding" vielleicht noch den Heimsieg kosten, der so bitter nötig gebraucht wurde?

Dass das Tor, das die Pfeddersheimer erzielt hatten, auch auf der Gegenseite für Verdruss gesorgt hatte, war aber auch zu verstehen. Der mit zehn Punkten angereiste Gast hatte durch Andreas Buch einen Treffer kassiert, den man eigentlich gar nicht kassieren kann. Sebastian Kaster hatte seinem Kollegen rechts rausgelegt. Ob es nun eine Flanke werden sollte, die der Youngster in der 54. Minute nach innen trat, sei einmal dahingestellt. War es aber ein beabsichtigter Schuss aus spitzem Winkel aufs Tor, dann hätte dieser das Prädikat Weltklasse verdient. Keeper Philipp Basquit wurde jedenfalls von dieser ,,Frechheit" komplett überrascht. Buchs ,,Bilderbuchtor" entschied die Partie, in der Mehring über weite Strecken mindestens gleichwertig gewesen war. Erst im zweiten Abschnitt verbuchte die TSG die besseren Einschusschancen als der Gast. Dass Buch, der erst in der 41. Minute für den am Knöchel verletzten Bartosz Rzeszut gekommen war, in der 77. Minute dann auch noch verletzungsbedingt ausgetauscht werden musste, ließ die Sorgenfalten bei der TSG aber trotz des Sieges wieder tiefer werden. Ein merkwürdiger Abend.

Aufrufe: 027.8.2015, 18:00 Uhr
Volker SchützAutor