2024-04-25T14:35:39.956Z

Analyse
Lass dich herzen, Kumpel: Marcel Pietruska (vorne rechts) wurde von seinen Teamkollegen gefeiert, hier für das 3:0. Gegen den Mit-Aufsteiger aus Meitingen gelangen Pietruska gleich drei Tore.  Foto: Anton Schlickenrieder
Lass dich herzen, Kumpel: Marcel Pietruska (vorne rechts) wurde von seinen Teamkollegen gefeiert, hier für das 3:0. Gegen den Mit-Aufsteiger aus Meitingen gelangen Pietruska gleich drei Tore. Foto: Anton Schlickenrieder

»Endlich!«

Der Jubel ist groß beim Kissinger SC +++ Beim SV Mering heißt es »Mund abwischen und weitermachen«

„Endlich!“ Abteilungsleiter Mario Borrelli fiel erkennbar ein dicker Stein vom Herzen, als Fränki Rajc das 2:0 gegen den TSV Meitingen gelang. Kurz zuvor hatte sich Robin Scheurer noch tollkühn in einen harten Schuss aus nächster Nähe geworfen und so den Ausgleich der Gäste verhindert – auf Kosten einer schmerzhaften Körpermitte. „Endlich treffen sie mal“, wiederholte Borrelli. Dass es am Ende gleich fünf Tore in der Landesliga für den Neuling werden würden, wusste er zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Wohl aber, dass Jubel und Freude gewiss sein würden.

Trainer Alex Bartl war vor der Begegnung gefragt worden, was ihm denn lieber sei, ein schönes Weihnachtsgeschenk oder ein Sieg über Meitingen. „Da habe ich mich natürlich für den Sieg entschieden. So sei das zustande gekommen mit dem Weihnachtsgefühl. Das aber wiederum die Gefühlslage des Übungsleiters ziemlich exakt trifft. „Es waren absolut tolle Spielzüge dabei, da hat alles gepasst, absolut gepasst“, so sein erster Kommentar am Tag danach. Ihm selbst ist der Sieg ein, zwei Tore zu hoch ausgefallen, wobei er es natürlich seinen beiden Torjägern Marcel Pietruska und Rajc gönnt. Fränki habe das Vertrauen gerechtfertigt, das beide Trainer in ihn gesteckt haben, und der Ex-Friedberger Pietruska sei eh enorm effektiv.

„Wir haben uns vorgenommen, mindestens vier Punkte aus drei Spielen zu holen. Jetzt haben wir dreimal hintereinander nicht verloren, besitzen die vier Zähler schon und können in Kaufbeuren versuchen, das Konto nach oben zu schrauben“, jubiliert Bartl. Mit dem 5:0 ist der KSC endgültig in der Landesliga Südwest angekommen.

In einer Spielklasse wiederum, die ihre Spitzenreiter wechselt wie die Hemden: Das musste der SV Mering bitter erfahren, dessen zweiter Sprung an die Spitze gleich wieder vorüber war. „Wir wussten, dass wir irgendwann verlieren würden, so blauäugig sind wir nicht. Jetzt ist es passiert und es ist gegen eine sehr, sehr starke Mannschaft passiert“, sagt MSV-Trainer Günter Bayer. Der TSV Aindling erwies sich als ein Musterbeispiel an Effizienz: fünfmal aufs Tor gezielt und drei Treffer mitgenommen.

„Spätestens als der Strafstoß der Aindlinger vom Innenpfosten quer rüber sprang und dann doch noch ins Netz ging, wussten wir: Das wird nicht unser Tag“, sagt Bayer. Seine Elf spielte Normalmaß und hatte zudem das Pech, mit Oliver Jüllig einen Unparteiischen zu erwischen, der alles andere als ein Heimschiedsrichter war. „Es fiel schon auf, dass es viele Entscheidungen gegen den SV Mering gab. Aber ich bin ganz klar der Meinung: Diese Niederlage ist nicht am Schiedsrichter festzumachen.“ Für Bayer gibt es jetzt nur eines: „Mund abwischen und weitermachen, als wäre nichts gewesen. Da zeigt sich dann, ob Du wirklich eine Spitzenmannschaft bist oder nicht.“

Aufrufe: 022.9.2015, 09:19 Uhr
Friedberger Allgemeine / Anton SchlickenriederAutor