2024-05-08T14:46:11.570Z

Interview
Die "Spieli"-Damen (rot, hier aus einer Partie gegen Ezelsdorf aus der vergangenen Saison) haben als Aufsteiger ihre Probleme. F: Rödel
Die "Spieli"-Damen (rot, hier aus einer Partie gegen Ezelsdorf aus der vergangenen Saison) haben als Aufsteiger ihre Probleme. F: Rödel

"Die Gefahr ist groß, die Angst ist relativ gering"

Aufsteiger Spielvereinigung Erlangen überwintert in der Frauen-Landesliga wohl als Tabellenletzter

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Die Spielvereini­gung Erlangen könnte als Tabellen­letzter der Landesliga überwintern. Am Sonntag (14 Uhr) steht eigentlich die letzte Partie des Jahres an. Doch ver­mutlich macht nun das November­ Wetter dem Aufsteiger die möglichen drei Punkte streitig. Wirklich schlimm aber sei das nicht, sagt Trainer Tho­mas Hertwich im Interview.

Herr Hertwich, wie groß ist die Abstiegsangst?

Thomas Hertwich: Die Gefahr ist groß, die Angst bei mir aber relativ gering. Ich bin der Meinung, dass die Mannschaft noch die Kurve kriegt.

Warum?

Hertwich: Wir waren in vielen Spie­len nicht schlechter als der Gegner, wir waren gleichwertig. Doch die Geg­ner haben unsere Fehler eiskalt ausge­nutzt, wir deren Fehler aber nicht.

Woran hakt’s?

Hertwich: Nicht unbedingt an der Chancenverwertung. Eher daran, dass wir uns nicht genügend Chancen erar­beiten. Bis zum Sechzehnmeterraum läuft es gut, danach nicht mehr.

Spüren Sie den Klassenunterschied zur Bezirksoberliga?

Hertwich: Dass die Gegner Fehler konsequent bestrafen, liegt an der höheren Liga. Die Abwehrreihen, das Defensiv- und Zweikampfverhalten der Teams sind auch besser.

Sie haben bislang sechs Punkte aus neun Spielen geholt, aber auch zwei Partien weniger auf dem Konto als die anderen Teams. Täuscht die Tabelle?

Hertwich: Im Moment entspricht sie der Realität. Wir haben dreimal unent­schieden gespielt, die Partien hätten wir gewinnen müssen.

Die Erlangerinnen lagen oft bereits früh in Rückstand.

Hertwich: Wir haben immer früh die Tore kassiert, zu Beginn des Spiels oder direkt nach der Halbzeitpause. Wissen Sie, die ersten zehn Minuten waren wir immer die bessere Mann­schaft. Dann passiert ein Fehler, und der Gegner liegt vorne.

Wie geht die Mann­schaft damit um?

Hertwich: Die Spie­lerinnen wissen genau, woran es liegt. Wir probieren alles, werden aber immer sofort bestraft.

Morgen steht das letzte Spiel des Jah­res an. Mit dem SV Reitsch ist ein direk­ter Konkurrent um den Abstiegsplatz zu Gast.

Hertwich: Ich wäre auch nicht böse, wenn das morgen ausfallen würde.

Wären Sie nicht?

Hertwich: Nein. Wir hatten in den vergangenen drei Wochen schwierige Platzverhältnisse, konnten kaum trai­nieren. Wahrscheinlich werden die Plätze bei der Spielvereinigung wegen des Wetters gesperrt sein. Und unser Ersatz wäre eigent­lich der Johann-Kalb-Platz.

Aber dort kann man ja nicht spielen.

Hertwich: Richtig. Der Platz dort ist seit vergangenem Sams­tag gesperrt (wie berichtet, hat sich der Rasen während eines Turniers in eine Matschzone verwan­delt, Anm. d. Red.).

Ein Ausfall würde bedeuten, dass die Spielvereinigung als Tabellenletz­ter überwintert.

Hertwich: Das ist egal. Abstiegs­platz ist Abstiegsplatz. Es ist noch nichts verloren. Wenn wir zwei Spiele gewinnen, sind wir im Mittelfeld — wenn wir uns im neuen Jahr wieder fangen.

Aufrufe: 018.11.2016, 10:12 Uhr
Katharina Tontsch (EN)Autor