Sind Sie noch immer überzeugt, richtig gehandelt zu haben?
Jeckle: Es heißt doch: Ehrlich währt am längsten. Und es ist schwierig zu sagen, ob richtige Freude über ein Unentschieden oder einen möglichen Sieg aufgekommen wäre im Gedanken daran, dass dieser auf einem irregulär erzielten Tor basiert.
Sie hätten doch auch zum Schiedsrichter sagen können, er soll so entscheiden, wie er selbst die Situation gesehen hat.
Jeckle: Das wäre eine Möglichkeit gewesen, aber die Schiedsrichter in den unteren Klassen haben es ohnehin schwer genug, ohne geprüfte Assistenten immer die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Wie hat sich der Gastgeber SV Kleinbeuren verhalten? Gab es da eine positive Reaktion?
Jeckle: Von dieser Seite haben mir alle Respekt gezollt und gemeint, dass sie so eine ehrliche Aussage nicht unbedingt erwartet hatten.
Die Kommentare im eigenen Lager sollen dem Vernehmen nach aber nicht allesamt positiv ausgefallen sein.
Jeckle: Da ist mir nichts bekannt. Zumindest im Spielerkreis hat mir niemand direkt einen Vorwurf gemacht. Schließlich müssen wir die Ursache für die Niederlage woanders suchen. Die Aktion war etwa eine halbe Stunde vor Schluss. Und egal, was danach passiert ist: Da darf man ein Spiel nicht mehr aus der Hand geben, egal, ob man nun 2:0 oder 3:0 führt.
Sie spielen seit 21 Jahren Fußball und waren unter anderem auch beim damaligen Bezirksligisten SpVgg Wiesenbach aktiv. Haben Sie so eine Situation in Ihrer Laufbahn schon mal erlebt?
Jeckle: Eine, an der ich unmittelbar beteiligt war, noch nicht. Aber weil es im Fußball immer wieder knifflige Situationen gibt, kann es sein, dass sich Ähnliches schon mal abgespielt hat, nur weiß ich es halt nicht mehr.
Angenommen, beim Heimspiel des SV Bleichen im nächsten Spiel gegen den FC Schönebach würde es wieder so eine knifflige Situation geben. Würden Sie wieder so handeln?
Jeckle: Das kommt ganz auf die Situation an. Die ist ja nicht immer gleich. Aber ich will es nicht ausschließen.