2024-05-02T16:12:49.858Z

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Ein Schiedsrichter auf dem Vormarsch

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Auch Unparteiische können aufsteigen: Der 25 Jahre alte Dustin Sikorski aus Kamp-Lintfort ist in der kommenden Saison einer von drei Spielleitern aus dem Fußballkreis Moers, die Partien in der Regionalliga pfeifen dürfen.

Wenn in diesen Tagen die Fußball-WM über die Bildschirme läuft, dann schaut Dustin Sikorski ganz besonders hin. Doch weder die Torgefährlichkeit eines Thomas Müller noch die technischen Fähigkeiten von Lionel Messi nimmt der 25-Jährige ganz besonders ins Visier. Es sind die Schiedsrichter, auf die Dustin Sikorski sein besonderes Augenmerk richtet.

Kein Wunder, als Aufsteiger ist er zur neuen Spielzeit nach Florian Heinen (SSV Lüttingen) und Felix Schmitz (TuS Xanten) schließlich einer von drei Unparteiischen aus dem Fußballkreis Moers, die in Zukunft Spiele der Regionalliga leiten dürfen. Und mit den Herren an der Pfeife war Sikorski nicht immer zufrieden. Einzig der deutsche Vertreter in der WM-Schiedsrichtergilde kommt bei dem jungen Mann aus dem Fußballkreis Moers gut an.

Mit dem Fußball begann Dustin Sikorski, dessen Elternhaus in Kamp-Lintfort steht, beim SV Alemannia Kamp. Doch bereits zu diese Zeit interessierte sich junge Dustin für das Schiedsrichterwesen. Doch immer wieder wurde seine Anmeldung zum Anwärterlehrgang aus verschiedenen Gründen aufgeschoben. Im Alter von 15 Jahren saß der junge Dustin dann auf der "Schulbank" und beschäftigte sich mit den möglichen Geschehnissen auf dem Fußballfeld. Und auf der Schiedsrichter-Karriereleiter stieg Sikorski Stufe um Stufe nach oben. In der vorigen Saison leitete Sikorski Spiele der Oberliga bei den Senioren und war gleichzeitig in der A-Junioren-Bundesliga unterwegs.

Die bislang weiteste Reise in Sachen Schiedsrichterei führte den Kamp-Lintforter nach Hamburg, wo er ein Heimspiel der A-Junioren des HSV leitete. Doch Zeit, sich einmal in der Hansestadt umzusehen, blieb dem Jura-Studenten nicht. Neben seinem Amt als Spielleiter fungiert Sikorski im Fußballkreis Moers auch noch im Schiedsrichterausschuss. Dort ist er stellvertretender Schiedsrichter-Obmann und zuständig für die Ansetzung seiner Kollegen in der Kreisliga A. "Dieses Amt werde ich in Zukunft ruhen lassen", bedauert Sikorski. "Aber Regionalliga-Schiedsrichter und das bevorstehende Examen lassen mir keine andere Wahl", so Sikorski, der für den VfL Repelen pfeift.

Und wie sieht es mit einem weiteren Schritt nach oben auf der Schiedsrichter-Leiter aus? "Das wird sehr schwierig. In Deutschland gibt es 125 Schiedsrichter, die Regionalligaspiele leiten dürfen, aber nur knapp 20 sind es für die dritte Liga. Durch diesen Flaschenhals musst du erst einmal gehen", betont Sikorski, der neben vorhandenem Können auch von ein wenig Glück spricht, dass man haben muss, um als Schiedsrichter soweit zu kommen.

Nur einmal in seiner Schiedsrichterlaufbahn musste Sikorski vor der Spruchkammer erscheinen. Es ging um die Landesligapartie zwischen dem VfR Warbeyen und dem VfL Tönisberg. Nach mehreren Platzverweisen hatten die inzwischen in der Kreisliga-Versenkung verschwundenen Warbeyener keine Lust mehr und sind vom Feld gegangen. So jedenfalls will es Sikorski gehört haben, was die Elf aus dem Klever Raum naturgemäß energisch bestritt.

Aufrufe: 028.6.2014, 15:31 Uhr
Rheinische Post / Jürgen SchroerAutor