Die Jugendarbeit ist für den Ex-Profi des 1. FC Köln und der Wiener Austria das A und O, weshalb er sich auch über die Erfolge der U15 gegen die Türkei (4:1) und gegen den Nachbarn Belgien (4:2) tierisch gefreut hat. Gemäß seinem niederbayerischen Naturell will der Deggendorfer sich aber gar nicht lange selbst beweihräuchern, sondern weiter sein gesamtes Know-How einbringen. Die Weiterentwicklung der A-Nationalelf und die Integration junger Talente stehen dabei ganz oben auf seiner Agenda: "Es ist und bleibt eine ständige Herausforderung und ein schwerer Weg. Denn alle Nationen investieren enorm in den Aufbau professioneller Strukturen im Nachwuchsbereich. Gerade die "kleinen" Nationen investieren viel, um konkurrenzfähig zu werden bzw. dann zu bleiben." Die Strukturen in dem Zwergstaat sind selbstredend nur schwer mit denen der großen Fußballnationen zu vergleichen. Dennoch treibt Breu zielstrebig die Professionalisierung voran und hat sich ganz besonders eins auf die Fahnen geschrieben: "Talente sollen mit unserer Ausbildungsqualität die Chance auf eine Profikarriere bekommen. Das klappt schon sehr gut. Viele interessante Talente spielen zum Beispiel bei Bundesligavereinen."
Man merkt, Reinhold Breu macht seinen Job mit viel Herzblut. Auf die Arbeit des Niederbayern möchten die Entscheider im Fürstentum mittlerweile nicht mehr verzichten. "Ich habe einen tollen und sehr anspruchsvollen Job. Die Jahre haben gezeigt, dass man mit Fleiß und einem klaren Konzept vieles erreichen kann. Der Präsident Paul Philipp und ich sind uns darüber einig, dass der eingeschlagene Weg mit einem klar definierten Ausbildungskonzept der absolut richtige ist und legt großen Wert darauf, dass ich meine Arbeit fortsetze." Der Tätigkeitsbereich von Breu beschränkt sich dabei keineswegs nur auf sein Büro oder das nationale Trainingszentrum; der Familienvater ist viel unterwegs: "Luxemburg hat als kleines Land nur rund 8000 aktive Jugendspieler. Da darf uns kein Talent durch die Lappen gehen. Deshalb müssen wir sichten, sichten, sichten." Über Langeweile wird sich der Edenstettner fernab von Niederbayern also auch die nächsten zweieinhalb Jahre sicher nicht beklagen können. Kommt bei Breu eigentlich so gar kein Heimweh auf? "Ich fühle mich sehr wohl in Luxemburg. Dennoch bin ich in jeder freien Minute in meiner Heimat. Ich habe ja meine Familie und mein Haus in Edenstetten. Ich kann da sehr gut abschalten und meinen Akku aufladen." Ein Angebot aus dem Freistaat würde sich Breu definitiv zumindest anhören. "Natürlich ist ein Job in Bayern immer eine Überlegung wert", schmunzelt der sympathische Fußballfachmann und schließt mit den Worten einer lebenden Legende: "Schau`ma mal."