2024-05-10T08:19:16.237Z

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Die Nummer Eins darf nicht wackeln

Die Torwartposition ist auch bei Topklubs der Kreisliga A bedeutend, wie der FC Meerfeld zeigt. Eine Analyse.

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Es hat ja nicht jeder Trainer so viel Glück wie Stefan Kuban. Der Coach des FC Meerfeld, der am kommenden Sonntag die Rückrunde der Kreisliga A als Spitzenreiter eröffnen wird, blieb im ersten Abschnitt der Saison von jeglichen Nöten rund um seine Nummer Eins verschont. Mit Philipp Kmiec durfte Kuban sich auf einen erfahrenen Torhüter verlassen, der in allen 17 bisherigen Partien eine Bank zwischen den Pfosten war und keine einzige Spielminute verpasste.

Etwas munterer drehte sich derweil das Torwartkarussell auf der Linie des TuS Xanten, denn der Ligazweite präsentierte in der Winterpause mit David Parke bereits seinen fünften Keeper der laufenden Spielzeit. Vor dem Saisonstart hatte der bisherige Stammtorhüter Volker Prangen aus beruflichen Gründen die Handschuhe ausgezogen und seine Tätigkeit beim TuS eigentlich auf den Posten des Torwarttrainers beschränken wollen. Sein Nachfolger sollte der aus Emmerich gekommene 20-jährige Dennis Laakmann werden, dessen Premiere im ersten Meisterschaftsspiel beim MSV Moers aber bereits nach einer Viertelstunde mit einem schmerzhaften Handbruch beendet war.

Für ihn rückte für den Rest der Partie mit Jan-Andre Rüttjes ein Akteur zwischen die Pfosten, der üblicherweise die Fäden im Mittelfeld der zweiten Xantener Mannschaft zieht und somit für TuS-Trainer Gerd Wirtz auch keine Alternative als neue Nummer Eins darstellen konnte.

Der Verein reagierte und holte Prangen sofort wieder ins Tor zurück. Zudem stellte Wirtz den zuvor bei Borussia Veen tätigen 40-jährigen Routinier Markus Rauschnik als Alternative vor, der später auch noch viermal zum Einsatz kommen sollte. Zwei Partien vor den Weihnachtsferien aber stellte sich das Torwart-Roulette wieder neu da. Laakmann hatte sich überraschend schnell wieder gesund gemeldet und kehrte nach ehrgeiziger Arbeit mit Xantens Fitness-Trainer Werner Speckert ins Tor zurück. Prangen durfte getrost seine Handschuhe wieder ausziehen, und auch Rauschnik verzichtete in der Vorbereitung zum Rückrundenstart auf jegliche Aktivität in Xanten, steht nicht mehr im Kader.

Dafür, dass es im Xantener Tor auch künftig nicht langweilig wird, darf nun der zum Fürstenberg gewechselte David Parke sorgen. Der 24-Jährige war im Sommer 2012 von Viktoria Goch zum SV Budberg gekommen, hatte dort im Tor der zweiten Mannschaft die Gegner aus der A-Liga kennengelernt und war in der laufenden Spielzeit auch im Tor der Bezirksliga-Formation des SVB zum Einsatz gekommen. "Uns kommt seine Zusage natürlich sehr gelegen", freut sich Wirtz, ein "Danke schön" an den SVB richtend. "Budberg hat sich beim Wechsel sehr kulant gezeigt", berichtet Xantens Trainer, der nun wieder die Wahl zwischen zwei guten Torhütern hat.

Laakmann und Parke wechselten sich in den Vorbereitungsspielen zwischen den Pfosten ab. Die Entscheidung, wer Sonntag im Heimspiel gegen den MSV das Torwarttrikot trägt, lässt sich Wirtz aber noch offen. Nur so viel mag er verraten: "Wir ziehen jetzt erst einmal einen Schlussstrich unter die Torwartfrage. Wer am Sonntag im Tor steht, soll auch bis zum Saisonende die Nummer Eins sein", möchte Xantens Coach auf klare Verhältnisse setzen und weitere Wechselspiele vermeiden. Mal sehen, ob es dabei bleibt - der TuS hat da ja seine Erfahrungen machen dürfen.

Aufrufe: 020.2.2015, 18:43 Uhr
Detlef KanthakAutor