2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Der Mäzen, der die Blumen bringt: Franz-Josef Werne verabschiedet am Samstag einige Spieler.
Der Mäzen, der die Blumen bringt: Franz-Josef Werne verabschiedet am Samstag einige Spieler.

Ein guter Rat für die Runderneuerten

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Viktoria-Präsident Günter Pütz kennt die schlichte Erfolgsformel: Zwei gute Saisonhälften statt einer - genau dies will der Regionalligist aus Höhenberg in der kommenden Saison schaffen - und dann endlich aufsteigen.

Köln. In gewohnt jovialer Art fasste Günter Pütz eine Saison zusammen, die wie üblich zehn Monate und 34 Spieltage gedauert hatte. Im Anschluss an das spektakuläre 5:4 (2:3) des FC Viktoria Köln in der Fußball-Regionalliga West gegen den FC Kray bewertete der Kölner Präsident eine turbulente Spielzeit wie folgt: „Die erste Halbserie mit Trainer Claus-Dieter Wollitz war enttäuschend, die zweite Hälfte war traumhaft.” Und er fügte mit einem süffisanten Lächeln hinzu: „In der nächsten Saison müssen wir eben zwei gute Saisonhälften spielen.”

Die Mannschaft müsste also nur noch den Rat ihres Vorsitzenden befolgen — und schon würde die Viktoria in gut einem Jahr in der Dritten Liga spielen. So leicht wird es dem ambitionierten Klub aus Höhenberg selbstverständlich nicht gemacht, wenngleich Kölns Mäzen Franz-Josef Wernze im Anschluss an das letzte Heimspiel am Samstag durchaus forsche Absichten formulierte: „Das Ziel bleibt gleich, daran hat sich rein gar nichts geändert”, erklärte der 66-Jährige in aller Deutlichkeit.

Obwohl sich die Rechtsrheinischen vor dem Anpfiff von gleich 14 Spielern des Kaders verabschiedeten, möchte der FC Viktoria im neuen Jahr erneut ganz oben angreifen; an Arbeit wird es Sportvorstand Franz Wunderlich und dem Sportlichen Leiter Stephan Küsters in den nächsten Wochen zumindest nicht mangeln: Angesichts der zahlreichen Abgänge und eines damit einhergehenden Total-Umbruchs werden nach Angaben Wernzes demnächst „acht bis neun neue Spieler” von einem Engagement in Höhenberg überzeugt werden müssen. „Wir wollen auf jeder Position doppelt besetzt sein”, erklärt der Mäzen.

Ein gewichtiges Wörtchen bei der Konstruktion der neuen Mannschaft hat natürlich Tomasz Kaczmarek mitzureden. Dem 30-jährigen Trainer ist es binnen fünf Monaten gelungen, einem zuvor verunsicherten Team wieder Leidenschaft und Selbstvertrauen einzuimpfen. Die Bilanz: In 18 Pflichtspielen verlor sein Team nur einmal und hätte trotz einer verkorksten Hinserie beinahe noch den Sprung an die Spitze geschafft. Kaczmarek bedankte sich und sagte: „Diese Rückrunde ist ein Verdienst der gesamten Mannschaft. Nahezu alle haben sich in dieser Zeit extrem professionell und mannschaftsdienlich verhalten.”

„Nahezu” heißt aber auch: nicht alle. Neben den am Samstag Verabschiedeten werden im Übrigen auch Timo Staffeldt und Timo Röttger gehen, sie sind die Abgänge 15 und 16. Zudem wird auch Assistenz-Coach Alexander Voigt Abschied nehmen. Zur Runderneuerung sagte Kaczmarek: „Hoffentlich kommen wir im nächsten Jahr dahin, auch am letzten Spieltag kämpfen zu dürfen.” Der Trainer selbst hat mit seiner Konsequenz beim Arrangement des neuen Kaders jedenfalls schon einmal Kampfgeist bewiesen.

Aufrufe: 025.5.2015, 19:49 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Oliver LöerAutor