2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielvorbericht
Sitzt eventuell heute wieder auf der Bank: Der Pipinsrieder Junis Ibrahim (rechts), hier bei seinem Einsatz für den FCP in Gersthofen vor einem Monat.
Sitzt eventuell heute wieder auf der Bank: Der Pipinsrieder Junis Ibrahim (rechts), hier bei seinem Einsatz für den FCP in Gersthofen vor einem Monat.

Duell der Landesliga-Meisterteams

Es ist das Spitzenspiel der jungen Bayernliga-Runde, wenn am Samstag um 15 Uhr die Landesliga-Meister der letzten Saison, SV Pullach (Südost), und FC Pipinsried (Südwest) am Isarufer aufeinander treffen.

Die beiden Bayernliga-Neulinge sind die Überraschung der fünften Liga – zusammen mit dem Aufsteiger VfR Garching. Da will selbst Konrad Höß nicht zu Hause bleiben. Erster gegen Vierter, das ist eine Überraschung. Auch wenn die Saison erst vier Spieltage alt ist. Konrad Höß, der Pipinsrieder Oberhäuptling, relativiert: „Alle Mannschaften, gegen die wir bisher gewonnen haben, stehen in der unteren Tabellenhälfte.“ Die einzige Niederlage bezog sein Team beim Tabellenzweiten, VfR Garching.

„Die richtigen Aufgaben kommen erst noch“, folgert der gelb-blaue Fahrensmann, „zum Beispiel in Pullach.“ Er warnt: „Dort haben wir nur eine Chance, wenn alle hundertprozentig mitziehen.“ Höß hatte beim Heimspiel gegen Landshut den Eindruck, dass nicht jeder seiner Mannen alles aus sich herausgeholt hat. im Gegensatz zu seinem Trainer, Tobias Strobl. „Der war nach den 90 Minuten ja klinisch tot“, formuliert der 72-Jährige drastisch.

Wobei ihn die Erinnerung an das Match gegen die Niederbayern aus ganz anderen Gründen die Galle hochtreibt: Mindestens zehn Pipinsrieder Fans kassierten am Sonntag einen Strafzettel von der Polizei – wegen eines Parkvergehens. „Das Telefon stand bei mir die ganze Woche nicht still, weil sich die Leut’ bei mir beschwert haben“, berichtet Höß; er ärgert sich: „Einige wollen nicht mehr kommen, weil sie einen Strafzettel fürchten.“

Er verspricht: „Wer beim nächsten Heimspiel den Strafzettel vom 4. August vorweisen kann, kommt kostenlos ins Stadion.“ Damit nicht genug, Höß wollte der Sache auf den Grund gehen, denn ihn trieb ein Verdacht um: „Die Polizisten sind extra zu uns gekommen um abzukassieren.“ Daher rief der FCP-Boss beim Pressesprecher der PI Dachau, Michael Richter, an. Der berichtete, die Streife wäre in Pipinsried gewesen, weil es eine Einbruchsmeldung gegeben habe.
Dabei fielen den jungen Beamten einige falsch abgestellte Fahrzeuge auf. Höß will nun seine Drähte ins Altomünsterer Rathaus spielen lassen, damit die verursachenden Halteverbotsschilder abmontiert werden. Tobias Strobl kriegt von diesen Aktivitäten nur wenig mit. Und wenn, will er sie nicht kommentieren. Sein Job ist der Sport.

Zum heutigen Match meint der Hepberger: „Zu einem Tabellenführer zu fahren, macht Spaß. Ihn zu stürzen und deren unglaubliche Serie der 13 Pflichtspielen ohne Niederlage zu beenden, würde noch mehr Spaß machen.“

Andererseits macht er auch klar: „Wir haben in Pullach überhaupt nichts zu verlieren, wir werden unbeschwert aufspielen.“ Strobl deutet eine etwas defensivere Linie an als zuletzt, doch ganz sicher kann man sich bei solchen Aussagen nicht sein. Nicht zuletzt, weil der Ex-Ingolstädter eigentlich immer auf ein frühes Tor aus ist.

Einer wird heute sicherlich nicht in den Kasten treffen: Taner Yürükgeldi. Der junge Türke ist in Urlaub gefahren. Womöglich sitzt aber Junis Ibrahim wieder auf der Bank, neben Pirmin Lechthaler, der immer noch auf eine Einsatzminute wartet. Aldin Medara, der frühere Pipinsrieder und zeitweilige Aindlinger, wird sich dort so schnell allerdings nicht wiederfinden. Der 21-Jährige hatte sich in der letzten Woche bei Höß gemeldet und seine Rückkehr-Bereitschaft signalisiert. Strobl erteilte Medara nun eine Absage: „Er säße bei uns nur auf der Bank. Davon hat er nichts und wir auch nichts.“ Übrigens darf sich der Coach heute über die Rückendeckung seines Chefs freuen: Konrad Höß fährt nachher nach Pullach. Trotz aller gegenteiligen Beteuerungen, heuer keine Auswärtsspiele zu besuchen. Als Grund gibt der Vereinschef an: „Ohne mich lief es in Garching nicht richtig.“ Sein Versprechen lautet deshalb: „Mit leeren Händen fahre ich nicht nach Hause.“

Aufrufe: 09.8.2013, 00:00 Uhr
Horst Kramer - Dachauer NachrichtenAutor