2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligabericht

Ein "gebrauchter Tag" für Porz

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Überlegene Porzer unter liegen Wipperfürth, weil die eigenen Chancen nicht genutzt werden

Die erste Reaktion war gequälter Humor: „Ein lichter Moment hat dem Gegner gereicht, um bei uns das Licht auszuknipsen.“ Der Vorsitzende Peter Dicke wählte nach der bitteren Porzer 1:0 (0:0)-Auswärtsschlappe gegen eine keineswegs überragende Mannschaft des VfR Wipperfürth die Flucht in die Ironie.

Der VfR Wipperfürth verfügt über ein kampfstarkes Kollektiv mit einem herausragenden Torhüter. Mit diesen Tugenden gelang es ihnen, die Porzer, die weitaus größere Spielanteile und bessere Torchancen verbuchen konnten, in die Schranken zu weisen. Selbstverständlich könnte man nun auf die Schiedsrichterleistung verweisen. Am Ende der ersten Halbzeit wehrte ein Wipperfürther Spieler den Ball in einer durchaus unnatürlichen Körperhaltung mit der Hand im Strafraum ab, ohne das der fällige Strafstoß gegeben wurde, und der Vorlage zum Siegtreffer der Gastgeber ging eine offensichtliche Abseitsstellung voraus.

Doch dies ließ Ümit Bozkurt nicht als Entschuldigung gelten. „Es hilft nicht, über die Schiedsrichterleistung zu lamentieren. Wir haben es selbst verbockt“, gab sich der Porzer Trainer selbstkritisch. „Wenn du solche Fehler machst und eigene Chancen nicht verwertest, verdienst du es nicht zu gewinnen."

Dabei beherrschte seine Mannschaft das Feld weitgehend und hätte schon in der ersten Halbzeit mehrfach in Führung gehen können. Die sich bietenden Chancen wurden jedoch fahrlässig und unkonzentriert vergeben.

Im zweiten Durchgang erhöhte Ümit Bozkurt mit weiteren offensiven Einwechslungen den Druck. Die beste Chance bot sich Fatih Kaya, der einen Ball von der Strafraumgrenze auf das Tor jagte. Der Gästekeeper regierte jedoch herausragend und entschärfte das Geschoss mit einer sensationellen Parade (60.).

Und es kam, wie es in solchen Situationen oft kommt: Wer seine Chancen nicht nutzt, wird bestraft. Ein weiter Abschlag des Wipperfürther Torwarts wurde mit dem Kopf in den Lauf eines sich in stark abseitsverdächtiger Position befindlichen Außenstürmers verlängert. Dieser passte hart in den Strafraum und fand einen Abnehmer, der den Ball zum Tor des Tages einschieben konnte (65.). Zwar gaben sich die Porzer nicht auf, stürmten wild auf das gegnerische Tor, hatten aber letztlich keine Möglichkeiten gegen nun hart verteidigende und konsequent auf Zeit spielende Hausherren.

In der Nachspielzeit ließ sich der Porzer Muhammet Yildirim von den Zuschauern zu einer Verbalattacke hinreißen und wurde unter dem Jubel des ebenfalls nicht zurückhaltenden Publikums mit der Roten Karte vom Platz geschickt. Das war ein passendes Ende für diesen aus Porzer Sicht "gebrauchten" Tag.

Aufrufe: 016.3.2015, 12:16 Uhr
SpVg Porz/Peter DickeAutor