2024-05-29T06:38:12.186Z

Ligabericht
Zählten zu den Hauptdarstellern auf Wiesenbacher Seite: Steffen Brennig (vorne) wurde vor dem 1:0 strafstoßwürdig gefoult, Daniel Steck musste mit einer Kopfverletzung ins Krankenhaus.  Foto: Ernst Ma
Zählten zu den Hauptdarstellern auf Wiesenbacher Seite: Steffen Brennig (vorne) wurde vor dem 1:0 strafstoßwürdig gefoult, Daniel Steck musste mit einer Kopfverletzung ins Krankenhaus. Foto: Ernst Ma

Ein Punkt für zwei Kellerkinder

Nachholspiele: Wiesenbach holt ein 1:1 gegen Glött +++ Ettenbeuren verliert in Wertingen 0:4 +++ Ichenhausens Lammer trifft beim 7:1 gegen Dinkelscherben dreimal

Verlinkte Inhalte

Der SC Ichenhausen bleibt dran. Mit einem 7:1-Kantersieg gegen den TSV Dinkelscherben eröffnete der Tabellendritte den Nachholspieltag. Dagegen teilten sich der BCA Oberhausen und der TSV Meitingen die Punkte. Im Kampf um den Klassenerhalt kommen die SpVgg Wiesenbach und der SV Ettenbeuren nicht recht voran. In ihren Nachholspielen erbten die beiden Kellerkinder zusammen nur einen Zähler.

SpVgg Wiesenbach – SSV Glött 1:1 (0:0)
Den dicksten Schädel hatte nach dem verpassten Befreiungsschlag der Wiesenbacher Daniel Steck: Er verletzte sich bei einem Luft-Duell mit einem Glötter am Kopf und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Kämpferisch beeindruckende Gastgeber hatten gegen motivierte Glötter eine Halbzeit lang offensiv nichts zu melden. Die SSV dagegen erarbeitete sich schon früh zwei schöne Chancen, doch Daniel Stredak und Sebastian Wörner vergaben. SpVgg-Libero Christoph Bader köpfte danach bei einem missglückten Rettungsversuch haarscharf am eigenen Tor vorbei.
Nach dem Seitenwechsel war Wiesenbach plötzlich am Drücker. Und wie. Nach einem Eckball nahm Tobias Raffalt den Ball volley, aber Torwart Martin Grüner klärte ebenso sehenswert (48.). Als Steffen Brennig im Strafraum gefoult wurde, verwandelte Thomas Gornig den Strafstoß zur Wiesenbacher Führung (59.). Und das Kellerkind blieb dran: Ein Freistoß von Martin Böck krachte an den Querbalken (77.). Hier hätten die Wiesenbacher die Sache in ihre Richtung ziehen können, doch ein grober Fehler von Bader begünstigte die Gäste. Als er Toni Espig den Ball in die Füße spielte, legte der Glötter kurz quer und Christoph Bronnhuber traf unbedrängt zum 1:1 (80.). Anschließend hätte Glött sogar gewinnen können, doch Torwart Josef Schuster und ein bisschen Glück halfen der SpVgg.
Tore 1:0 Gornig (58./Foulelfmeter), 1:1 Bronnhuber (79.) Zuschauer 150


TSV Wertingen – SV Ettenbeuren 4:0 (3:0)
Mit dem fünften Sieg in Folge ist Wertingen bis auf zwei Punkte an Spitzenreiter Bubesheim herangerückt. Die Kammeltaler dagegen bleiben ernsthaft abstiegsbedroht.
Dabei rieben sich die 140 Zuschauer zu Beginn verwundert die Augen, denn die Gäste machten Druck und kamen in der ersten Viertelstunde zu drei hochkarätigen Chancen. Zunächst lief Lars Bernhardt nach einem Stellungsfehler in der Heim-Abwehr mutterseelenallein auf Torhüter Florian Gebauer zu, der jedoch glänzend parierte. Erneut Bernhardt wurde dann im letzten Augenblick am Einschuss gehindert. Und der agile Daniel Olesch scheiterte bei seinem Versuch am Querbalken.
Wertingen kam spät, aber gewaltig. Johannes Walter setzte einen Freistoß an den Pfosten (28.). Daniel Gumpp netzte nach einem Eckball zum 1:0 ein (30.). Fünf Minuten später reagierte Tobias Niederleiter nach einem langen Ball am schnellsten und bugsierte das Spielgerät zum 2:0 über die Linie. Mit dem Halbzeitpfiff gelang Florian Bauer das vorentscheidende 3:0. Nach einem Eckball stieg er am höchsten und vollendete per Kopf (45.).
Nach dem Wechsel verflachte die Partie etwas. Das Geschehen spielte sich zumeist im Mittelfeld ab. Ein Höhepunkt folgte aber noch. Nach einem tollen Zuspiel nahm Simon Bunk den Ball geschickt an, legte ihn sich auf rechts und traf sehenswert zum 4:0 ins Eck (62.).
Tore 1:0 Gumpp (30.), 2:0 Niederleitner (35.), 3:0 Bauer (45.), 4:0 S. Bunk (62.) Zuschauer 140


