2024-04-25T14:35:39.956Z

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Von der Bayernliga in die Kreisliga: Andy Speer freut sich auf eine interessante Aufgabe beim TSV Wendelstein. F: Zink
Von der Bayernliga in die Kreisliga: Andy Speer freut sich auf eine interessante Aufgabe beim TSV Wendelstein. F: Zink

Ein Trainerwechsel weckt Erinnerungen

Andreas Speer löst Martin Schmaußer als Trainer des Kreisligisten TSV Wendelstein ab

Das Tempo, mit dem sich Nachrichten im Internet verbreiten, ist häufig sehr hoch. Als Beleg hierfür kann nachfolgendes Beispiel eines Trainerwechsels in der Kreisliga NM/Jura Ost herangezogen werden.

Zum Zeitpunkt, als fupa.net Andreas Speer bereits als neuen Coach des TSV Wendelstein vorstellte, hatte sein Vorgänger Martin Schmaußer gerade einmal bestenfalls eine Vorahnung, dass seine Tage beim Kreisligisten gezählt sein dürften. Endgültig Klarheit herrschte für ihn am vergangenen Montag nach einem Gespräch mit den Vereinsvertretern.

Die sportliche Situation habe den Entscheidungsträgern keine Alternative gelassen, bestätigte Karl Höhn gegenüber dem Schwabacher Tagblatt/FuPa Mittelfranken. Die erste Mannschaft rangiert nach 17 Spielen als 14. auf einem Abstiegsplatz. Ursprünglich wollte man die vielen jungen Spieler in ihrer Entwicklung voranbringen. Schmaußer habe dabei kaum Impulse setzen können, obwohl er auf Grund seiner Tätigkeit als Nachwuchstrainer im DFB-Stützpunkt der Bertolt-Brecht-Schule der richtige Mann für diese Aufgabe gewesen wäre. Im Zuge der sportlichen Talfahrt Richtung Tabellenende wurden die kritischen Töne in der Fußballabteilung immer lauter. Was tun? Der Versuch, den „alten“ Trainer Thomas Stellwag, der maßgeblichen Anteil am Aufbau der aktuellen Mannschaft gehabt hatte, zur Rückkehr zu bewegen, scheiterte. Stellwag winkte ab.

Zufällige Begegnung

Eine zufällige Begegnung brachte dann aber wieder Bewegung in die Trainerfrage: Andreas Speer, dessen Arbeitgeber seit 1997 in Wendelstein ansässig ist, radelte mit seinem neuen Rennrad am Sportgelände vorbei und schaute sich die Kreisligapartie des TSV gegen Hilpoltstein an. Speer wurde von Karl Höhn, einem ausgewiesenen Kenner der Fußballszene, bei seiner Stippvisite entdeckt. Höhn setzte sich mit Speer telefonisch in Verbindung. Ein Kontakt, der vor wenigen Wochen aufgefrischt wurde. Das Ergebnis ist bekannt - der 50-jährige Coach lernt am Freitag bereits seine neue Mannschaft kennen. Am Sonntag steigt das erste Vorbereitungsspiel beim ESV Rangierbahnhof.

Andy Speer blickt auf eine lange Laufbahn als Torhüter, Spielertrainer und Trainer zurück. Exakt 610 Mal hütete er das Tor des ASV Neumarkt; noch in einer Zeit, als die Bayernliga dritthöchste Spielklasse war. Auch bei der DJK Schwabach stand er ein Jahr lang zwischen den Pfosten. Trainer an der Huttersbühlstraße war damals Harald David. Seine erste Sporen als (Spieler-)Trainer verdiente er sich beim SC Eltersdorf in der Landesliga. Es folgten weitere erfolgreiche Jahre als Coach des SCE. Weitere Trainerstationen waren der ASV Neumarkt (Landesliga) und TSV Berching, ehe er beim Bayernligisten DJK Ammerthal seine bislang größte Herausforderung bestehen musste.

Nach einer Saison, die mit dem Klassenerhalt beendet wurde, musste Andy Speer in Ammerthal mit einer völlig neu zusammengestellten Mannschaft in seine zweite Saison gehen. Dieses Engagement als Trainer endete am 29. August 2014, dem Tag nach der Derbyniederlage gegen den FC Amberg abrupt. Neun Spiele ohne Sieg kosteten ihn den Job. Sein Nachfolger bei den Oberpfälzern wurde der vom TV 1848 Schwabach stammende Markus Mühling. In Wendelstein wartet nun auf Andy Speer eine „sehr reizvolle Aufgabe mit jungen und talentierten Spielern“. Bei seinem erwähnten Ausflug mit dem Rad war er jedenfalls sehr angetan von seiner neuen Mannschaft. Dass Speer in Wendelstein Nachfolger wird von Martin Schmaußer, mag für viele nur eine Randnotiz sein. Vielleicht ist es aber auch eine Fügung des Schicksals. Schon einmal kreuzten sich nämlich die Wege der beiden. Seinerzeit stand Andreas Speer bei der A-Jugend der SpVgg Fürth im Tor. Ein aufstrebender Keeper hatte es auf dessen Stammplatz abgesehen: Martin Schmaußer.

Aufrufe: 027.1.2015, 14:57 Uhr
Roland JaintaAutor