2024-05-02T16:12:49.858Z

Im Nachfassen
Auf der Suche nach einer Anspielstation: Christian Jürgensen (rechts) wird von zwei Gegenspielern bedrängt. Foto: Staudt
Auf der Suche nach einer Anspielstation: Christian Jürgensen (rechts) wird von zwei Gegenspielern bedrängt. Foto: Staudt

"Ein typisches Herbst-Spiel"

Nach dem Arbeitssieg des ETSV Weiche Flensburg gegen Goslar

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Alles richtig gemacht. Kevin Schulz kam nach 65 Minuten für den diesmal glücklosen Tim Wulff - fünf Minuten später erlöste er Trainer, Mitspieler und die 648 Fans im Manfred-Werner-Stadion, ,,stocherte" das Siegtor aus kurzer Distanz in die Maschen.

Der Torschütze fasste die 90 Minuten kurz zusammen: ,,Ein typisches Herbst-Spiel. Der Gegner stellt sich hinten rein, der Platz ist auch nicht mehr so toll." Egal - Hauptsache gewonnen. Das sah auch Trainer Daniel Jurgeleit so. ,,In der ersten Halbzeit war mir das etwas zu wenig,in der zweiten dann besser. Ich würde mir wieder ein bisschen mehr Leichtigkeit wünschen."

Sein Kollege Sven Thoß hatte insgeheim mit einem Punkt geliebäugelt, sprach aber anschließend von einem ,,rundum verdienten" Weicher Sieg. ,,Wenn Du 15, 20 Standards gegen Dich hast, ist es schwer, fehlerfrei zu verteidigen. Irgendwann rutscht eben mal einer rein." Für Goslar war die Partie laut Thoß ohnehin ,,ein Bonusspiel" - von der weitesten Auswärtstour der Saison hätte das Team aus dem Harz gerne etwas mitgenommen.

Latten-Kopfball von Tim Wulff, Abseitstor von Christian Jürgensen in der Anfangsphase: ,,Wir haben ein anderes Spiel, wenn wir schnell in Führung gehen", befand Daniel Jurgeleit. Trotz der Verletzungen hatte er rotiert, Torge Paetow und Kevin Schulz zunächst auf der Bank gelassen. Der angeschlagene Patrick Thomsen wurde geschont.

,,Wir wollen ja alle mitnehmen", begründete er die Wechsel und fügte an, dass Paetow und Schulz beim Derby am Sonntag beim Tabellenletzten TSV Schilksee wieder gute Startelf-Chancen hätten.,,Das haben wir ganz ordentlich gemacht, nur eins, zwei Goslarer Chancen zu viel zugelassen", sagte Mittelfeldspieler Jannick Ostermann. Der hatte für eine ungewöhnliche Spielunterbrechung gesorgt - er hatte einen Schlüsselbund (!) auf dem Platz gefunden und dem Schiedsrichter überreicht. ,,Keine Ahnung, wo der her kam", so Ostermann achselzuckend. Aufklärung: Es waren die Schlüssel, mit dem die hochgeklappten Tore angeschlossen waren.

Mitspieler Josef Shirdel war die Erleichterung über das 1:0 förmlich anzusehen. ,,Ich habe geackert wie ein Verrückter, mich aber nicht dafür belohnt", schnaufte er nach dem Schlusspfiff. Drei Mal war der Angreifer, der nach seiner Verletzung noch auf der Suche nach der Form vom Saisonbeginn ist, in aussichtsreicher Position gescheitert. ,,Ich muss langsam mal wieder treffen, sonst kann ich eine Woche nicht schlafen", nahm sich der Angreifer selbst in die Pflicht.

So stockte den Fans der Atem, als der eingewechselte Brian Behrens drei Minuten vor Schluss frei zum Schuss kam, aber genau auf den gut reagierenden Florian Kirschke zielte. ,,Die drei Punkte nehmen wir gerne mit. Wir wussten vorher, dass das ein ganz schweres Spiel werden würde", resümierte Jannick Ostermann.

Harald Uhr, Geschäftsführer der Weicher Liga-GmbH, hatte den Arbeitssieg schnell abgehakt. ,,Die ersten drei Mannschaften haben sich abgesetzt", stellte er nach einem Blick auf die Tabelle zufrieden fest. Weiche, noch mit dem Nachholspiel in Meppen in der Hinterhand, hat bereits sieben Punkte Vorsprung auf den Viertplatzierten Norderstedt - und nach dem Derby in Schilksee steht mit dem Duell gegen den VfL Wolfsburg II (Sonntag, 15. November) wieder ein ,,Leckerbissen" auf dem Spielplan.
Aufrufe: 03.11.2015, 17:45 Uhr
SHZ / uscAutor