2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten
Trainer Daniel Paulus (Mitte) und sein "Co." Michael Fleck (links) schwören die Spieler ein. Foto: Hans Krämer
Trainer Daniel Paulus (Mitte) und sein "Co." Michael Fleck (links) schwören die Spieler ein. Foto: Hans Krämer

Ein beängstigender Erfolg

Triers A-Jugend schnuppert am Bundesliga-Aufstieg

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Während es im Gebälk der ersten Mannschaft knirscht, läuft es bei der A-Jugend von Eintracht Trier blendend. Ein Bundesliga-Aufstieg erscheint nicht als Utopie. So kurios es klingt: Da werden schlechte Erinnerungen wach.

Manchem Eintracht-Fan dürften angesichts dieser Konstellation die Knie zittern. Die A-Jugend ist enorm in Fahrt, das Männer-Team in Turbulenzen. Da war doch was? Richtig. 2005. Während der Nachwuchs von Eintracht Trier damals in die Bundesliga aufstieg, musste die erste Mannschaft runter aus der zweiten Liga.

Freud und Leid ganz nah beieinander - kann das auch im nächsten Jahr passieren? Ausgeschlossen ist das nicht. Während das Trierer Regionalliga-Team um den Klassenerhalt kämpft, nimmt die U 19 des SVE mal wieder Anlauf Richtung Bundesliga. Zehn Siege in elf Spielen. Fünf Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger. "Wir wussten, dass wir eine gute Mannschaft haben. Aber dass es so gut läuft, damit hätte keiner gerechnet", sagt U-19-Trainer Daniel Paulus. Viele Spieler aus dem Vorjahr gehören nun dem älteren A-Jugend-Jahrgang an, hinzu kamen gute, neue Leute (Lukas Achterberg, Stephan Schuwerack, Matheo Raab).

In der Personalpolitik spiegelt sich noch die Arbeit von EX-SVE-Cheftrainer Peter Rubeck wider, der Paulus 2015 zunächst als Athletikcoach für die erste Mannschaft mit in den Stab genommen hatte. Auch in der Spielweise steckt Rubeck drin. "Wir versuchen, aus dem Mittelfeldpressing anzulaufen und definieren uns über Zweikämpfe - gepaart mit Laufstärke und Aggressivität", sagt Ex-Abwehrspieler Paulus, der die Betreuung der A-Jugend vor gut einem Jahr übernommen hatte. Als Vater des Erfolgs macht der 36-Jährige, der in Otterbach nahe Kaiserslautern lebt und bei einem Fitnessgerätehersteller in Pirmasens arbeitet, den Teamgeist aus: "Wir treten wahnsinnig gut als Mannschaft auf."

Dass die einst postulierte Durchlässigkeit der Jugendspieler nach oben ins Regionalliga-Team derzeit in der Praxis kaum gegeben ist, wundert Paulus nicht: "Der Druck oben ist massiv - das Regionalligateam muss erstmal aus dem Schlamassel rauskommen. Und die Jungs brauchen noch etwas, um bei den Erwachsenen richtig angreifen zu können."

In der Bundesliga-Saison 2005/2006 erlebte die Eintracht-A-Jugend ihr Waterloo - auch wegen der schwierigen Umstände im Club. Nur ein Sieg in 26 Partien, 103 Gegentore, Letzter mit 20 Punkten weniger als der Vorletzte. Abschrecken würde das im Fall der Fälle nicht. Paulus: "Wir wollen jetzt erstmal mit einem Vorsprung in die Winterpause gehen. Dann werden wir uns mit der Vereinsspitze zusammensetzen und schauen, ob es realistisch wäre, einen möglichen Aufstieg auch wahrzunehmen. Ich habe erste Signale vernommen, dass der Verein hochgehen will. Finanziell sollte das machbar sein, da Amateurvereine wie wir vom DFB unterstützt werden würden."

Aufrufe: 021.11.2016, 20:40 Uhr
Volksfreund / volksfreund.de Mirko BlahakAutor