Auch wenn sich die meisten der 90 Spielminuten in der Reitscher Hälfte abspielten, war den Gewinnerinnen samt Trainer Thomas Hertwich die Erleichterung über den souveränen Sieg ins Gesicht geschrieben. Hertwich war vor allem Stolz auf die „geschlossene mannschaftliche Leistung“ seines Teams. Die gute Vorbereitung habe sich eindeutig gelohnt, was nicht nur an der kämpferischen und spielerischen Steigerung erkennbar war, sondern auch an der rigorosen Umsetzung der vorgenommenen Ziele: „Die Chancenverwertung könnte allerdings etwas besser sein“, fand der Coach, der nun Hoffnung schöpft: Dass man den Klassenerhalt erreichen kann, das stand für Hertwich ohnehin von vornherein fest, da „die Mannschaft besser ist, als sie oft dargestellt wird.“
Zum Sieg beigetragen haben unter anderem eine neue Taktik – die Hertwich aber nicht verraten will – sowie eine neue Torhüterin, die etwas mehr Ruhe in die Abwehr bringt. Ruhe braucht die Mannschaft auch auf Grund der vielen Niederlagen zuletzt: „Ich appelliere sowohl an das Können und Talent der Einzelnen, als auch an den Glauben an das Team“, sagt Hertwich. Denn obwohl Hoffnung und Teamgeist stets vorhanden waren, gestaltete sich das Training in der Winterpause auf Grund verletzter und in den Semesterferien verreister Spielerinnen schwierig. Auch innerhalb der Mannschaft sorgte das Erfolgserlebnis für Erleichterung. „Wir haben heute richtig gut gespielt. Wir konnten schnelle und flüssige Spielzüge umsetzen“, freute sich Mittelfeldspielerin Stefanie Eck. Die verlorenen Partien und wenigen herausgespielten Torchancen haben am Selbstbewusstsein genagt und zu einer kleinen Krise im Team und schlechter Stimmung geführt: „Aber heute hatten wir wieder richtig Bock. Der Sieg hat uns echt gut getan, wenngleich die Stimmung während des gesamten Spiels schon super war“, so Eck.
Die Spielvereinigung Erlangen hat den Erfolg bitter nötig gehabt, um wieder neuen Mut im Abstiegskampf zu fassen. Eck hofft jetzt auch, dass „es in den nächsten Spielen so weiter geht“. Der Heimsieg gegen den SV Reitsch, ermöglicht durch ein Eigentor von Janina Gröschl und einen Treffer von Sabrina Hüttersen, soll jedenfalls nicht der letzte bleiben – im Gegenteil, es soll der Startschuss zu einer Aufholjagd werden.