2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Mit dem 3:1-Heimerfolg über die BSG Stahl Riesa gelang den Kamenzern am Sonnabend vor Ostern in der Landesliga eine gute Generalprobe für das Pokalspiel gegen Zwickau. Hier freut sich Alexander Schidun (rechts) über das 2:0 mit dem Torschützen Stefan Höer. So kann es am Ostersonnabend eigentlich gleich weitergehen. Foto: Ronny Belitz
Mit dem 3:1-Heimerfolg über die BSG Stahl Riesa gelang den Kamenzern am Sonnabend vor Ostern in der Landesliga eine gute Generalprobe für das Pokalspiel gegen Zwickau. Hier freut sich Alexander Schidun (rechts) über das 2:0 mit dem Torschützen Stefan Höer. So kann es am Ostersonnabend eigentlich gleich weitergehen. Foto: Ronny Belitz

Einheit Kamenz fordert Zwickau heraus

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Am Sonnabend wird das erste Halbfinalspiel um den Fußball-Sachsenpokal im Kamenzer Stadion der Jugend angepfiffen. Ab 14 Uhr stehen sich der SV Einheit, Tabellenzweiter der Landesliga sowie Regionalliga-Spitzenreiter FSV Zwickau gegenüber. Einen Tag später ermitteln die beiden Drittligisten Dynamo Dresden und Erzgebirge Aue den zweiten Finalisten. Pokalverteidiger Chemnitzer FC war im Achtelfinale durch ein 1:2 in Dresden ausgeschieden.

Ohne Zweifel, die Kamenzer sind hoch verdient in die Runde der letzten Vier eingezogen. Schließlich warfen die Lessingstädter mit dem VFC Plauen (2:0), dem FC International Leipzig (1:0) und dem Bischofswerdaer FV (3:2 nach Verlängerung) nacheinander drei Oberligisten aus dem Rennen. Doch mit dem FSV Zwickau wartet nun ein anderes Kaliber auf die Mannschaft von Trainer Frank Rietschel.

Eine Chance gibt es immer

„Natürlich ist der Viertligist klarer Favorit, aber eine Chance gibt es immer. Sonst bräuchten wir ja gar nicht erst anzutreten“, sagt der Einheit-Coach. Zweimal hat er die Zwickauer beobachtet. „Ich weiß jetzt, wo sie eventuell anfällig sind. Ob wir das ausnutzen können, steht auf einem anderen Blatt“, sagt Rietschel. Die jüngste Niederlage des Kontrahenten in Neustrelitz (0:1) bewertet er nicht über: „So etwas kann immer mal passieren. Ich erinnere mich an unser Punktspiel in Riesa. Dort haben wir eines unserer besten Auswärtsspiele abgeliefert und trotzdem 0:1 verloren.“

Am vergangenen Sonnabend gelang in Kamenz die Revanche gegen Stahl. „Der 3:1-Heimsieg gegen Riesa war sehr wichtig, da so ein Erfolgserlebnis immer Kräfte freisetzt“, weiß Frank Rietschel. „Es war im Vorfeld nicht einfach, denn im Umfeld der Mannschaft wurde vor dem Riesa-Spiel fast nur noch über die Pokalpartie gesprochen. Aber meine Jungs konnten das schließlich gut trennen.“ Geändert hat Frank Rietschel bei der Spielvorbereitung in dieser Woche nichts. „Warum sollte ich das tun? Es würde uns doch nur aus dem Rhythmus bringen. Wir machen alles wie immer.“ Wie gewohnt wurde am Montag und Mittwoch trainiert. Donnerstag steigt die dritte Übungseinheit und am Freitag ist frei. Also alles wie immer. Oder doch nicht?

Rund 1 000 Zwickau-Fans erwartet

„Das Interesse an diesem Halbfinalspiel ist riesig“, meint Geschäftsstellenleiter Frank Terks, der rund 1 000 Fans aus Zwickau erwartet. Die zugelassene Kapazität im Stadion der Jugend liegt bei 4 999 Zuschauern, rund 2 000 Tickets gingen schon im Vorverkauf über den Ladentisch. Als Schiedsrichter wurde der Dresdner Marek Nixdorf nominiert. Der 38 Jahre alte Versicherungsmakler leitete in dieser Saison sieben Oberliga- und zwei Landesligaspiele. Und er pfiff am 11. Oktober 2015 die Achtelfinalpartie der Kamenzer gegen den FC International Leipzig. Ein gutes Omen?

Frank Rietschel wirkte in den letzten Tagen erstaunlich ruhig. „Ich freue mich, dass wir in der Meisterschaft vorn dabei sind und daher auch dieses Pokalmatch genießen können. Wenn jemand Druck hat, dann sind es doch die Zwickauer.“ Wie es sich anfühlt, den Pott in die Höhe zu stemmen, lernte der 45-Jährige als junger Spieler kennen. „1992 habe ich mit Bischofswerda den Landespokal gewonnen. Das Endspiel gegen Hoyerswerda fand übrigens in Kamenz statt. Wir gewannen 2:0 und ich erzielte das erste Tor. Am Abend gab es dann eine Riesenfete“, erinnert er sich und fügt schmunzelnd an: „Der damalige Präsident meinte, ich hätte einen Wunsch frei. Ich habe mich später geärgert, dass ich mir keinen Mallorca-Urlaub gewünscht hatte. Ich glaube, den hätte der Vereinschef in seiner Euphorie auch noch bezahlt.“ Sportlich war es für die Schiebocker so oder so eine Riesensache, denn es folgten DFB-Pokalspiele gegen den Karlsruher SC und den VfB Oldenburg.

Jan Charuza kann spielen

Ganz anders lief es 1997/98. Frank Rietschel spielte inzwischen für Sachsen Leipzig und gewann mit seinem Team gegen den Chemnitzer FC mit 5:1 nach Verlängerung. „Wir kamen alle mit stolzgeschwellter Brust zum Montag-Training, aber dann erfuhren wir, dass einer unserer Spieler nicht spielberechtigt war. Wir waren raus und der CFC weiter.“ Die Chemnitzer gewannen dann übrigens mit ihrem Trainer Christoph Franke den Landespokal.

Einen ähnlichen Fall mussten auch die Kamenzer beim Verband abklären lassen, denn Defensivmann Jan Charuza hatte in der Meisterschaft die Rote Karte gesehen. „Jan wurde für zwei Punktspiele gesperrt, kann also im Pokal spielen. Für uns ist das eine ganz wichtige Personalie“, so Rietschel, der auch auf den zuletzt geschonten Franz Häfner setzen kann. Bekanntlich hatte dieser beim Pokalsieg gegen die Schiebocker aus dem Mittelkreis heraus das „ARD-Tor des Monats“ erzielt.

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Aufrufe: 023.3.2016, 18:40 Uhr
SZ / Jürgen SchwarzAutor