2024-05-10T08:19:16.237Z

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Kai Schönhoff ist nach langer Pause zurück auf dem Feld F: Suse Niermann
Kai Schönhoff ist nach langer Pause zurück auf dem Feld F: Suse Niermann

"Ein geiles Gefühl"

Kai Schönhoff (VfL Kloster Oesede) im Gespräch mit FuPa.net über seine lange Verletzungspause, sein Comeback und die persönlichen Pläne für den Hüggelcup

Nach fast zehnmonatiger Verletzungspause aufgrund eines im Januar erlittenen Kreuzbandrisses ist Kai Schönhoff wieder zurück auf dem Fußballplatz. Sein Comeback gab er ausgerechnet im Derby gegen Viktoria Georgsmarienhütte. Im Gespräch mit FuPa-Redakteur Dennis Kurth spricht der 21-jährige über seine lange Wartezeit und die Gesamtlage beim VfL Kloster Oesede.

Kai, zu Beginn gleich das Wichtigste: Herzlich Willkommen zurück auf dem Fußballplatz! Was ging Dir durch den Kopf, als Du gegen Georgsmarienhütte nach einer so langen Pause eingewechselt wurdest?

Kai Schönhoff: "Es war ein geiles Gefühl, endlich wieder auf dem Rasen zu stehen und aktiv am Geschehen mitzuwirken. Dass die ersten Spielminuten in diesem Jahr dann auch noch im Stadtderby gegen die Viktoria auf dem Rehlberg, wo man früher das Kicken erlernte, gesammelt wurden, war natürlich umso schöner. Der Spielverlauf war für uns mit dem Last-Minute-Treffer der Viktoria und der damit verbundenen Niederlage natürlich äußerst ärgerlich, da wir bis zum Gegentor in Unterzahl das Unentschieden recht gut verteidigt haben. So überwog nach Spielende eher das negative Gefühl der vermeidbaren Derbyniederlage."


Du hattest Dir Ende Januar das Kreuzband gerissen und warst fast zehn Monate nicht in der Lage, gegen die Kugel zu treten. Wie geht man im Kopf mit so einer Verletzung um und was hast Du getan, um in der anspruchsvollen Zeit der Reha nicht die Motivation zu verlieren?

"Nach der feststehenden Diagnose „Kreuzbandriss“ ist man natürlich ziemlich frustriert. Dieses Gefühl begleitet einen auch die ersten Wochen. Erst nach den ersten Einheiten bei der Physio, wenn die ersten Fortschritte zu spüren sind, verändert sich die Gefühlslage ein wenig .Wenn man dann aber einen Aufbauplan und Termine zur Physio bis zum Ende des Jahres in die Hand gedrückt bekommt, ist dieses positive Gefühl schnell wieder verflogen. Ich glaube, dass die Disziplin bei so einer Verletzung viel wert ist. Gerade im Verein hört man immer wieder von anderen Jungs, dass sie auch Jahre nach der Verletzung noch Probleme mit dem Knie haben, weil sich nicht regelmäßig zur Reha gegangen sind. Außerdem hatte man natürlich schnell den Spielplan durchschaut, sodass die Motivation da war, gegen die ehemaligen Kollegen aus GMHütte und Bad Laer wieder dabei zu sein."


Mal unabhängig von dieser Verletzung - wie siehst Du Deine persönliche Entwicklung seit Deinem Wechsel von Bad Laer zum VfL Kloster Oesede im Jahr 2014?

"Das ist aufgrund der langen Verletzungspause schwer zu sagen. Im letzten A-Jugendjahr in Bad Laer haben wir kollektiv eine überragende Saison gespielt, wodurch jeder Einzelne von uns auf einem hohen Niveau gespielt hat. Die Form konnte ich dann auch mit nach Kloster Oesede nehmen. Das Jahr wurde mit dem zweiten Platz beim Hüggelcup gekrönt. Danach ging dann die Verletzungsseuche los, erst im Schienbein und schließlich im Knie."


Ihr steht momentan auf dem siebten Tabellenplatz der Bezirksliga. Mit 53:39 Toren nach siebzehn Spielen habt ihr ein ziemlich verrücktes Torverhältnis. Was überwiegt - die Freude über die eigene Offensivstärke oder der Ärger über die vielen Gegentreffer?

"Ganz klar der Ärger über die vielen Gegentreffer. Seit Jahren versuchen wir jetzt schon dieses Problem in den Griff zu kriegen, das Ganze mit wenig Erfolg. Teilweise ist unser mannschaftliches Defensivverhalten nicht gut genug, teilweise fangen uns aber auch die kuriosesten Kirschen und legen uns die Dinger selbst ins Netz. Tore schießen wir oft genug, wie man ja alleine bei dem irren Spiel gegen Berge oder gegen Lüstringen gut sehen konnte."


Was kann man vom VfL in der Rückserie noch erwarten?

"Ziel muss es sein, die richtig starke Rückrunde aus der letzten Saison zu wiederholen. Dodesheide und GMHütte sehe ich diese Saison zu stark und konstant, auch der Rückstand auf die beiden ist zu groß. Wenn wir aber unseren Gegentore minimieren, unser mannschaftliches Defensiverhalten verbessern und unsere unerklärliche Auswärtsschwäche ablegen können, traue ich uns noch einiges zu, sodass vielleicht noch ein paar Tabellenplätze gut gemacht werden können."


Letzte Frage: Die Hallensaison steht vor der Tür, für Euch geht´s beim Hüggelcup in Hasbergen zur Sache. Wie wichtig ist die Indoor-Zeit für Euch und wo werden wir Kai Schönhoff in dieser Zeit antreffen?

"Gerade der Hüggelcup ist für uns immer ein Highlight. Wenn ein Routinier wie Florian Lübbe nochmal unbedingt dieses Jahr in Hasbergen auflaufen möchte, sagt das glaube ich alles. Auch dieses Jahr wollen wir unsere guten Leistungen der letzten Jahre beim Hüggelcup bestätigen und möglichst weit kommen. Mich wird man aber dieses Jahr nicht aktiv auf dem Hallenboden sehen, da ist einfach die Verletzungsgefahr zu groß. Die Weihnachtszeit ohne Hüggelcup geht natürlich trotzdem nicht, so ist die Dauerkarte quasi schon gekauft und man wird mich mit dem ein- oder anderen Kaltgetränk inklusive Gurkenwasser oftmals in der Halle antreffen."

Aufrufe: 08.12.2016, 12:12 Uhr
Dennis KurthAutor