2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Lukas Nottbeck (l.) und Andreas Schäfer freuen sich mit dem dreifachen Torschützen Mike Wunderlich., Foto: Rainer Dahmen
Lukas Nottbeck (l.) und Andreas Schäfer freuen sich mit dem dreifachen Torschützen Mike Wunderlich., Foto: Rainer Dahmen

Drei Punkte, mehr nicht

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Der FC Viktoria bezwingt Fortuna Düsseldorf II mit 3:1 und festigt seinen Platz an der Tabellenspitze der Regionalliga - trotz einer nicht ganz überzeugenden Leistung

Köln. Silvio Pagano hatte mit der für ihn inzwischen zum Markenzeichen avancierten Kunststoffschiene auf der Tribüne Platz genommen und analysierte entspannt das Halbzeitgeschehen: „In den ersten zwanzig Minuten waren wir ja wirklich gut drin in der Partie”, meinte der Flügelstürmer des FC Viktoria Köln, dem aufgrund eines Außenbandrisses im Knie für etwa drei Monate die Rolle des Zuschauers zufällt.

Pagano taugt in diesen Tagen allerdings nicht nur als Pausenkommentator; der 29-Jährige Italiener ist vielmehr die personifizierte Ursache für Viktorias spielerische Minikrise zum Ende des Monats September: Zwar siegte der Regionalliga-Tabellenführer gegen die Zweitvertretung von Fortuna Düsseldorf mit 3:1 (2:1), ließ aber vornehmlich im ersten Abschnitt viel von den Qualitäten vermissen, die ihn zu Saisonbeginn so stark gemacht hatten. Dies sind Tempo, schnelles Kurzpass-Spiel und die Leichtigkeit in Zeiten des sportlichen Erfolgs. All diese Eigenschaften konnte Pagano bis zu seiner Verletzung auf seine Person vereinen. Gestern durfte sich Timo Röttger auf Paganos angestammten Platz auf der rechten Außenbahn versuchen und tat dies mit recht überschaubarem Erfolg.

Dabei waren die 707 Zuschauer im sonnendurchfluteten Sportpark Höhenberg zunächst kaum zum Luftholen gekommen: Bereits nach sechs Minuten waren die Gastgeber durch einen von Mike Wunderlich verwandelten Handelfmeter in Führung gegangen. Die Entstehung dieses Strafstoßes war wunderbar kurios: Fortunas Innenverteidiger Robin Urban hatte den Ball im eigenen Sechzehnmeterraum in die Hand genommen, der Schiedsrichter hatte nach einer Abseitsposition auf „Vorteil Düsseldorf” entschieden, für Urban war die Situation offenbar schon beendet. Die Gäste trauten ihren Augen nicht, als der Unparteiische auf den Punkt zeigte — Wunderlich traf anschließend mit etwas Glück zur Führung.

Gerade einmal fünf Minuten später deutete aus Viktoria-Sicht so ziemlich alles auf einen entspannten Nachmittag hin: Im Anschluss an eine Hereingabe des agilen Patrick Koronkiewicz servierte ein Düsseldorfer den Ball genau auf den Fuß von Wunderlich, der volley seinen zweiten Treffer erzielte (11.). Fortan gelang den Gastgebern aber kaum noch etwas, Fehlpässe waren in Hülle und Fülle zu begutachten — der Viktoria fehlte es an Esprit und Selbstvertrauen. Fortunas Anschluss durch Aaram Abdelkarim (14.) ging ein kollektives Nickerchen der Höhenberger Defensive voraus. Der nicht als Kopfballungeheuer bekannte Kapitän Timo Staffeldt wurde zuvor in ein Kopfballduell verwickelt, das er nicht gewinnen konnte.

Zwar kamen die Rechtsrheinischen mit Wut im Bauch aus der Kabine und hätten durch den eingewechselten Jerome Assauer beinahe erhöht (46.), spätestens nach einer Stunde verlor die Viktoria jedoch erneut die Kontrolle über das Geschehen. Der überragende Wunderlich mit einem Kontertor in der Schlussminute bescherte Viktoria Köln und Trainer Claus-Dieter Wollitz schließlich einen entspannten Sonntagabend. „Mit den drei Punkten bin ich sehr zufrieden, auch wenn es heute von uns kein souveräner Auftritt war”, sagte Wollitz.

Aufrufe: 028.9.2014, 19:58 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Oliver LöerAutor