Ein Tor pro Halbzeit, ein Punkt für jeden

Bis auf den rotgesperrten Wunderlich und den langzeitverletzten Keeper Reichenberger konnte Atanasow aus dem Vollen schöpfen. Sein Team bot sensationelles Kombinationsspiel auf. Immer wieder überbrückte die Mannschaft angetrieben vom wieselflinken Bauer und dem stets mit gutem Auge postierten Schörner das Mittelfeld. Intelligente Pässe in die Schnittstellen und auf die Außenbahnen stürzten Regnitzlosaus Defensive von einem Ungemach ins andere. Auf der linken Seite war es Meissner, der sich als Außenverteidiger immer wieder gefährlich vorne einmischte, im Zentrum der wiedererstarkte Mölter und der brandgefährliche Durkan. Auch Neuzugang Christopoulos, der just aus Regnitzlosau nach Oberkotzau wechselte, war an vielen Offensivaktionen beteiligt, scheiterte aber immer wieder beim Abschluss. In Summe waren es fünf Großchancen, die eigentlich eine haushohe Führung für Oberkotzau ergeben hätten müssen. Eine davon verwertete Ünal Durkan in der 27.Minute, als er sich ein Herz nahm und aus 16 Metern halbrechts abzog und das linke Eck traf. Das war zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als verdient, hatte Regnitzlosau schon bei zwei vorherigen Lattenknallern Glück gehabt, dass es nicht einschlug. Weitere kleine und mittlere Chancen gab es im Zweiminutentakt zu sehen. Das nüchterne Fazit der ersten Halbzeit, Oberkotzau 1, Losau 0 und ein absolut beherztes Spiel des Gastgeber, die sich trotz der hohen Temperaturen keine Pause gönnten. In Halbzeit zwei dann wechselt Losaus neuer Coach Benny Schaal Brosig für den entnervten Regnitzlosauer Kapitän Arcuri ein, der immer wieder seine Mannschaft anbrüllte, endlich übers Limit zu gehen, um nicht in Oberkotzau unterzugehen. Brosig kam und ehe sich die Gastgeber versahen, zog er vom Sechzehner ab und haute das Leder zum 1 zu 1 in die Maschen. Oberkotzau war verdutzt, dass sich auf einmal auch Regnitzlosau das Recht nahm, aufs Tor zu schießen und plötzlich rollten mehrere Angriffe über rechts meist über Philipp May. Oberkotzau musste einige Situationen überstehen. Weg war sie die Sicherheit der ersten Halbzeit. Die sonst sicheren Pässe kamen nicht mehr an, und es ging ein Ruck durch die Gästemannschaft. Auch die Wechsel brachten nicht mehr die nötigen Impulse, obgleich die Hausherren noch zwei bis drei weitere Gelegenheiten hatten, die sie aber im Abschluss zu leicht vergaben. Losaus Manager Schiller beschrieb es treffend nach dem Spiel: "Ein knapper Sieg für Oberkotzau wäre verdient gewesen, aber Halbzeit zwei ging klar an uns." Auch Oberkotzaus Trainer Atanasow war mit den spielerischen Akzenten zufrieden, nicht aber mit dem Resultat: "Wir hätten den Sack einfach zumachen müssen, dann wäre bei dieser sengenden Hitze nix mehr passiert." So geht das Derby ohne Sieger aus. Aber beide Mannschaften können auch an guten Aspekten ansetzen für die kommenden Aufgaben. Oberkotzau: Udovcic, Sturm, Specht, Herb, Schörner, Bauer, Mölter (84. Mayr), Christopoulos, Meißner (63. Beyer), Güven, Durkan Regnitzlosau: Himsel, Schaller, Burlaku, Kalb, Höppler (81.Tröger), May, Diaz-Schödel, Olmes, Sammer (65. Fröhlich), Krannich, Arcuri (46. Brosig) Zuschauer: 200
Schiedsrichter: Jonas Kohn aus Amberg hatte das Spiel stets gut im Griff. Gelb: Specht, Schörner; Burlaku, Kalb, May, Olmes, Krannich Tore: 27.min. 1 zu 0 Durkan, 48. min. 1 zu 1 Brosig