Eine Wiesbadener Torwart-Legende

Beim Sportverein prägte er die erfolgreichsten Jahre in der Zweiten Liga Süd mit. Nach dem unglücklichen Abstieg bei der Klassenneueinteilung mit Einführung der Bundesliga stand er im Hessenligator und führte die Blau-Orangen als Kapitän 1963 in das Hagener Finale um die deutsche Amateurmeisterschaft, das gegen Hannover 96 0:2 verloren ging. Im Jahr darauf in Siegen hieß es gegen den gleichen Gegner 1:2.

Der immer zu Späßen aufgelegte Stierstorfer, der übrigens erst mit 22 vom Feld ins Tor gewechselt war, beendete 1968 seine aktive Laufbahn an der Berliner Straße. Da war er immerhin schon 40, fungierte anschließend als Trainer bei Biebrich 02 und blieb dem Sport stets verbunden. Mit Begeisterung schwang er den Tennisschläger - so wie die ganze Familie, zu der als Schwiegersohn auch der bei SVW und Germania groß gewordene Ex-Profi Reinhard Meier (SV Alsenborn, 1. FC Kaiserslautern) gehörte.

Beruflich landete Stierstorfer bei der Stadtverwaltung. Oberbürgermeister Rudi Schmitt steckte den Torwart ins Sportamt, in dem er Stellvertreter von Amtsleiter Emil Haas wurde. Wo hätte er nützlicher sein können?

Die Familie, die vielen Wegbegleiter, auch die einstigen Mannschaftskameraden vom Sportverein um Helmut Kemen und Günther Haas, werden Rudi Stierstorfer am Donnerstag, 26. März, um 13 Uhr auf dem Südfriedhof die letzte Ehre erweisen.