Bei einem weiten Flensburger Einwurf in der zweiten Minute pennte die gesamte Drochterser Hintermannschaft. Dabei waren gerade die Standardsituationen die vorher ausgemachte Stärke der Flensburger. Trainer Maaßen hatte sein Team gewarnt. Der Ball sprang bis an den langen Pfosten, wo Jürgensen nur noch den Fuß hinhalten musste.
Danach fand D/A ins Spiel. Früh attackierte die Mannschaft von Enrico Maaßen die Gastgeber beim Spielaufbau. Es kam nichts Zählbares dabei heraus, weil der finale Pass nach Ballgewinnen nicht ankam oder die Offensivspieler vor dem Tor nicht konsequent genug waren. In der 19. Minute hätte D/A beinahe das 0:2 kassiert. Nach einem Konter über die rechte Flensburger Angriffsseite vereitelte Drochtersens Torwart Patrick Siefkes die Chance von Tim Wulff.
Die erste Halbchance hatte D/A nach 30 Minuten. Alexander Neumann bekam beim Kopfball nach einer schönen Vorlage von Linksfuß Finn-Patrick Gierke allerdings keinen Druck hinter den Ball. Der Kopfstoß war leichte Beute für Weiche-Torwart Florian Kirschke. Drei Minuten später wartete Jasper Gooßen im Strafraum zu lange beim Schuss. Die Chance verpuffte. Ein Bein war dazwischen.
Drochtersen nahm sich viel vor in der Halbzeitpause. Allerdings warfen zwei schnelle Flensburger Tore die Taktik vollends über den Haufen. Außerdem musste Maaßen aufgrund einer Verletzung von Jannes Elfers umstellen. Er brachte Kevin Ingreso für Elfers und beorderte Oliver Ioannou in die Abwehrkette. Ingreso sollte im offensiven Mittelfeld wirbeln. Drochtersen verlor völlig den Faden und erarbeitete sich kaum Tormöglichkeiten. Einzig bei einem Freistoß von Nico Mau aus 17 Metern musste sich Florian Kirschke strecken.
Am Ende fiel die Niederlage mit vier Toren zu hoch aus. „Wir haben in der zweiten Halbzeit zu viele einfache Fehler gemacht“, sagt Maaßen. Vor dem dritten Tor habe sich sein Team wie eine Schülermannschaft angestellt. Maaßen hofft, dass sein Team Charakter zeigt. Gelegenheit hat D/A dazu am kommenden Sonntag vor eigenem Publikum gegen Mitaufsteiger VfV Borussia Hildesheim, der am dritten Spieltag zu Hause mit 0:2 gegen Rehden das Nachsehen hatte. (db)
Tore: 1:0 (2.) Jürgensen, 2:0 (49.) Shirdel (49.), 3:0 (51.) Shirdel (51.), 4:0 (90.) Thomsen.
ETSV Weiche Flensburg: Kirschke, Paetow, Thomsen, Jürgensen, Carstensen (70. Dammann), Schulz (60. Pastor Santos), Walter, Böhnke (80. Ostermann), Shirdel, Sykora, Wulff.
SV Drochtersen/Assel: Siefkes, Mau, Behrmann, Grahle, Elfers (46. Ingreso), Ioannou, Wolk, Jasper Gooßen (54. Zöpfgen), Nagel, Gierke (60. Kühn), Neumann.
Zuschauer: 478
Einstellung: Nach dem 0:1 schüttelten sich die Drochterser Spieler und zogen ihr vorher verabredetes Spiel auf.
Pressing: In der ersten Halbzeit setzte D/A den Gegner beim Spielaufbau mächtig unter Druck.
Körpersprache: Natürlich waren die Kehdinger traurig. Aber sie wissen, dass sie mithalten können. Sagen sie jedenfalls.
Die Offensivaktionen: D/A war vor dem Tor zu langsam. Die Spieler müssen früher schießen.
Schlafmützigkeit: Weiches Gefahr nach Einwürfen war bekannt. Dennoch fällt so das erste Tor.
Rückzugsverhalten: Mehrmals konterte Flensburg. Einmal mit Erfolg, einmal fast. Da stimmte nach Standards vorne die Zuordnung hinten nicht. (db)