SC Germania Nürnberg - ASV Fürth 0:3
Nach einer Viertelstunde hatte Serdar Dinc genug. All seine Wut über die bisherige Leistung seiner Mannschaft packte der Trainer des SC Germania in einen Schrei, der die Stille am Pegnitzgrund zerriss: „Bumm, bumm, lang vor, wo simmer denn? In der A-Klasse oder was?“ Zwei Tore hatte er da schon mitansehen müssen, das 0:1 nach 45 Sekunden, das 0:2 in der achten Minute. Zweimal stand die Defensive alles andere als sicher – und der Spielaufbau bestand aus: bumm, bumm, lang vor. Chancen spielte sich Germania kaum heraus, dafür traf der ASV nochmals.
0:3 hieß es also an diesem kalten und windigen Nachmittag, den Serdar Dinc fast 90 Minuten auf einem klapprigen rotweißen Gartenstuhl verbrachte – und ein Spiel sah, „das wir uns anders vorgestellt haben“. Nach den beiden schnellen Gegentoren waren aber alle Pläne: vom Winde verweht. „Da“, fand Dinc, „hätte es schon um viel gehen müssen, um nach dem 0:2 noch einmal Druck aufzubauen“.
Druck hatte er seiner Mannschaft zu keinem Zeitpunkt in dieser Saison gemacht, „wir haben nie vorgegeben, Meister werden zu wollen. Unser realistischer Anspruch ist Platz vier bis sechs.“ In den Topspielen hat der SC kaum Punkte geholt, zweimal gegen den Vorletzten verloren, wenn auch zuletzt mit einer Rumpftruppe und Serdar Dinc als Spieler. „Dann“, sagt der „haben wir da oben einfach nichts verloren.“
Spieler nach Schniegling zu locken fällt schwer, „wir können nicht mit Geld schmeißen wie andere Vereine“. Dennoch freut er sich schon jetzt auf die kommende Spielzeit, wenn mit den Absteigern Post SV, Johannis 88 und dem FC Stein drei namhafte Klubs in die Kreisliga kommen. Einfacher wird es für Germania nicht, aber „das wird die geilste Liga zum Kicken, von den Namen her attraktiver als die Bezirksliga.“
Schiedsrichter: Alexander Glasow - Zuschauer: 70
Tore: 0:1 Amarildo Shehu (12.), 0:2 Amarildo Shehu (8.), 0:3 Steffen Götz (85.)
Platzverweise: Gelb-Rot gegen Thorsten Klaski (72./ASV Fürth/Ball wegschlagen), Gelb-Rot gegen Kuno Kessler (74./SC Germania Nürnberg/wdh. Foulspiel)