Diesmal gar 60-Punkte-Marke geknackt

Eine turbulente Spielzeit war es jedenfalls. Waren die Chamer von der Konkurrenz neben dem FC Tegernheim und ASV Burglengenfeld mit auf den Favoritenschild gehoben worden, kamen sie lange mit diesem Druck überhaupt nicht zurecht. Nach fünf Pleiten am Stück fanden sich die Rot-weißen im Tabellenkeller fest. ,,Nach dem Mitterteich-Spiel hatte ich damals meinen Rücktritt schon angeboten. Er wurde aber nicht angenommen", bekannte ASV-Trainer Uwe Mißlinger. ,,Dass wir das Ruder doch noch herumgerissen haben und vor allem wie, liegt am Charakter der Mannschaft", lobte Mißlinger seine Schützlinge für für die tolle Moral als Grundlage für eine stolzen Serie von elf Spielen ohne Niederlage in Folge, die mit 60 Punkten den vierten Tabellenplatz einbrachte. Zwei Siege mehr und der ASV Cham hätte am Ende noch voll in den Bayernliga-Aufstiegskampf eingreifen können.

Zwar ist damit die Bilanz sogar um einen Platz schlechter als in der Saison 2012/13 unter der Regie von Rüdiger Fuhrmann mit dem dritten Platz, doch wurde nach damals 59 Punkten diesmal die 60 Punkte-Marke geknackt. Besonders nach der Systemumstellung mit Forechecking und mehr Offensivgeist sowie guter konditioneller Verfassung, die sich die Spieler während der Winterpause geholt hatten, sollte nur der Erfolg zurückkehren. Das schlug sich auch im Torverhältnis nieder. Zwischen zwei und vier Treffern pro Spiel sollte den Rot-Weißen bis auf die beiden Unentschieden gegen Mitterteich und Bad Abbach jedesmal gelingen. Am deutlichsten bekam dies Schlusslicht SC Regensburg am vorletzten Spieltag zu spüren bei der 11:0-Klatsche an der Further Straße. Ein Sieg für die Geschichtsbücher.

Auch beim ASV Cham machte es die Mischung aus: Junge, hungrige Spieler sollten mit erfahrenen Akteuren im Laufe der Saison immer besser zusammenfinden. ,,Im Kollektiv hat die Mannschaft Riesencharakter bewiesen. Nach so einer beeindruckenden Leistung kann man als Trainer nur sehr sehr stolz sein", wollte Mißlinger auch Akteure wie die beiden Wichs und Daniel Engl hervorheben, die sich mit ihren Leistungen besonders eingebracht hatten.

Der Spieler der Saison ist in Mißlingers Augen aber ganz klar Christian Ranzinger gewesen, der in seiner Rolle als Kapitän nicht nur Verantwortung auch in schweren Zeiten übernommen hatte: ,,Aus sportlicher Sicht ist Christian ein ganz großes Vorbild", ist der Trainer besonders stolz auf seine rechte Hand auf dem Spielfeld.

Nach drei Wochen Verschnaufpause versammelt der neue und alte Trainer Uwe Mißlinger sein Team am 14. Juni wieder, um in die Vorbereitung auf die neue Spielzeit der Landesliga Mitte zu starten. Dabei stehen bis zum Saisonstart am 18. Juli 16 Trainingseinheiten auf dem Programm. Zudem können sich die Spieler in drei schon fest geplanten Testspielen für die Anfangsformation empfehlen. Los geht es am Freitag, 19. Juni, mit dem Testspiel gegen den Bayernligisten SpVgg SV Weiden. Am 27. Juni kommt Nord-Ost-Landesligist FC Vorwärts Röslau nach Cham. In Röslau ist bekanntlich nun Rüdiger Führmann tätig, wurde mit ebenfalls 60 Punkten ebenso Vierter in der Landesliga.

Zwischen der Generalprobe am 11. Juni beim TSV Bogen stehen auch Pokal-Einsätze an. Die Qualifikation zur ersten BFV-Hauptrunde soll am 4. und 8. Juni stattfinden. Der TSV Bogen wurde dabei den ASVlern zugelost. Bei einem Sieg ginge es dann gegen den Sieger aus Hutthurm gegen Waldkirchen. Optimale Testspiele zumindest.

Mit Matthias Mühlbauer, der es nur auf zehn Einsätze gebracht hatte, und Sebastian Wagner (drei Einsätze) gehen zwei Spieler weg. Mühlbauer geht zu seinem Heimatverein SpVgg Lam, Wagner heuert beim FC Zandt an. Neben dem bereits nach der Winterpause angekündigten Transfer von Simon Kopp (SV Lohberg) hat kommt mit Andreas Lohmer von der SG Chambtal ein Kreisliga-Topspieler, der als Allrounder (23) auch schon reichlich Bezirksliga-Erfahrung gesammelt hat.

Aus der eigenen Jugend rücken mit Maximilian Drexler, Lorenz Kowalski und Jerome Irlbeck weitere hoffnungsvolle Talente nach. Auch ihnen ist der Sprung wie bei Brandl, Schreiner, Wendl und Bierlmeier in der abgelaufenen Saison zuzutrauen. Auch die ausscheidenden Lucas Kraus und Michael Wolf gehören zum erweiterten Kader des Landesligisten.