2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Dialog mit dem Schiedsrichter: Milorad Pekovic (links) ist als Vorzeigekämpfer im Mittelfeld kein Kind von Traurigkeit. Foto: dpa
Dialog mit dem Schiedsrichter: Milorad Pekovic (links) ist als Vorzeigekämpfer im Mittelfeld kein Kind von Traurigkeit. Foto: dpa

Die Rückkehr des verlorenen Sohnes

EINTRACHT TRIER Ex-05er Milorad Pekovic spielt wieder dort, wo vor zwölf Jahren alles angefangen hat

WORMS. Der verlorene Sohn kommt nach Hause, der Kreis schließt sich und die Geschichte dazu ist fast ein bisschen zu schnulzig, dass sie besser in einer Seifenoper im Nachmittagsfernsehen aufgehoben wäre als im Metier des runden Leders. Den Fußballromantikern geht indes ein Herz auf. Milorad Pekovic, 37, wirft sich in der Endphase seiner Karriere noch mal für jenen Klub ins Zeug, der ihm vor zwölf Jahren das Türchen zum deutschen Profifußball öffnete. Es ist auch: ein Zeichen von Dankbarkeit. Was im Sommer 2002 an der Mosel begann, geht nun in eine letzte Etappe. Zurück bei Eintracht Trier - mit dem einzigen Unterschied, dass der Sportverein nicht mehr in der Zweiten Bundesliga agiert, sondern in der Regionalliga. „Es ist“, sagte Pekovic bei seiner Vorstellung, „als ob ich nach Hause komme. Ich habe mich damals schon sehr wohl in Trier gefühlt. Mich hat es später immer wieder zu einigen Freunden und Bekannten hierhin geführt. Jetzt freue ich mich darauf, dem Verein nochmal etwas zurückzugeben.“ An der Mosel spielte sich der defensive Mittelfeldspieler, der in den Zweikämpfen keine Kompromisse kennt und immer am Limit agiert, schnell in die Herzen der Fans. Nach dem SVE-Abstieg wechselte der Fighter im Sommer 2005 zum Bundesligisten Mainz 05, lieferte dort in fünf Jahren (64 Bundesliga- und 58 Zweitliga-Spiele, Bundesliga-Aufstieg 2009) ehrliche Arbeit ab, ehe er 2010 die Möglichkeit nutzte, bei Spielvereinigung Greuther Fürth einen Dreijahresvertrag anzunehmen. Mit dem Kleeblatt feierte der 33-malige Nationalspieler Montenegros 2012 seinen zweiten Bundesliga-Aufstieg, nach dem Abstieg aus der Beletage folgte eine Kurzepisode beim Drittligisten Hansa Rostock.

Zurück in Trier. Zurück bei der Eintracht, deren Leader er in dieser Spielzeit sein soll. Cheftrainer Peter Rubeck hatte Pekovic „in drei, vier ausgezeichneten, längeren Gesprächen“ von der Rückkehr überzeugen können. „Ein so erfahrene Mann“, findet der Coach, „steht unserem überwiegend jungen Team prima zu Gesicht.“ Weil er eben auch als Identifikationsfigur taugt. Und davon gibt es sowieso immer weniger.

Aufrufe: 05.8.2014, 18:13 Uhr
Henning KunzAutor