2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Fußball Brandenburgliga 16/17, 13. Spieltag:Tobias Marz (Union KLosterfelde) verlässt nach 0:4 in Waltersdorf enttäuscht den Platz  ©Thomas Schnabel
Fußball Brandenburgliga 16/17, 13. Spieltag:Tobias Marz (Union KLosterfelde) verlässt nach 0:4 in Waltersdorf enttäuscht den Platz ©Thomas Schnabel

Die erste echte Abreibung für Klosterfelde

Erstmals in der laufenden Saison kommen die Unioner ordentlich unter die Räder. Der RSV Waltersdorf trumpft im Heimspiel groß auf und lässt der SG keine Chance.

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Union Klosterfelde spielt als Aufsteiger bislang eine gute Saison in der Brandenburgliga. Am 13. Spieltag gab es nun aber die erste echte Abreibung - natürlich auswärts. Hat das 0:4 beim RSV Waltersdorf negative Folgen? Wahrscheinlich nicht.

Es ist beim RSV Waltersdorf schon seit Jahren eine feste Tradition, dass es nach Heimspielen immer eine Pressekonferenz im Vereinsheim gibt. Moderiert wird sie zumeist von Heiko Hoppenheit, dem Vorstandsmitglied und RSV-Sprecher, an seiner Seite sitzen die Trainer beider Klubs. Die PK wird natürlich aufgezeichnet und als Video ins Internet gestellt. So war es auch nach dem 0:4 der Klosterfelder am Sonnabend bei den Dahme-Spreewäldern.

Und man muss sich nur die Eingangssequenz anschauen, um zu erahnen, dass Union-Trainer Jan Hübner nicht gerade glücklich mit dem Ergebnis war. In Sekunde 20 begrüßt Moderator Hoppenheit den Klosterfelder Gästetrainer auf dem Podium und spricht von Hübners "Premiere" in Waltersdorf. Hübner, der links neben Hoppenheit sitzt, kann da nur leicht gequält lächeln. Er hat sich seine "Premiere" beim RSV, wie man seinem Gesichtsausdruck entnehmen kann, ganz offensichtlich anders vorgestellt.

"Waltersdorf hatte die letzten Wochen ein paar Probleme, das wollten wir eigentlich auch nutzen", sagte Hübner. Doch es kam nicht so wie gewünscht für den Tabellen-Achten. Im Gegenteil.

Die aufstiegsambitionierten Waltersdorfer, die vor dem Klosterfelde-Spiel mit einer kleinen Ergebnis-Krise zu kämpfen hatten (nur 6 Punkte aus sechs Spielen), waren von Beginn an spielbestimmend. Union kam nicht richtig in die Zweikämpfe - und nicht richtig ins Spiel. Bei zwei Pfostenschüssen des neuen Tabellendritten hatte man noch Glück. In der 30. Minute dann leistete sich Torwart Dennis Tietz aber einen folgenschweren Fehler. Ein Abschlag von ihm missglückt völlig, er landet direkt vor den Füßen des Gegners. Ein paar Sekunden später liegt der Ball im Netz (0:1, Marek Hudack).

Die Union-Defensive hatte auch in der Folge ihre Probleme mit dem physischen Powerfußball des RSV.

In der Kabine nahm sich Union dann vor, in der 2. Halbzeit aktiver werden zu wollen. Doch es blieb beim Vorsatz. Auch nach Wiederanpfiff blieben die Gäste weitgehend harmlos und unterstrichen ihre bisherige Auswärtsschwäche (nur vier Punkte aus sieben Partien).

Gerade einmal acht Minuten waren im zweiten Durchgang gespielt, da stand es schon 0:2 aus Union-Sicht. Michael Laletin hatte seinen Gegenspieler bei einem Freistoß im Strafraum an den Schultern gepackt. Schiedsrichter Tobias Starost (Perleberg) sah darin ein Foul und gab Elfmeter. Den verwandelte Emanuel Clemens sicher.

Auch das 3:0 der Waltersdorfer fiel per Strafstoß - diesmal nach Foul an RSV-Stürmer Lauritz Schulze-Buschhoff. Gegen den Elfer von Alexander Ost war Tietz im Union-Tor erneut machtlos. Er wurde klassisch verladen.

Kurz vor Schluss fingen sich die gebeutelten Klosterfelder auch noch das 0:4. Nach einer Ecke bekam Union den Ball nicht aus dem Sechzehner. So landete das Leder vor den Füßen von Robert Weinert, der aus kurzer Distanz ungehindert vollenden konnte.

Nach dem Spiel war der Frust bei Union natürlich groß. Dass die herbe 0:4-Pleite allerdings negative Langzeitfolgen für die Klosterfelder hat, ist nicht unbedingt zu erwarten. Die Unioner wirken als Team gefestigt. Schon die knackige Derby-Pleite am ersten Spieltag bei Lokal-Rivale und Mitaufsteiger Einheit Bernau (0:4) hat die Mannschaft damals gut weggesteckt. Und auch die kurzzeitige Unruhe im Klub nach dem überraschenden Weggang von Trainer Christian Gehrke - er schmiss nach 3 Spieltagen wegen Querelen mit dem Vorstand hin - warf das Team nicht aus der Bahn.

"Wir werden daran nicht zerbrechen", betont Gehrke-Nachfolger Hübner am Tag nach dem 0:4 am Telefon. "Das Waltersdorf-Spiel war eine gute Lehrstunde." der Blick gehe aber nach vorn.

"Wir haben 20 Punkte und stehen als Aufsteiger gut da", so Hübner weiter.

Und sechs Punkte könnten noch dazukommen. Am kommenden Wochenende ist man zunächst beim neuen Tabellenletzten, dem Werderaner FC, zu Gast. Zum Hinrundenabschluss, dem letzten Heimspiel des Jahres, empfängt Union dann am 16. Dezember unter Flutlicht TuS Sachsenhausen.

Aufrufe: 05.12.2016, 00:25 Uhr
MOZ.de / Christian HeinigAutor