2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Neu im OFC-Dress: Semin Hadzibulic (rechts) gab am Sonnabend sein Debüt für die Eintracht. Im Spiel gegen Neuruppin erarbeitete sich der Serbe etliche gute Möglichkeiten. Foto: Nico Albrecht
Neu im OFC-Dress: Semin Hadzibulic (rechts) gab am Sonnabend sein Debüt für die Eintracht. Im Spiel gegen Neuruppin erarbeitete sich der Serbe etliche gute Möglichkeiten. Foto: Nico Albrecht

Ein Nachmittag voller Tragik

Der Oranienburger FC punktet in der Brandenburgliga gegen den MSV Neuruppin

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Mit zwei überraschenden Personalien schickte Trainer Hans Oertwig seinen Oranienburger FC Eintracht in das Heimspiel der Brandenburgliga gegen den MSV Neuruppin. Die taktische Marschroute war nach einem frühen Platzverweis hinfällig. Doch der OFC lieferte dem Tabellenzweiten einen beherzten Kampf und verdiente sich ein 2:2.

Nach dem Abpfiff streckte Hans Oertwig seine Hände jubelnd in den Himmel und tanzte Sekunden später im Kreis seiner Mannschaft. Trotz 80-minütiger Unterzahl hatte der OFC gegen die Fontanestädter gepunktet. „Wenn man sieht, wie die sich hier ausgelassen freuen, wissen wir, dass wir mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein können. Wir waren grundsätzlich die bessere Mannschaft“, bemerkte MSV-Trainer Marc Flohr. Das wollten die Oranienburger nicht unterschreiben. „Ich fand die eigentlich schwach“, sagte Miguel Unger, der sich Bestnoten verdiente und beide OFC-Tore erzielte.

Vorher sorgten aber zwei Teamkollegen für Schlagzeilen. So gab Stürmer Semin Hadzibulic sein Debüt. Der Serbe erhielt wenige Stunden vor dem Anpfiff die Spielberechtigung und hatte früh beste Chancen. Ein Kopfball ging knapp vorbei (2., 4.). Dann rückte mit Pascal Dachwitz der zweite Neuling in den Mittelpunkt. Der 29-Jährige aus der Reserve kam in der Innenverteidigung zum Einsatz. In der siebten Minute enteilte ihm Gegenspieler Lukas Japs. An der Strafraumgrenze kam es zum Kontakt. Folge: Rot für den Oranienburger. „Er zieht den Gegner am Trikot, lässt aber los. Die Karte war zu dem Zeitpunkt überzogen“, ärgerte sich Oertwig.

Die Überzahl schien den Gästen in die Karten zu spielen. Marcel Weckwerth (15./Pfostenschuss) und Japs (20./Schuss lang vorbei) hatten gute Szenen. Doch dann führte plötzlich der OFC. Unger traf per Linksschuss aus gut 20 Metern (25.). Lange hielt die Führung nicht: Weckwerth traf nach Japs-Zuspiel zum 1:1 (27.). Und keine sieben Minuten später schob Jeffrey Kniestedt für den MSV ein. Kurz vor der Pause dann die Chance zum Ausgleich für den OFC, doch der freistehende Hadzibulic wusste eine Freistoß-Flanke von Unger nicht zu verarbeiten.

„Wir hatten wie schon gegen Krieschow richtig gute Szenen, machen daraus aber zu wenig“, so Oertwig. Dieser lobte sein Team für eine tolle Energieleistung. „Was meine Jungs gegen eine Spitzenmannschaft vollbracht haben, war richtig gut.“ So gelang es, die Neuruppiner vom eigenen Tor wegzuhalten. Flohr war nicht unzufrieden. „Wir haben nach der Pause nicht mehr die klaren Chancen, im Ansatz aber richtig gute Szenen.“ Auch vor dem Gästetor passierte wenig – bis zur 59. Minute. Da traf Unger per Flachschuss ins Eck. Später scheiterte Kevin Czasch am herauseilenden Keeper Daniel Fraufarth (70.). „Wenn wir die Chancen nutzen, geht das Spiel vielleicht anders aus“, so Unger. „Wir können zufrieden sein, wobei durchaus mehr drin gewesen wäre. Aber es wäre wohl dreist zu sagen, dass wir in diesem Spiel was verloren haben.“ OFC: Pankow – Witte, Malanowski, Dachwitz, Knaack, F. Schütze Lenz, Meyer (46. Markgraf), Rentmeister, Unger (73. Kretschmann, 83. Heßler), Hadzibulic (46. Czasch)

Schwere Verletzung

■ Tim Kretschmann musste das Spiel seines Oranienburger FC Eintracht am Sonnabend zunächst von der Bank aus verfolgen.

■ Der Defensivspieler hatte sich vor wenigen Tagen am Kopf verletzt, die Wunde war geklebt worden.

■ Im Spiel gegen Neuruppin wurde der 23-Jährige in der 73. Minute eingewechselt.

■ Gut zehn Minuten später zeigte er an der Seitenlinie vollen Einsatz, um den Ball im Spiel zu halten.

■ Sekunden später lag Kretschmann verletzt am Boden. „Ich spielte den Ball mit dem linken Fuß. Mein Knie ging sofort nach hinten weg. Es hat geknackt.“

■ Per Rettungswagen ging es ins Krankenhaus. Nur ein Verdacht: Kreuzbandriss.

Aufrufe: 06.3.2017, 13:15 Uhr
MOZ.de / Stefan ZwahrAutor