Roger Rütter war nach dem Schlusspfiff zwar erleichtert, dass es endlich einmal wieder zu einem dreifachen Punktgewinn gereicht hatte. Doch insbesondere die Art und Weise, wie sich sein Team in der ersten Halbzeit präsentiert hatte, gefiel ihm ganz und gar nicht. "Das war elendig. Es haben grundlegende Dinge nicht funktioniert. Daher bin ich in der Kabine auch laut geworden. Die Ansprache hat nur drei Minuten gedauert", sagte der PSV-Coach.
In der Tat demonstrierten beide Mannschaften lange, dass sie nicht ohne Grund im Tabellenkeller stehen. Denn bis zur 60. Minute prägten ungenaue Flanken, unzählige Fehlpässe und viele Zweikämpfe das Geschehen auf dem holprigen Rasen. Lediglich PSV-Keeper Sebastian Kaiser wusste zu überzeugen. Er parierte gleich zweimal stark (26., 28.). "Es war ein tolles Gefühl, dass ich der Mannschaft mit den Paraden helfen konnte. So ein Spiel tut richtig gut", sagte der Schlussmann, den Roger Rütter bereits am Freitag informiert hatte, dass er für Valentin Leber ins Team rücken würde.
Das Spiel nahm erst Fahrt auf, als Necati Güclü (62.) einen sehenswerten Spielzug über die linke Seite nach Vorarbeit von Matthäus Cwiek zum 1:0 vollendete. Danach entwickelte sich eine intensivere Partie mit besseren Chancen für den PSV. Einen Konter über Dennis Sengbusch (70.) spielte das Schlusslicht aber nicht konsequent zu Ende. Mit dem Treffer zum 2:0 von Arthur Cwiek, der nach einer Ecke von Dennis Sengbusch aus kurzer Distanz einschob, schien die Begegnung dann bereits entschieden zu sein. Doch drei Minuten vor dem Schlusspfiff machte es der Gast noch einmal spannend. Beim strammen Flachschuss von Lukas Weiß aus rund 25 Metern war selbst der blendend aufgelegte Sebastian Kaiser machtlos.
Beim PSV wurden anschließend Erinnerungen an die 2:3-Niederlage vor einigen Wochen gegen den SV Sonsbeck wach, als das Team eine 2:1-Führung in doppelter Überzahl spät noch aus der Hand gegeben hatte. Doch dieses Mal nahm die Geschichte für den PSV Wesel ein glückliches Ende. Der Gastgeber und die rund 150 Zuschauer zitterten zwar bis zum Schluss. Doch die Spieler retteten das Ergebnis über die Zeit. "Der Sieg war zwar schmutzig. Aber das ist mir heute einfach mal egal", sagte Roger Rütter.
PSV Wesel: Kaiser - Grimm, Assfelder, Michels, Abel (72. A. Cwiek), Sanders, Floris, M. Cwiek, Eisenstein (61. Tuncel), Sengbusch, Güclü (86. Egeling).