2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Der Chef und sein verlängerter Arm auf dem Spielfeld: U-21-Trainer Stephan Engels und Neuzugang Sebastian Zinke gehen mit viel Optimismus in das Heimspiel gegen den VfL Bochum II., Foto: Dahmen
Der Chef und sein verlängerter Arm auf dem Spielfeld: U-21-Trainer Stephan Engels und Neuzugang Sebastian Zinke gehen mit viel Optimismus in das Heimspiel gegen den VfL Bochum II., Foto: Dahmen

Eine ruhige Restsaison oder Abstiegssorgen

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Die U 21 des 1. FC Köln erwartet am Freitagabend um 19:30 Uhr den abstiegsbedrohten VfL Bochum II im Franz-Kremer-Stadion. Das Angebot witterungsbedingt auf den Kunstrasenplatz auszuweichen lehnten die Gäste im Vorfeld ab.

Würde die Saison in der Fußball-Regionalliga West nicht schon auf die Zielgerade gehen, müssten sich die Verantwortlichen des 1. FC Köln Sorgen um die U 21 des Vereins machen. Sieben Spiele in Folge haben die Kölner den Platz nicht mehr als Sieger verlassen. „Wir brauchen ein Erfolgserlebnis. Es ist wichtig, dass wir uns endlich mal wieder für unseren Aufwand belohnen”, sagt FC-Trainer Stephan Engels.

Das Formtief einiger Spieler, Abgänge, fehlendes Selbstvertrauen und Verletzungspech sind die Faktoren der Abwärtsspirale. Zur Erinnerung: Nach einem Positivlauf in der Hinrunde beschäftigten sich die Verantwortlichen sogar in der Theorie mit einem Aufstieg in die Dritte Liga. Dem hatte die Vereinsführung sogar zugestimmt. Was damals durchaus logisch und nachvollziehbar war, klingt vier Monate später wie Hohn. In der Tabelle schauen die Kölner derzeit lediglich auf ihren Abstand zu der Gefahrenzone. Noch einmal in den Abstiegskampf zu geraten käme einem kleinen sportlichen Offenbarungseid gleich.

Natürlich haben die Kölner diese Entwicklung kommen sehen und im Winter die Schwächung mit der Wechselfreigabe für die Spieler Roman Golobart, Marcel Schuhen und Leon Binder wissentlich forciert. Nur wenn der Erfolg so an diesen Spielern hing, wirft das natürlich ein schlechtes Licht auf die Verbliebenen, von denen derzeit eigentlich keiner eine echte Chance besitzt, einmal Profi beim 1. FC Köln zu werden. Und das sollte im besten Fall auf jeden Spieler der Nachwuchsmannschaft zutreffen.

Allerdings gibt es auch noch Mannschaften, um die es sportlich noch wesentlich schlechter bestellt ist. Der VfL Bochum II, der am Freitagabend (Anstoß 19.30 Uhr) im Franz-Kremer-Stadion zu Gast ist, ist ein solcher Kandidat. Der Tabellensechzehnte wird seit Beginn des Jahres von Ex-Profi und Ex-FC-Spieler Dimitrios Grammozis trainiert. Das jüngste Team der Liga (Durchschnittsalter unter 21 Jahre) konnte der Grieche in den ersten beiden Spielen unter seiner Regie nicht in die Erfolgsspur führen. Dem 0:1 bei Rot-Weiß Essen folgte eine 0:2-Heimniederlage gegen Fortuna Düsseldorf II.

Aufgrund der unsicheren Wetterlage boten die Kölner den Gästen im Vorfeld an, auf den Kunstrasenplatz am Geißbockheim auszuweichen, sollte der Platz im Franz-Kremer-Stadion unbespielbar sein. Das haben die Bochumer allerdings abgelehnt. „Das ist ihr gutes Recht. Es war nur ein Angebot. Wir wissen nicht, ob es regnet, und bevor die Bochumer umsonst nach Köln fahren?”, sagt Engels, dem auch in dieser Woche einige Spieler nicht zur Verfügung standen. Lukas Scepanik, Sven Bacher (beide Grippe), Tim Gerhards (Oberschenkelprobleme), Xhuljo Tabaku (Bänderriss) und Lukas Klünter (Mittelhandbruch) stehen ebenso wie die Langzeitverletzten David Bors, Sven Engelke und Danilo Wiebe (alle im Aufbautraining) nicht zur Verfügung. Dafür wurde das U-19-Trio Christian Kühlwetter, Marcel Hartel und Jannes Hoffmann erneut in den Kader der U 21 berufen. Zum Einsatz kommen sollen sie allerdings nur im Notfall, weil die drei Talente vornehmlich die U 19 auf dem Weg zur Meisterschaft unterstützen sollen. Die Berufung unterstreicht aber auch die Wichtigkeit der Begegnung. „Wenn wir das Spiel gewinnen, ist das ein ganz, ganz großer Schritt Richtung Klassenerhalt”, sagt Engels, der vor allem aus der vergangenen Partie bei Alemannia Aachen Hoffnung schöpft. Trotz des 0:1 habe seine Mannschaft dort „vieles richtig gemacht”. Dabei baut der 54-Jährige in erster Linie auf die Erfahrung von Neuzugang Sebastian Zinke, der in den ersten drei Partien bewiesen habe, dass er der Mannschaft die nötige Stabilität geben könne.

Aufrufe: 026.2.2015, 20:30 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Markus BurgerAutor