Einen 1:0-Arbeitssieg landete der favorisierte SV Raitersaich beim Gastspiel in Burggrafenhof. Der Aufsteiger verkaufte sich gut, wenngleich man bei der Kreisliga-Premiere letztlich ohne Punkte dastand. Vor der Partie begrüßte der Stadionsprecher, der sich auch bei Vergleichen mit Kollegen aus dem Profifußball nicht verstecken müsste, die etwa 200 Zuschauer mit einer launigen Ansprache, in der er den SV Burggrafenhof kurz vorstellte und dabei auch auf die Stärke und Schwäche des SVB einging, die da lautet: Unberechenbarkeit. Davon war jedoch über die 90 Minuten nur ansatzweise etwas zu sehen. Unberechenbar war beispielsweise nach einer guten halben Stunde ein Schuss für Patrick Kreuzer, der in seinem Gesicht einschlug, sodass er in der 36. Minute benommen ausgewechselt werden musste. Als zweites Beispiel muss Routinier Klaus Fierus herhalten, der einen Strich von Kevin Kreuzer ebenfalls mit seinem Konterfei abwehrte. Auch nicht wirklich berechenbar war die Hereingabe von Florian Müller in der 82. Minute, die das Spiel entscheiden sollte. Müller wollte die Kugel eigentlich flach in die Mitte bringen, allerdings traf er den Ball nicht richtig und die Hereingabe mutierte zu einem Flatterball. Der engagierte Neuzugang Thomas Paulus, der vom TSV Cadolzburg kam, hatte seinen Rechenschieber aber richtig justiert und schob das Leder zum Tor des Tages über die Linie: ein perfektes Debüt!
Ansonsten ist das Spiel schnell erzählt. Während Raitersaich die Begegnung größtenteils bestimmte, aber vor dem Tor zu harmlos blieb, setzte die Morjan-Truppe auf Konter über den insgesamt zu wenig eingesetzten Christian Schottenhamml, der immer wieder Kostproben seiner Schnelligkeit abgab. Erstmals gefährlich vor dem Raitersaicher Tor wurde es nach sechs Minuten, aber Patrick Raabs Freistoß strich am Tor vorbei. Auf der anderen Seite war es Goalgetter Florian Müller, der mit seinem Schuss im Strafraum an seinem gut aufgelegten Namensvetter Patrick im SVB-Tor scheiterte (35.). Wurde Schottenhamml in der 58. Minute noch vor dem Einschuss vom Ball getrennt, zeigte sich Raitersaich nur eine Minute später spielfreudig, aber im Abschluss nach einem Angriff über mehrere Stationen zu harmlos. Ausharren mussten die zahlreichen Zuschauer bis zur 82. Minute, ehe das Tor fiel. Alexander Neubert hatte zwei Minuten vor dem regulären Ende noch den Ausgleich auf dem Fuß, sein Abschluss geriet aber um Zentimeter zu hoch. Das war es dann aber auch. Es gilt festzuhalten, dass Burggrafenhof sicherlich seine Unberechenbarkeit noch ausspielen wird und dass Raitersaich noch Luft nach oben hat, um seiner Rolle als Mitfavorit um den Aufstieg auszufüllen. Oder um es in SVR-Trainer Peter Meiers Worten auszusagen: „In 14 Tagen fragt keiner mehr, wie wir das Spiel gewonnen haben.“