2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Sie können noch schmunzeln: Leon Binder (l.) verschoss am Freitagabend einen Elfmeter, den Marius Laux (r.) eigentlich schießen sollte.
Sie können noch schmunzeln: Leon Binder (l.) verschoss am Freitagabend einen Elfmeter, den Marius Laux (r.) eigentlich schießen sollte.

Ein Elfmeter, der Coach Engels verärgert

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Beim 1:1 gegen Düsseldorf verschießt Leon Binder einen Elfmeter, obwohl Kapitän Marius Laux als Schütze vorgesehen ist. Dadurch verpasst die Mannschaft von Trainer Stephan Engels den möglichen Sieg.

Es war eine Szene, die im ersten Moment unspektakulär erschien. Als in der Regionalligapartie der U21 des 1. FC Köln gegen Fortuna Düsseldorf die Kölner beim Zwischenstand von 1:1 einen Handelfmeter zugesprochen bekamen, schnappte sich Rechtsverteidiger Leon Binder wie selbstverständlich den Ball, lief an und scheiterte mit seinem Versuch am glänzend reagierenden Fortuna-Keeper Birk.

Das kann natürlich passieren, ärgerlich, dass ihm und seinen Teamkollegen trotz drückender Überlegenheit der Siegtreffer verwehrt blieb. Die Sache hatte nur einen Haken. Binder ist eigentlich gar nicht der vorgesehene Elfmeterschütze, sondern Kapitän Marius Laux. „Ich mache Leon keinen Vorwurf, sondern Marius. Er hätte sich den Ball schnappen müssen. Er hat noch keinen Elfmeter verschossen. seitdem ich ihn kenne — und ich kenne ihn schon lange”, ärgerte sich Engels nach der Partie. Binders Fehlschuss hatte den Kölnern gegen in der zweiten Halbzeit desorientierte Gäste so gesehen zwei Punkte gekostet.

Es war aber auch eine typische Aktion für den 27-Jährigen, der häufig das Gefühl vermittelt, als wolle er Spiele ganz allein mit purer Willenskraft entscheiden. Hin und wieder schaltet dann mal das Gehirn aus. „Er ist positiv verrückt, aber manchmal überdreht er”, sagt Engels, der allerdings keinen Hehl daraus macht, dass er gerne mehr solcher Typen in seiner Mannschaft hätte. Dann wäre zum Beispiel die erste Halbzeit nicht komplett an den Kölnern vorbeigelaufen. „Ich musste in der Kabine richtig laut werden”, meinte Engels, der nach dem Seitenwechsel die Reaktion seiner Mannschaft sah, die er sehen wollte. „Das war sicherlich die beste Halbzeit seit langem”, meinte der 54-Jährige.

Neben dem Strafstoß gab es noch zwei weitere erwähnenswerte Ereignisse in dem Spiel. Zum einen verletzte sich Linksverteidiger Sven Engelke in einem Zweikampf und fällt mit einem vermuteten Bänderriss im Sprunggelenk aus. Erfreulicher war dagegen, dass Xhuljo Tabaku seine ersten Minuten für den FC auf dem Platz stand. Der junge albanische Mittelfeldspieler lief zuletzt für Germania Windeck auf und hatte bislang keine Spielerlaubnis. So hat Engels eine weitere personelle Option. Bei dem derzeitigen Verletztenstand kann ihm das nur recht sein.

Aufrufe: 07.12.2014, 19:30 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Markus BurgerAutor