2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Zwei Spieler, die die Partie prägten, im Duell: Bingens Dominik Kranz (links), der mehrfach in höchster Not klärte (davon ein Mal auf der Linie) und in der 61. Minute Gelb-Rot sah. Und Eric Veth, Mechtersheims Schütze zum Tor des Abends. 	Foto: Edgar Daudistel
Zwei Spieler, die die Partie prägten, im Duell: Bingens Dominik Kranz (links), der mehrfach in höchster Not klärte (davon ein Mal auf der Linie) und in der 61. Minute Gelb-Rot sah. Und Eric Veth, Mechtersheims Schütze zum Tor des Abends. Foto: Edgar Daudistel

Eric Veth macht den Unterschied

Mechtersheims Torjäger schießt Tor des Abends beim Sieg in Bingen / ,,Katastrophaler Platz"

Bingen. Vieles spricht dafür, dass die Zuschauer am Binger Hessenhaus am Freitagabend den kommenden Meister der Fußball-Verbandsliga Südwest gesehen haben - und das wird voraussichtlich nicht ihre Hassia sein. Mit dem 1:0-Sieg hat der TuS Mechtersheim den Tabellenzweiten Hassia Bingen in seine Schranken gewiesen und den Abstand zu den Gastgebern auf neun Punkte vergrößert. Torschütze war, wie konnte es anders sein, Eric Veth, der sich ein Durcheinander im Binger Strafraum in der 27. Minute zunutze machte. Angesichts der Abgeklärtheit, mit der die Gäste auftraten - und das unter schwierigen Bedingungen - dürften sie sich auch vom SV Morlautern und der SG Rieschweiler kaum mehr die Butter vom Brot nehmen lassen.

Das sah auch Sandro Schlitz so. ,,Mechtersheim hat verdient gewonnen, weil sie im richtigen Moment die einfachen Dinge gemacht haben", sagte der Hassia-Co-Trainer. ,,Sie stehen absolut zu Recht da oben, für uns kann es jetzt nur noch darum gehen, um Platz zwei mitzuspielen", lautete das Fazit von Schlitz nach dem Verbandsliga-Spitzenspiel.

Von der ersten Minute an wurde deutlich, dass die nicht ganz 400 Fußballfans am Hessenhaus keine spielerisch hochklassige Partie sehen würden - trotz aller Qualitäten beider Mannschaften auf diesem Gebiet. Der berüchtigte Binger Rasen lässt das einfach nicht zu. Ungenaue Zuspiele, Schwierigkeiten bei der Ballannahme, völlig verunglückte Pässe, falsch berechnete Laufwege, vermeintliche Stockfehler in Serie - das alles war nicht dem Unvermögen der Spieler zuzuschreiben, sondern den sich an der Grenze zum Unbespielbaren befindlichen Platzverhältnissen. Dem Zufall waren Tür und Tor geöffnet.

Mechtersheim kam einen Tick besser mit diesen Bedingungen zurecht. ,,Wir haben uns auf den katastrophalen Platz gut eingestellt", freute sich Trainer Manfred Schmitt. Aus einer stabilen Viererkette heraus agierte der Tabellenführer im Rahmen der Möglichkeiten engagiert und offensiv und zeigte die bessere Spielanlage. Der Führungstreffer von Eric Veth resultierte aus einem Tohuwabohu im Binger Strafraum, nachdem ein zunächst abgewehrter Eckball wieder in die Gefahrenzone geflankt wurde und die Binger den Ball nicht wegbekamen. Veth schloss ab, der Rettungsversuch eines Hassia-Abwehrspielers kam zu spät, der Ball - das zeigte der Schiedsrichterassistent an der Seite ohne zu Zögern an - hatte die Linie überschritten (27. Minute). Die zweite große Chance im ersten Durchgang gehörte ebenfalls den Gästen. Der aufgerückte Andreas Brill traf aus 20 Metern die Latte, den Nachschuss von Veth wehrt Dominik Kranz diesmal vor der Linie ab (45.). Der Hassia war das Bemühen nicht abzusprechen, aber außer einem eher zufälligen harmlosen Schuss und einem drucklosen Kopfball von Mükkerem Serdar (20. und 35.) kam nichts dabei heraus. Und das sollte sich in der zweiten Hälfte nicht mehr ändern, in der es auf keiner Seite mehr eine echte Torchance gab. Mit der Gelb-Roten Karte für Kranz nach einer guten Stunde war die Partie durch.

Daten zum Spiel

Hassia Bingen: Eder - Kraft, Kranz, Sovtic, Schröder - Baltateanu, Simioanca, Fring (56. Mahr), Bektasevic - Serdar, Schrimb (46. Ahlbach).
TuS Mechtersheim: Stengel - Custic, Ullemeyer (59. Krämer), Brill, Lucian - Simon, Boskovic - Selzer, Imre, Ietro (90.+5 Hristache) - Veth (90-+3 Ester).
Tor: 0:1 Veth (27.).
Gelb-Rote Karte: Kranz (Hassia Bingen /61.).
Zuschauer: 375.
Schiedsrichter: Patrick Simon (Wöllstein).

Aufrufe: 018.3.2016, 23:00 Uhr
Andreas Scherer und Jochen WernerAutor