2024-06-14T14:12:32.331Z

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Der TSV Ilshofen spielt in der kommenden Saison in der Verbandsliga. Foto: Hartmut Ruffer
Der TSV Ilshofen spielt in der kommenden Saison in der Verbandsliga. Foto: Hartmut Ruffer

Ein Meister der Präzision

Meistergeschichten (Teil 6): Spielertrainer Ralf Kettemann führt TSV Ilshofen in die Verbandsliga

Der TSV Ilshofen steigt souverän in die Verbandsliga auf. Ein Erfolgsgarant war Spielertrainer Ralf Kettemann mit seinen gefährlichen Standardsituationen.

Diese Treffsicherheit bei ruhenden Bällen ist rekordverdächtig. 17 seiner 19 Saisontore hat Ralf Kettemann in der abgelaufenen Saison der Fußball-Landesliga, Staffel 1, aus Standardsituationen erzielt. Sieben Freistöße waren dabei, zehnmal traf der Spielertrainer des TSV Ilshofen vom Elfmeterpunkt aus. Keinen Strafstoß hat er versemmelt. „Mit ruhenden Bällen wusste ich schon immer etwas anzufangen“, sagt der Mittelfeldmann, „doch so gut lief’s noch nie.“

Positive Atmosphäre

Seine Tore waren der Garant für die Meisterschaft und den Sprung in die Verbandsliga. Doch der 28-Jährige hat seit seinem Einstieg vor vier Jahren dem Verein aus dem 6300-Einwohner-Ort im Landkreis Schwäbisch Hall auch Schritt für Schritt professionellere Strukturen verpasst. Eigene Physiotherapeuten betreuen die Spieler, ein Wäschedienst für die Trainingsklamotten ist organisiert, ein Videoanalytiker arbeitet Kettemann und seinem gleichberechtigten Partner Wolfgang Guja zu. „Es wird sich um uns gekümmert. Das ist ein wichtiges Signal für das Team und schafft eine positive Atmosphäre“, sagt Kettemann, der Ilshofen schon einmal zu einem Aufstieg führte: vor zwei Jahren von der Bezirks- in die Landesliga.

Der Lehramtsstudent (in Würzburg) ist trotz seiner jungen Jahre schon ziemlich herumgekommen. In der Jugend spielte er für den TSV Goldbach, den TSV Crailsheim und den SSV Ulm 1846. Stationen im Aktivenbereich waren die SpVgg Greuther Fürth II (2007/08), die Stuttgarter Kickers (2008/09) und der VfR Aalen (2009 bis 2011). „Überall hat man etwas Positives mitgenommen“, betont Kettemann. Am meisten gelernt habe er von den Trainern Reiner Geyer in Fürth und Rainer Scharinger in Aalen. Das Jahr bei den Blauen hat er dagegen in keiner guten Erinnerung: Ein Mittelfußbruch setzte ihn außer Gefecht. Außerdem folgte am Saisonende trotz drei unterschiedlicher Trainertypen (Stefan Minkwitz, Edgar Schmitt, Rainer Kraft) der Abstieg aus der dritten Liga. Von seinen ehemaligen Kickers-Mitspielern trifft er in der neuen Verbandsligasaison zwei wieder: Simon Köpf verteidigt beim künftigen Ligarivalen TSV Essingen, Franco Petruso stürmt für den 1. FC Heiningen.

"Wir haben Bock zu zocken"

Mit seiner eigenen Elf möchte Kettemann auch eine Etage höher technisch versierten Fußball spielen. Oder wie sich der Spielertrainer ausdrückt: „Wir haben Bock zu zocken.“ Um das Ziel Klassenverbleib zu erreichen, kommen mindestens vier externe Neuzugänge: Torwart Joachim Fritsch (vom Oberligisten FSV Hollenbach), Mittelfeldspieler Michael Schuhkraft (vom Bezirksligisten SSV Gaisbach) sowie die beiden Offensivspieler Mert Sipahi (von Landesliga-Vizemeister TSV Crailsheim) und Basri Tyriaki (vom Bezirksligisten TSG Öhringen). Und um seine Präzision im Abschluss macht sich Erfolgsgarant Kettemann wenig Sorgen. „Ich glaube nicht, dass ich in der Verbandsliga 3 km/h stärker schießen muss, und die Tore sind meines Wissens auch nicht kleiner“, sagt der Spezialist für Standards.

Aufrufe: 017.6.2015, 13:00 Uhr
StN/JüFAutor