DJK Lechhausen – TSV Neusäß 1:2 (1:0)
In der 40. Minute platzte Stefan Schmid der Kragen. „Da muss Leben rein“, schrie der für den beruflich verhinderten Keeper Daniele Miccoli zwischen die Pfosten getretene Trainer des Nord-Bezirksligisten TSV Neusäß. Zu diesem Zeitpunkt führte Gastgeber DJK Lechhausen nicht zu Unrecht 1:0. Der Weckruf zeigte jedoch Wirkung. Die Lohwaldkicker erhöhten die Schlagzahl, drehten die Begegnung und feierten einen letztlich verdienten 2:1-Sieg.
Für die ungewöhnlich blutleere Vorstellung über weite Strecken des ersten Durchgangs hatte der Coach eine sonderbare Erklärung: „Ein typisches Spiel unter der Woche“, sagte Schmid. „Keiner findet richtig in die Partie und keiner weiß, dass man auch gegen das Schlusslicht 100 Prozent geben muss.“
Von Spielkunst war vor der Pause hüben wie drüben nichts zu erkennen. Einziger Unterschied zwischen beiden Teams: Während Neusäß sämtliche Grundtugenden vermissen ließ, zeigte Lechhausen wenigstens Einsatz. Und belohnte sich selbst. Nach einer Ecke schoss Jonathan Kreuzer zur Führung ein (31.).
Noch vor dem Halbzeitpfiff von Schiedsrichterin Marietta Menner wäre dem Gast um ein Haar der Ausgleich gelungen. Doch bei Seppi Guggenbergers Freistoß stand die Querstange einem Torerfolg im Weg (42.).
Auch in Hälfte zwei konnte Neusäß in spielerischer Hinsicht nicht glänzen, trat aber engagierter und couragierter auf. Außerdem stellte die Mannschaft einmal mehr unter Beweis, dass sie sich darauf versteht, über ruhende Bälle Unruhe zu erzeugen. In der 52. und 74. Minute überwand Torjäger Hakan Senyuva DJK-Schlussmann Michael Linhardt jeweils im Anschluss an Standards. Den Ausgleich hatte Lukas Drechsler per Eckball, den Siegtreffer per Freistoß vorbereitet.
Tore 1:0 Kreuzer (31.), 1:1 Senyuva (52.), 1:2 Senyuva (75.) Rote Karte El Mogy (90.+1/Lechhausen) Zuschauer 80


Drei Tore erzielt, einen Elfmeter herausgeholt ? Alexander Lammer (links) zeigte beim 7:1-Kantersieg des SC Ichenhausen gegen Dinkelscherben eine starke Leistung. Foto: E. Mayer

SC Ichenhausen – TSV Dinkelscherben 7:1 (3:0)

Der SC Ichenhausen hat seine Ansprüche auf einen Spitzenplatz eindrucksvoll untermauert. Bester Spieler in einer starken Mannschaft war Alexander Lammer, der drei Tore selbst erzielte und den die Abwehr der Reischenauer nie in den Griff bekam. Den Torreigen eröffnete Abwehrspieler Stefan Winzig, der den Ball nach einer Ecke von Mehmet Bademli ins Tor wuchtete (18.). Fünf Minuten später schaltete sich Lammer erstmals ins Geschehen ein. Er wurde mit einem klugen Pass freigespielt und schoss aus zwölf Metern ins rechte Eck zum 2:0 (23.). Den dritten Treffer für den SCI markierte Stefan Selig, der den Ball nach einer Ecke von Bademli aus der Drehung unter die Latte schoss (30.).

