Union-Trainer Jan Hübner hielt sich mit Vorwürfen an seinen Torwart zurück. „Wir haben nicht wegen Jerry nicht gewonnen. Der Fehler passiert vorher. Das war eine ganze Verkettung von Fehlern“, findet er. „Wir waren uns zu sicher, das Spiel lief so vor sich hin. Wir dachten, dass uns nichts mehr passieren kann. Ein Fehler.“
Es war kein schön anzusehendes Spiel am Freitagabend an der Klosterfelder Mühlenstraße. Klosterfelde spielerisch zwar überlegen, aber mit zu wenig zündenden Ideen nach vorne. Dort stand Goalgetter Paul Röwer ohne den kränkelnden Tobias Marz allein auf weiter Flur. In der 6. Minute schlägt er aber zu, bringt von halbrechts den Ball im langen Eck unter: 1:0.
Der FC hält wie erwartet robust dagegen. Es entwickelt sich ein Spiel mit zahlreichen Unterbrechungen durch Fouls. „Wobei wir ja in der ersten Halbzeit sogar weniger Gelbe Karten hatten als Klosterfelde“, frohlockt Trainer-Urgestein Harry Rath hinterher. Genau gesagt: Der FC fängt sich gar keine, Union dagegen sogar zwei. „Es war auch nichts wirklich Unfaires dabei“, fand Harry Rath. „Die Spieler suchen natürlich den Zweikampf. Aber wir spielen ja kein Basketball.“ Nach vorne ist „Hütte“ eher harmlos, sehenswerte Abschlüsse sind Mangelware. Bezeichnend, dass der FC-Anschlusstreffer aus einem abgefälschten Freistoß erfolgt, getreten von Lukas Szywala (21.).
Auch nach der Pause geht es ruppig weiter. Dann ein Foul von FC-Spieler Tony Wernicke an Morten Jechow im Strafraum. Die wilden Proteste der Hütte-Fans nützen nichts, Schiedsrichter Stefan Lüth zeigt auf den Punkt. Paul Röwer verwandelt gewohnt eiskalt: 2:1 (56.). Doch Hütte drückt. Vor allem der wendige Georges Florent Mooh Dijke macht der Union-Abwehr zu schaffen. Einen Schuss von ihm kann Union-Torwart Jeremy Hentsch so gerade noch von der Linie kratzen. Hütte spürt, hier geht noch was. Und wie, das zeigt die zweite Minute der Nachspielzeit.
„Ich denke, die Punkteteilung ist glücklich, aber nicht unverdient“, so Harry Rath, der mit einer Rumpf-Truppe angereist war. Elf Spieler fehlten ihm.