2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Selten zu übertrumpfen: Juras Rainer Zierer (links)  Fotos: Brüssel
Selten zu übertrumpfen: Juras Rainer Zierer (links) Fotos: Brüssel

Ein geschlossenes Team statt vieler Einzelspieler

In der Fußball-Bezirksliga Süd überzeugt aktuell der Neuling FC Jura 05.

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Nach dem Kreisliga-Aufstieg in der Vorsaison halten sie ohne große Verstärkungen einen souveränen Platz im Tabellenmittelfeld. „Die Euphorie rund um den Verein hält nach dem Aufstieg weiterhin an. Das zeigen auch unsere höchst erfreulichen Zuschauerzahlen“, sagt Jürgen Berg, der als sportlicher Leiter tätig ist. Die Heimspiele des FC Jura besuchten in der Hinrunde im Durchschnitt 150 Zuschauer und sahen eine kompakte Mannschaft.

Berg betont auch immer wieder die funktionierende Einheit zwischen Mannschaft und Trainer. Stephan Buckow ist in seiner zweiten Saison Trainer des Bezirksliga-Neulings. „Wir waren für viele der Abstiegskandidat Nummer eins. Mit Kompaktheit und starkem Zusammenhalt haben wir alle eines Besseren belehrt“, sagt Buckow zufrieden. Kein Wunder also, dass die Gespräche mit dem Trainer für die nächste Saison bereits laufen.

Der FC Jura ging 2005 aus der Fusion aus dem TV Etterzhausen, dem SV Nittendorf und dem SSV Schönhofen hervor. Viele der Spieler stehen schon lange für Jura auf dem Feld. Das hat nichts mit übermäßiger Bezahlung zu tun. „Die Jungs sind auch außerhalb des Vereins gut miteinander befreundet. Davon lebt das Team“, erklärt Berg. Gemeinsame Mannschaftsabende seien keine Seltenheit. Auch im heimischen Sportheim ist die Mannschaft nach den Spielen oftmals anzutreffen.

Dieses Konzept wird auch in dieser Saison bereits berücksichtigt. Nur wenige Spieler aus der Region kamen von außen zur Mannschaft hinzu. „Die Mannschaft des Aufstiegs will beweisen, dass wir in der Bezirksliga aus eigener Kraft gut mithalten können. Das ist uns bisher gut gelungen“, sagt Berg. Grund, das Saisonziel Klassenerhalt nach oben zu korrigieren, ist das für den Tabellenachten aber nicht.

Jura überzeugt besonders durch den drittbesten Sturm der Liga. Nur das Führungsduo Tegernheim und Vilzing II erzielte vier Tore mehr. Großen Anteil daran hatte Kapitän Rainer Zierer mit 14 Treffern. Sorgen um dessen Abgang machen sich die Verantwortlichen jedoch kaum. „Er hätte schon die letzten Jahre zu höherklassigen Vereinen wechseln können. Er ist dem FC Jura eng verbunden“, erklärt Berg. Zierer fährt von seiner Arbeitsstelle in Ingolstadt extra zu jedem Training und zu Spielen in die Oberpfalz. Die einzige Sorge des Abteilungsleiters ist, dass er einen derartigen Aufwand irgendwann nicht mehr betreiben möchte und seine Fußballschuhe an den Nagel hängt.

Für Nachwuchs ist bei Jura aber gesorgt. In der aktuellen A-Jugend-Mannschaft finden sich bereits einige potenzielle Verstärkungen für den Kader. „Viele nehmen auch den Weg über die zweite Mannschaft in Kauf. Die Mannschaft soll weiter aus Spielern aus der Region bestehen“, sagt der sportliche Leiter.

Die Vorbereitung auf die Rückrunde läuft bereits. Obwohl der FC Jura mit seinen drei Plätzen in Etterzhausen, Nittendorf und Schönhofen eigentlich ideale Trainingsbedingungen hätte, gestaltet sich das Training aktuell noch schwierig. „Die Plätze sind noch nicht in einem guten Zustand. Wir beschränken uns deshalb bisher auf Kraft- und Ausdauertraining“, erklärt der sportliche Leiter. Auch der Trainer ist damit nicht ganz zufrieden. „Die Platzverhältnisse sind bei uns sehr bescheiden. Folglich mussten wir ein paar Laufeinheiten mehr absolvieren. Da war es schön, beim ersten Testspiel letzte Woche mal wieder einen ordentlichen Rasen zur Verfügung zu haben“, sagt Buckow.

Er testet die Mannschaft bei Vorbereitungsspielen auf Kunstrasenplätzen aus. Der erste Test fand in Burglengenfeld gegen den SC Katzdorf statt. Die Gegner stehen in der Bezirksliga Nord aktuell auf Rang fünf. Nach einer 2:0-Führung für Jura endete das Spiel noch 2:2. Buckow ist trotzdem mit der Leistung seiner Schützlinge zufrieden: „In der ersten Halbzeit haben wir uns sehr gut verkauft. In der Pause habe ich dann die halbe Mannschaft getauscht. Klar, dass es dann eher schleppend lief.“ Einen weiteren Wermutstropfen gibt es für den Trainer nach dem Spiel: Bei dem Testspiel verletzte sich Johannes Ebert am Außenband und fällt in nächster Zeit aus.

Bevor es am 19. März in Arnschwang wieder um Punkte gegen den Abstieg geht, stehen für den Aufsteiger noch weitere Testspiele auf Kunstrasen an. „Wir müssen weiter alles geben. Der Fußball ist unberechenbar. Der Grundstein aber ist bereits gelegt“, blickt Berg voraus.

Aufrufe: 023.2.2017, 19:00 Uhr
Michael SpergerAutor