Die abstiegsbedrohten Dinkelscherber fanden in der ersten Halbzeit fast gar nicht statt. Erst nach der Pause stemmten sich die Gäste gegen die Niederlage und wurden belohnt. Sebastian Hofmiller erzielte mit einem Flachschuss aus 14 Metern den Treffer zum 1:3 (55.). Zweifel am Sieg der Hausherren kamen allerdings nicht auf: Vier Minuten nach dem Gegentor übernahm die Truppe von Trainer Oliver Schmid schon wieder das Kommando. Alexander Lammers Kopfball landete nur am Pfosten (59.). Wiederum drei Minuten später machte Lammer es jedoch besser und köpfte nach einem Freistoß von Christoph Schiller das Tor zum 4:1 (62.). Damit war die Partie entschieden, Dinkelscherben hatte danach nichts mehr zuzusetzen. Mit der Spielfreude der Ichenhauser war es dagegen lange nicht vorbei – vor allem Lammer hatte noch nicht genug. Zuerst köpfte er den Ball nur Zentimeter neben das Tor (71.). Dann wurde er im Strafraum gefoult und holte einen Elfmeter heraus, den Dominik Fabinger zur 5:1-Führung verwandelte (73.). Fabinger erhöhte zwei Minuten später noch auf 6:1 (75.). Den Schlusspunkt zu diesem hochverdienten Sieg für Ichenhausen setzte noch einmal Alexander Lammer: Nach einer scharfen Hereingabe von Christoph Schiller musste er vor dem Tor nur noch den Fuß hinhalten – 7:1 (88.).

Tore 1:0 Winzig (18.), 2:0 Lammer (23.), 3:0 Selig (30.), 3:1 Hofmiller (55.), 4:1 Lammer (62.), 5:1 Fabinger (73./Foulelfmeter), 6:1 Fabinger (75.), 7:1 Lammer (88.) – Zuschauer 150

BCA Oberhausen – TSV Meitingen 1:1 (1:1)
Obwohl sich beide Mannschaften in der Tabelle jenseits von Gut und Böse befinden, lieferten sie sich eine intensive Partie mit vielen verbissen geführten Zweikämpfen. Die erste Halbzeit gehörte den Torjägern: Zunächst stand Nikola Ciric nach einer Ecke von André Kölz goldrichtig und bugsierte das Leder von vier Meitingern umgeben zum 1:0 ins Tor (19.). Als der TSV nach einer guten halben Stunde endlich Zugriff auf das Spiel bekam, erzielte Ali Dabestani den Ausgleich. Aus dem Nichts und aus dem Stand beförderte er die Kugel aus 19 Metern ins linke untere Eck (40.).

Wesentlich mehr Betrieb herrschte nach dem Wechsel. Der eingewechselte Edin Ganibegovic (56.) und Ilyas Gök (64.) scheiterten an TSV-Schlussmann Benjamin Seidel (56.), Raif Kurt traf Denis Buja (60.), der für seinen geschlagenen Keeper rettete. Einen Kopfball von Benny Reinhardt hatten die meisten der wenigen Zuschauer schon im Tor gesehen (80.). Wie schon in der ersten Halbzeit nahm der TSV Meitingen erst in den letzten zehn Minuten wieder am Spiel teil. Im offenen Schlagabtausch gab es Chancen im Minutentakt. Dennis Buja (81.) und Sebastian Schnell (83. und 85.) hatten die Führung für die Gäste auf dem Fuß beziehungsweise Kopf. Auf der Gegenseite verhinderten der bereits am Boden liegende Florian Steppich gegen Ganibegovic (84.) und Keeper Seidel gegen Ciric die Entscheidung zu Gunsten der Platzherren. „Es war ein Spiel auf Augenhöhe. Mit dem 1:1 können beide gut leben“, so TSV-Abteilungsleiter Torsten Vrazic.

Tore 1:0 Ciric (19.), 1:1 Dabestani (40.) – Zuschauer 70

Aufrufe: 017.4.2013, 21:55 Uhr
Augsburger AllgemeineAutor