Schließlich kennen sich Wiese und Nowak schon viele Jahre. Nowak arbeitet in der Sportartikel-Branche und rüstet etliche Torhüter aus, so auch den Ex-Ingolstädter und jetzigen Leverkusener Ramazan Özcan. Doch mit Wiese verbindet Nowak darüber hinaus eine enge Freundschaft. Schon als Wiese bei der TSG 1899 Hoffenheim aufs Abstellgleis geriet und seinen bis 2016 laufenden Vertrag drei Jahre lang „absitzen“ durfte, rang ihm Nowak ein Versprechen ab. Nämlich das, dass er einmal für die Spiel- und Sportvereinigung auflaufen werde.
Nun sind schon mal die Weichen gestellt, dass es tatsächlich soweit kommen kann. Am Rande seines Wrestling-Debüts in der vergangenen Woche saßen Wiese und der umtriebige Nowak noch in der Bar zusammen – und der Ex-Torhüter unterschrieb den Passantrag. Den der Verein prompt beim Bayerischen Fußball-Verband einreichte und demnächst tatsächlich das Spielrecht bekommt.
Verstärkungen können die Dillinger gebrauchen, in der Kreisliga Nord liegt das Team abgeschlagen am Tabellenende. Wann der in Bremen lebende Wiese dann tatsächlich für die SSV aufläuft, ist noch offen. „Da gibt es keine konkreten Absprachen. Es muss bei ihm halt auch terminlich passen, und es sollte ein Heimspiel sein“, so Nowak, der die Aktion zwischen PR-Coup und Team-Motivation einordnet. Mit Wiese hat er übrigens nicht den ersten Ex-Profi in die Kreisstadt gelotst. Bis zum Sommer war dort Andreas Mayer Spielertrainer, der beim FC Augsburg ausgebildet wurde und für den norwegischen Meister Rosenborg Trondheim sogar in der Champions League auflief.