2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Da ist richtig was los vor dem Löffinger Tor im Spiel gegen den Tabellenführer F.A.L. Am Schluss fehlte den Rothosen ein Tor zum Punktgewinn.   | Foto: Wolfgang Scheu
Da ist richtig was los vor dem Löffinger Tor im Spiel gegen den Tabellenführer F.A.L. Am Schluss fehlte den Rothosen ein Tor zum Punktgewinn. | Foto: Wolfgang Scheu

Eine Niederlage, die wie ein Sieg ist

FC Löffingen bietet dem Tabellenführer einen großen Kampf +++ FC Neustadt kommt ins Rollen

Verlinkte Inhalte

Es war wie eine Kaltdusche vor dem Saunagang. Zwei Gefühlswelten taten sich auf: erst chancenlos und betrübt, dann couragiert und auf Augenhöhe. Es war ein kurioses Landesligaspiel, das im Löffinger Haslachstadion aufgeführt wurde.
Beteiligt die elf Mann starken Laienspielgruppen des FC Löffingen und der Spielvereinigung Frickingen, Altheim und Lippertsreute, kurz F. A. L. Ein Verein mit drei Buchstaben. Und vier Toren. Dem FC Löffingen gelangen drei. Um ein Haar wären es auch vier geworden, aber Benjamin Gaudig versemmelte ausgerechnet seine beste Chance in der 89. Minute. Es wäre der Ausgleich gewesen. Zuvor hatte Gaudig dreimal getroffen und jeder der drei Treffer war schwieriger zu erzielen. "Wahnsinn", sagt Löffingens Trainer Tobias Urban. Einen Tag nach dem Spiel sind die Emotionen immer noch frisch: "Wahnsinn, die Aufholjagd vom 1:4 zum 3:4. Diese Schlussphase. Diese tolle Moral."

Eine Niederlage fühlt sich manchmal wie ein Sieg an. Das 3:4 der Löffinger gegen F. A. L. ist so ein Spiel. Die Rothosen haben dem Tabellenführer, der bisher alle Spiele gewonnen hat, einen intensiven Kampf geliefert. "Wir waren anfangs zu ängstlich, vielleicht habe ich die Spieler zu sehr vor dieser Mannschaft gewarnt, Tabellenführer und so...", sagt Urban selbstkritisch. In der Pause wurde sein Ton schärfer, er nahm Korrekturen vor. Nicht verstecken, sondern mutig drauflosspielen, lautete die Losung.

Besonders kurios war der vierte Treffer der Spielvereinigung F. A. L. Die Gäste bekamen unweit der Mittellinie einen Freistoß zugesprochen. Mark Burgenmeister sah, dass Keeper Dominik Osek weit vor seinem Tor stand. Er versuchte es mit einem hohen Ball, Osek rannte zurück, stolperte und fiel... und der Ball hoppelte über ihn hinweg zum 4:1 ins Tor. Es war auch das Spiel der Toptorjäger: Benjamin Gaudig vom FC Löffingen und Mark Burgenmeister von F. A. L. Beide trafen dreimal und unterstrichen ihre Qualitäten. Gaudig ist schon im Spätsommer seiner Laufbahn, Burgenmeister hat sie noch vor sich. "Trotz der Niederlage war das ein ganz wichtiges Spiel für uns, weil das Team eine gute Moral gezeigt hat", sagt Urban.

Pyrrhussieg für Neustadt

Der FC Neustadt hat mit dem 5:1-Sieg bei der SG Dettingen-Dingelsdorf ein Ausrufezeichen gesetzt. "Ja, wir müssen das jetzt aber bestätigen", fordert Klaus Gallmann, der Trainer des FC Neustadt. Das ist die Kunst, derartige Teamleistungen so oft es geht aus diesem Ensemble von Einzelkönnern herauszukitzeln. Konstant zu spielen - und nicht wankelmütig. Jedweder Selbstzufriedenheit entgegenzuwirken. "Dass wir Qualität im Kader haben, das wissen wir. Aber wir müssen die Qualität auch auf den Platz bringen", hatte Klaus Gallmann vor der Runde gesagt. Es scheint, als gelänge das dem FC Neustadt jetzt immer öfter. "Wir spielen im Moment richtig schönen Fußball. Wir kommen ins Rollen", schwärmt Gallmann, aber schon im nächsten Satz warnt er: "Wir haben noch nichts erreicht. Wir haben zehn Punkte, damit steigt man am Ende der Saison ab."

Das Maximum von sechs Punkten haben die Blauen zuletzt innerhalb von 48 Stunden eingespielt, dennoch liegt Gallmann etwas schwer im Magen. Sascha Waldvogel, der mit Florian Heitzmann auf der Sechs spielt, schied mit Verdacht auf Kreuzbandriss aus. Es wäre seine dritte Verletzung dieser Art. Mit "Hut ab" kommentiert Gallmann die Leistung von Alexander Winter. Vier Tore erzielte der abgewanderte Sohn, der vom SV Saig nun zurückkam. "Ich vertraue ihm hundertprozentig und setze auf ihn. Ich bin sehr froh, dass wir ihn haben", sagt Gallmann.
Aufrufe: 01.9.2014, 23:00 Uhr
Jürgen Ruoff (BZ)Autor