2024-05-08T14:46:11.570Z

Im Nachfassen
Nach einer starken Saison verlässt Dominik Rang (l.) Stotzheim in Richtung Nierfeld., Foto: Steinicke
Nach einer starken Saison verlässt Dominik Rang (l.) Stotzheim in Richtung Nierfeld., Foto: Steinicke

Ein Märchen ohne Happy End

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Bezirksliga-Bilanz: Der mit großer Hoffnung aufgestiegene SV Nierfeld II zog seine Mannschaft zurück - Kaller SC und SV Stotzheim absolvierten die Saison mit Licht und Schatten

Nach dem Durchmarsch aus der Kreisliga B in die Bezirksliga war das Märchen des SV Nierfeld II im November zu Ende — ohne Happy End. Nach vielen enttäuschenden Spielen, in denen oftmals schlicht die Liga-Tauglichkeit fehlte, wurde die Mannschaft zurückgezogen.

Der Verein hatte den Aufstiegshelden das Vertrauen geschenkt und die neue Herausforderung angenommen. Die deutliche Niederlage im ersten Spiel gegen Straß konnte man noch unter der Rubrik Startschwierigkeiten abhaken. Doch dann wurde rasch deutlich, dass die Gegner einfach zu gut waren. Hoch anrechnen muss man der Zweitvertretung allerdings ihre Fairness und ihr Auftreten. Trotz zum Teil sehr deutlicher Niederlagen gab es weder untereinander Streit auf dem Platz noch unfaire Aktionen gegen andere Mannschaften. Der Rückzug der Mannschaft im November war wohl unumgänglich.

Ein Aufstiegsheld des SV Nierfeld war vor der Saison zum Kaller SC gewechselt: Trainer Jörg Piana. Mit viel Vorfreude nahm er die neue Herausforderung an und feierte noch vor dem Meisterschaftsstart den ersten Erfolg. Nach dem Sieg im kleinen Kreispokalfinale gegen Germania Erftstadt-Lechenich (Mittelrheinliga) qualifizierte sich der KSC für den Mittelrheinpokal. Auch in der Meisterschaft lief es zunächst gut. Erst am siebten Spieltag setzte es die erste Niederlage.

Was dann folgte, war eine Art sportliche Achterbahnfahrt, unter anderem mit einer Serie von fünf Spielen ohne Gegentor. Teil eins der Rückrunde verpatzten die Schützlinge von Piana, der Saisonendspurt war dann wiederum stark. Vor dem letzten Spieltag gewann der KSC fünf Partien in Serie. Auffällig war, dass die Spieler die Philosophie des Trainers immer mehr verinnerlichten. Gerade junge Kicker wie Dominik Spies und Jan Diederichs entwickelten sich enorm. „Bei einer solcher Entwicklung helfen auch Rückschläge. Die sind bitter, aber lehrreich. Als Spieler will man das aber nicht immer wahrhaben”, so Piana.

Zwischenzeitlich taten sich die Kaller enorm schwer mit dem Toreschießen. „Wir haben immer einen großen Aufwand betrieben, uns aber zu selten belohnt. Das war zuletzt wieder deutlich besser”, sagt der Coach. Der KSC beendete die Saison nach dem Rückzug von Viktoria Arnoldsweiler II auf Rang vier. Das Team wurde am letzten Spieltag aus dem Spielbetrieb genommen, da es nach Einschätzung des Vorsitzenden Josef Möthrath zu schwierig geworden wäre, in der nächsten Saison ein konkurrenzfähiges Team zu stellen.

Auf Platz neun schloss der SV Schwarz-Weiß Stotzheim die Spielzeit ab, nachdem er sich nach einer recht schwachen Hinrunde kurzfristig sogar im Abstiegskampf befunden hatte. Dabei hatte doch eigentlich alles ein bisschen besser werden sollen als in der Spielzeit zuvor, die man ebenfalls als Neunter beendet hatte. Um den nächsten Schritt zu tun, verpflichteten die Schwarz-Weißen als Hoffnungsträger Dominik Wergen. Wergen, der dank seines Talents für 30 Tore in der Bezirksliga gut ist, konnte die in ihn gesetzten Erwartungen allerdings nicht erfüllen. Im Winter trennten sich die Wege.

In der Rückrunde präsentierten sich die Schwarz-Weißen als homogene Einheit, die auf dem neuen heimischen Rasenplatz teilweise sehenswerten Fußball bot. Dementsprechend war das Abstiegsgespenst in Stotzheim schnell vertrieben. Nun bleibt abzuwarten, wie sich der Klub verstärkt. Der Abgang von Außenverteidiger Dominik Rang, der nach Nierfeld wechselt, muss kompensiert werden. Keine leichte Aufgabe für den Vorsitzenden Dieter Regh, denn Rang avancierte in seiner ersten Saison als Senior gleich zum Leistungsträger.

Aufrufe: 011.6.2015, 17:41 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Tom SteinickeAutor