2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Holten bereits zum fünften Mal zuhause einen Rückstand auf: Die Spieler von TuS Dietkirchen. Archivfoto: Klein.
Holten bereits zum fünften Mal zuhause einen Rückstand auf: Die Spieler von TuS Dietkirchen. Archivfoto: Klein.

Die Mentalitätsmonster vom Reckenforst

TuS Dietkirchen holt bereits zum fünften Mal in dieser Saison einen Rückstand auf: Am Ende heißt es 2:2 gegen den FC Eddersheim +++ Rodler: "Uns fehlt die Konstanz"

DIETKIRCHEN. Wer in der Verbandsliga erfolgreich sein will, dem reicht es nicht nur über ein spielerisch starkes Kollektiv zu verfügen. Nein, er muss auch in der Lage sein, aus negativen Situationen immer wieder gestärkt zurückzukommen und mit viel Leidenschaft und Moral noch das beste herauszukitzeln. Nur dem wird auch das oft zitierte "Glück des Tüchtigen" hold. Paradebeispiel für letztgenannte Tugenden ist definitiv die Truppe des TuS Dietkirchen, die beim 2:2-Remis gegen Spitzenteam FC Eddersheim bereits das fünfte Mal in dieser Spielzeit nach einem Rückstand von mindestens einem Tor oder höher noch punktete.

0:1 gegen Dorndorf zurückgelegen – 5:4 gewonnen. 0:1 und 2:3 gegen Braunfels zurückgelegen – 4:3 gewonnen. 0:2 gegen Bicken zurückgelegen – 2:2 Unentschieden gespielt. 1:2 gegen Gießen zurückgelegen – 5:2 gewonnen. Und nun klappte die Dietkirchener Aufholjagd, die kurioserweise immer am heimischen Reckenforst stattfindet, auch gegen den FC Eddersheim. Gegen wohlgemerkt eines der Top-Teams der Klasse sprang nach 0:2-Rückstand ebenfalls noch ein 2:2-Remis heraus. "Ein glücklicher Punkt, aber aufgrund unserer Moral nicht ganz unverdient", fasste TuS-Pressesprecher Manuel Faßbender die Partie zusammen.

Auswechslungen spielentscheidend

Für Faßbender war jedoch auch die Auswechslung des überragenden Turgay Akbulut, der leicht grippegeschwächt und mit Übelkeit 20 Minuten vor dem Ende für Niklas Rottenau weichen musste, ein Knackpunkt. Dieser hatte vorher mit seinem Treffer zum 0:2 beinahe alle guten Vorsätze, die sich die Gastgeber in der Pause vorgenommen hatten, torpediert. Auch der starke Nico Hecker (sah nach einem Schlag ins Gesicht zwischenzeitlich nichts mehr) wurde von Hendrik Dechert nur unzureichend ersetzt. "Man kann sicher sagen, dass die beiden Einwechselspieler nicht das geliefert haben, was wir von ihnen erwartet hatten", sprach Eddersheims sportlicher Leiter Erich Rodler Tacheles in Richtung Dechert und Rottenau.

"Es fehlt die Konstanz"

Vor Akbuluts 2:0 hatte Ivan Rebic in bester Goalgetter-Manier zur FC-Führung eingenetzt. Mit dem herrlichen Ausgleichstreffer von Kevin Kratz wurde die späte Dietkirchener Schlussoffensive eingeläutet: Eine Flanke wurde hoch aus dem Eddersheimer Strafraum abgewehrt, Kratz nahm den Ball aus 18 Metern direkt und schweißte ihn flach ins Eck ein. "Danach haben wir Eddersheim die letzten zehn Minuten hintenreingedrückt", fand Faßbender. Patrick Schmitt stand schließlich nach einem langen Ball goldrichtig und traf in der Nachspielzeit zum umjubelten Ausgleich. Erich Rodler rang hinterher sichtlich mit der Fassung: "Wahnsinn. Wir hatten sie bis zur 80. Minute total im Griff, hätten viel höher führen müssen. Mit einem Sieg wären wir Dritter gewesen, nun kommen wir nicht wirklich voran. Es sind zwar noch ein Haufen Spiele, aber uns fehlt derzeit einfach die Konstanz und Konsequenz." Nächste Woche wartet dann das Derby gegen die SG Oberliederbach auf den FCE.

Dietkirchen: Laux, Nickmann, N. Schmitt (88. Dietrich), P. Schmitt, Hautzel, Kratz, Leukel (44. Müller), Dankof, Granja, Haubrich, Bergs (69. Wenig).
Eddersheim: Hiebinger, Werther, Lindner, F. Rottenau, Mevkic, Hecker (67. Dechert), Küper, Rebic, Matheisen (83. Hommel), Akbulut (69. N. Rottenau), Reuter.
Tore: 0:1 Rebic (22.), 0:2 Akbulut (47.), 1:2 Kratz (79.), 2:2 P. Schmitt (90.+1).– SR: Schröder (Frankfurt).– Zu.: 120.

Aufrufe: 06.11.2016, 19:00 Uhr
Philipp DurilloAutor