"Die Kunst ist, aus jedem Spieler das Beste herauszuholen"

FC 08 Villingen II - FC Neustadt (So 14:00)
Klaus Gallmann rechnet im Auswärtsspiel bei den kleinen Nullachtern damit, dass sie gar nicht so klein sind, sondern mit etlichen Spielern aus dem Oberligakader antreten. „Ich rechne mit einer leicht geschwächten Oberliga-Mannschaft. In den ersten fünf Landesligaspielen können sie einsetzen, wen sie wollen. Wenn die erste Villinger Mannschaft zeitgleich spielt, ist das von der Qualität her ein anderes U-23-Team als beispielsweise am Wochenende, wenn die Erste samstags spielt und das Reserveteam am Sonntag. Gerecht und fair ist das nicht, aber wir nehmen das so hin.“ Der FC Neustadt hat einen Lauf, nach fünf Pflichtspielen sind die Blauen noch unbesiegt. „Die Mannschaft brennt, die Spieler sind super drauf“, sagt Gallmann, weitere euphorische Wallungen verbietet er sich: „Die Mannschaft hat Klasse, aber wir haben noch nichts erreicht“, sagt er. Beim Pokalsieg in Salem ging ihm in den ersten 30 Minuten das Herz auf, so erfrischend kombinierte sein Team. Der Grat ist allerdings schmal, das hat er in der vergangenen Saison selbst miterlebt, als die Blauen nach einer Hinrunde mit acht Spielen ohne Niederlage noch in Abstiegsgefahr gerieten. „Wenn nur ein paar Prozentpunkte fehlen, wird es schwer“, sagt er. Kay Ruf ist noch im Urlaub, ebenso Stefan Ketterer und Arne Mundinger. Fabian Papa ist zurück.
Der FCN wird „unter den ersten drei sein am Ende“, schätzt Markus Knackmuß. Der Trainer der Villinger U23 will seine Spieler anweisen, die Offensivabteilung der Neustädter „im Auge zu behalten“. Dass die Hochschwarzwälder ein Gegner sind, der mitspielt, komme den Villingern entgegen. Beim Aufsteiger in Hilzingen war das anders, prompt verloren die Nullachter das Spiel und ihre Tabellenführung. Wie beim Kantersieg gegen den Hegauer FV soll die Oberliga-Reserve „unser Spiel machen“ und es dem Gegner aufdrängen. Falls nötig, wird der Trainer wie zuletzt auch wieder spielen.

FC Löffingen - FC 07 Furtwangen (So 15:00)
„Wenn wir den Esprit der ersten beiden Spiele mitnehmen in das Derby gegen Furtwangen, dann sollte was möglich sein“, sagt Michael Baumann, der in Abwesenheit von Tobias Urban die Löffinger Mannschaft coacht. Der Aufsteiger hat bei den jüngsten Auftritten an Selbstbewusstsein gewonnen, der Punktgewinn beim SC Konstanz-Wollmatingen, dem Vizemeister der vergangenen Saison, war ein weiteres Ausrufezeichen. Es hätten sogar drei Punkte werden können, in der letzten Minute traf Torjäger Benjamin Gaudig den Pfosten. Baumann zählt den FC Furtwangen zu den Mitfavoriten, „da kommt was auf uns zu“, sagt er. Gleichwohl weiß er um die Stärke der eigenen Mannschaft: „Die spielen alle schon lange zusammen. Das ist ein tolles Team mit einem tollen Teamgeist.“

TuS Bonndorf - SC Konstanz-Wollmatingen (So 15:00)
Wenn Benjamin Gallmann über Fußball spricht, hat man das Gefühl, dass er weder Zeit noch Raum spürt. Es sprudelt aus ihm heraus. Er redet über Systeme, über die Entwicklung des Einzelnen und des Teams, über Lernbereitschaft und Kreativität und davon, dass ein Trainer mit Weitsicht, Geduld und Ruhe agieren sollte. „Ich muss mich manchmal bremsen, ich habe schon sehr viele Ideen im Kopf.“ Er will die lernbereite Bonndorfer Mannschaft aber nicht überfrachten, die Kreativität der Spieler nicht ersticken. Die Mischung müsse stimmen. „Die Kunst ist, aus jedem Spieler das Beste herauszuholen.“
Am Sonntag bekommen es die Bonndorfer mit dem Vizemeister des Vorjahres zu tun, Benjamin Gallmann hat die Mannschaft beobachtet: „Spielerisch ganz stark, defensiv kompakt, hohes Tempo und vorne haben sie mit Sven Bode einen sehr guten Spieler. Die sind zurecht Vizemeister geworden.“ Wie ist diese Mannschaft zu knacken? Taktische Überlegungen lässt sich Gallmann nicht entlocken, nur das: „Wenn wir unsere Stärken einbringen, haben wir gegen jede Mannschaft in der Liga eine Chance.“